Die Zielvorgaben für die Martin GmbH, dem Rework- und Dispense-Spezialisten aus Wessling bei München, sieht Felix Frischkorn, Betriebsstättenleiter, für das Jahr 2010 erfüllt – für den erst im Februar 2010 zu Martin gestoßenen Frischkorn ein Indiz dafür, dass man nun nahtlos an die Erfolge von 2008 anknüpfen kann. Von den zurzeit 24 Mitarbeitern am Standort Wessling koordinieren und unterstützen allein 4 Vertriebsspezialisten die weltweiten Vertriebspartner. Das Dispens- und Rework-Applikationszentrum, das zu Jahresbeginn 2010 mit allen Geräten des Martin-Portfolios und weiteren Tools eingerichtet wurde, steht inzwischen allen Interessenten zur Verfügung, die Lösungen für spezielle Prozesse suchen.

„Wir haben unsere neuen Produkte, wie z. B. eine hybride Unterheizung, erfolgreich im Markt integriert. Wir konnten durch spezielle Anpassungen unserer Produkte auch in Asien weiter Fuß fassen können und spüren deutlich die Vorteile durch den Zusammenschluss mit Finetech“, erläutert Frischkorn. „Wir profitieren von der Optimierung unserer Vertriebsstrukturen, die sich über das weltweite Finetech-Netzwerk und zusammen mit den traditionellen Martin-Partnern realisieren ließ. So gesehen sind wir über die Tatsache, dass Martin nunmehr Teil der Finetech-Gruppe ist, recht froh.“

Technologien der 2010er im Blick

Hat man sich bei Martin in 2010 noch auf die Optimierung von Produkten, wie z. B. den Reballer, konzentriert, will man 2011 mit dem Mini-Oven04 (Bild 2) tiefer in das Reballing von BGA und das Prebumping von QFN und CSP einsteigen. Es geht unter anderem um besonders große Bauteile, wie z. B. Grafik-Engines oder große BGAs, die homogen, reproduzierbar in einer Prozessgasatmosphäre erwärmt werden müssen. „Die dazu notwendige Technologie haben wir im Sommer 2010 sehr intensiv unter die Lupe genommen“, so Felix Frischkorn, „und eine – wie ich meine – optimale Lösung mit dem Mini-Oven04-Gerät gefunden.“

Passend dazu wird die hybride Unterheizung jetzt auch als Standalone-Gerät in zwei Größen offeriert – Hot-Beam08 und Hot-Beam09 (Bild 3) und ergänzt somit die Familie der IR-Unterheizungen. Sie sind ideal für massereiche Baugruppen, wie sie z.B. vermehrt für LED-Applikationen für Beleuchtungszwecke (Room Lighting) zum Einsatz kommen. „Dazu benötigt man nicht unbedingt einen ganzen Rework-Platz“, meint der Betriebsstättenleiter. „Eine Reparatur von Hand ist hier wesentlich günstiger und akzeptierbar, wenn die Unterheizung für eine gleichmäßige und prozesssichere Erwärmung ausgelegt ist.“

Eine weitere Herausforderung sieht man bei Martin bei der Reparatur von kleinsten Bauteilen. Hier wird derzeit oft noch mit einfachsten Lötpinzetten unter dem Mikroskop gearbeitet. „Als Rework-Gerätehersteller haben wir da zur Zeit nur eine Chance, wenn der Anwender von seinem Kunden angehalten wird einen dokumentierten  Prozess durchzuführen“, erläutert Felix Frischkorn. „Natürlich wissen wir aber genauso, dass wir langfristig eine kosteninteressante Lösung für das Rework von Bauteilen entwickeln müssen, die man mit dem bloßen Auge kaum mehr sehen kann, wie z. B. einen 01005-Chip. Diese Aufgabe werden wir neben anderen 2011 gezielt angehen und gerätetechnische Lösungen entwickeln.“

Hilmar Beine

: Chefredakteur der productronic

(hb)

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Martin GmbH

Argelsrieder Feld 1b
82234 Weßling
Germany