Die größte Sorge in Hinblick auf die Umwelt ist der Ausstoß von Treibhausgasen und ihre unmittelbaren und langfristigen Folgen für unseren Planeten. Im Laufe der Jahre haben viele Veränderungen stattgefunden, damit die Produkte, die wir benutzen, weniger schädlichen Einfluss auf die Umwelt haben. Dank gemeinsamer Anstrengungen von Regierungen weltweit ließen sich Gesetzgebungen wie das Montreal- und Kyoto-Protokoll auf den Weg bringen, die enorme Auswirkungen hatten: Sie haben nicht nur zu einer signifikanten Verringerung von umweltgefährdenden Stoffen beigetragen, sondern auch die Art und Weise, wie wir denken und arbeiten, verändert.

Die Verordnung (EG) Nr. 846/2006 regelt den Ausstoß von Hydrofluorkarbonaten, Perfluorkarbonaten und Schwefelhexafluoriden, allgemein bekannt als fluorierte Treibhausgase („F-Gase“). Diese Gase sind vom Mensch erzeugte Chemikalien, die in einer Vielzahl von Anwendungen zum Einsatz kommen, so beispielsweise bei Kältemitteln, Schaumstoffen, Aerosoltreibmitteln und Isolierschaum in elektrischen Geräten. Die Nutzung fluorierter Gase steigt allgemein rapide an, da es einen erhöhten Gebrauch von Produkten und Equipment gibt, die diese Gase verwenden.

Mehr oder weniger schädlich

Die Verordnung ist im Juli 2006 in Kraft getreten und hat bis Ende 2010 den Ausstoß von F-Gas um drei Millionen metrische Tonnen CO2-Äquivalent reduziert [1]. Was Aerosol-Produkte angeht, wurden Beschränkungen wie das Verbot von Treibgasen mit hohem Treibhauspotenzial (GWP, Global Warming Potential) in neueren Anwendungen erlassen. Vor dieser Gesetzgebung wurde in solchen Produkten ein nicht brennbares Material aus Hydrofluorkohlenstoff verwendet: HFC-134a. Dieses Produkt wird jedoch auch weiterhin in technischen Anwendungen genutzt, wo eine brennbare Alternative aus Sicherheitsgründen nicht in Betracht kommt.

HFC-134a hat einen relativ hohen GWP-Wert von 1430, kombiniert mit einem Ozonabbaupotenzial (ODP, Ozone Depletion Potential) von 0 und einer extrem niedrigen photochemischen Reaktivität. Als es erstmalig eingeführt wurde, sprach vor allem der wesentlich geringere klimaschädliche Einfluss im Vergleich zu den nun verbotenen FCKW- und HFCKW-Treibmitteln für das Produkt. Als nicht brennbares Produkt stellt es auch eine sicherere Alternative in Anwendungen wie technischen Druckgasreinigern und Kältesprays dar, bei denen brennbares Material große Risiken für den Benutzer birgt. Bei der fortlaufenden Entwicklung neuer Technologien mit minimalem Einfluss auf die Erderwärmung wird der Vermeidung von F-Gasen das höchste Potenzial zur Reduzierung von Emissionen zugeschrieben. Dies unterstreicht, dass man die Nutzung von HFC-134a erneut überdenken muss [2].

Tabelle 1: Steuern auf Kohlenstoffemissionen von HFC-Produkten.

Tabelle 1: Steuern auf Kohlenstoffemissionen von HFC-Produkten.Electrolube

Die Verordnungen zu F-Gasen haben zu vielen Beschränkungen geführt. Die Entscheidung 2002/358/EG des Rates hatte die Einführung nationaler Bußgelder in einigen Mitgliedsstaaten zur Folge. Ebenso hat die Kommission strengere Maßnahmen in Dänemark und Österreich bis Dezember 2012 genehmigt. Diese Entscheidungen führten zu Steuern auf Kohlenstoffemissionen von HFC-Produkten. Daher ist die Nutzung dieser Produkte in einigen Ländern extrem teuer, besonders in Skandinavien. Dort werden Steuern auf HFC-134a erhoben, die zwischen 28 bis 36 €/kg liegen. In anderen Staaten, wie etwa der Schweiz, ist HFC134a sogar verboten (Tabelle 1).

Technische Druckgasreiniger und Kältesprays sind Aerosol-Produkte, die ein Treibgas benötigen, das sicher beim Gebrauch ist und minimalen Einfluss auf die Umwelt hat. HFC-134a war bislang das einzige Treibmittel, das beide Kriterien erfüllt. Von Electrolube gibt es nun eine neue Reihe von Druckgasreinigern und Kältesprays, die HFC-134a ersetzen.

Anders, aber umweltfreundlich

Der nicht brennbare Druckgasreiniger EADH von Electrolube hilft, Staub und Verschmutzungen von empfindlichen oder unzugänglichen Stellen der elektrischen und elektronischen Anlagen zu entfernen. EADH ist eine nützliche Servicehilfe, um Baugruppen und Equipment effizient und schnell instand zu halten. Der FREH-Kältespray ist ein nicht brennbares, nicht korrosives Kühlmittel, das als sichere und schnelle Möglichkeit zur Abkühlung bei kleinen elektronischen und elektrotechnischen Komponenten eingesetzt wird. Es senkt die Temperatur bis auf mindestens -50 °C in nur wenigen Sekunden. Das Produkt wurde auch entwickelt, um fehlerhafte Lötverbindungen und überhitzte Bauteile zu identifizieren. FREH hilft außerdem dabei, die zeitaufwändige Methode der Auffindung sogenannter „kalter Lötstellen“, die umfassende Messungen der elektrischen Widerstände in den in Frage kommenden Schaltkreisen beinhaltet, zu vermeiden.

Tabelle 2: Vergleich von Brennbarkeit, GWP- und MIR-Werten für verschiedene Aerosol-Treibgase.

Tabelle 2: Vergleich von Brennbarkeit, GWP- und MIR-Werten für verschiedene Aerosol-Treibgase.Electrolube

Electrolubes EADH und FREH verwenden eine neuartige Treibgastechnologie mit diversen Vorteilen. Das nicht brennbare Treibgas Solstice wurde kürzlich von der US-Umweltbehörde (EPA) als VOC-frei eingestuft, ist REACh registriert, befindet sich auf der SNAP-Liste für zugelassene Ersatzstoffe von Aerosol-Anwendungen und ist ebenso ohne Einschränkung im TSCA-Verzeichnis zu finden. Das Produkt besitzt einen außergewöhnlich niedrigen Treibhauseffekt, hat einen GWP-Wert von weniger als 6 und minimale MIR- und POCP-Werte, die verdeutlichen, dass es nicht zur Entstehung von troposphärischem Ozon beiträgt. Entweicht dieses neuartige Treibgas in die Atmosphäre, beträgt die gemessene atmosphärische Lebensdauer zwei Wochen. Zum Vergleich: Bei HFC-134a beträgt die gemessene atmosphärische Lebensdauer vierzehn Jahre! Neben einer signifikanten Reduzierung von CO2-Emissionen profitieren Kunden auch von 20 Prozent mehr Sprühstößen pro Dose (Tabelle 2).

Signifikante CO2-Reduzierung

Die Vorteile des neuartigen Treibgases überwiegen sogar im Vergleich zu normalen Kohlenwasserstoffen (brennbare, in der Aerosolindustrie verwendete Substanzen, die als Treibmittel für allerlei Materialien dienen). Das Ergebnis ist ein gewisser Fortschritt in der Aerosol-Technologie. Zudem könnte eine weltweite Loslösung von HFC-134a mehr als 14 Millionen metrische Tonnen pro Jahr an CO2-Äquivalenten einsparen. Dies ist vergleichbar mit den CO2-Emissionen von mehr als 2,5 Millionen Autos pro Jahr. Bezogen auf Druckgasreiniger und Kältesprays führt das Ersetzen einer 200-ml-Standard-Dose von HFC-134a mit dem neuen EADH zu einer bemerkenswerten CO2-Reduzierung von 347,5 kg. Dies wäre das Äquivalent von 1632 geflogenen Flugmeilen, was in etwa 3021 km entspricht [3].

Tabelle 3: Repräsentative Einsparung bei der Nutzung von EADH und FREH.

Tabelle 3: Repräsentative Einsparung bei der Nutzung von EADH und FREH.Electrolube

Schließlich ist das neuartige Treibgas, zusätzlich zu seinen umweltspezifischen und anwendungstechnischen Vorteilen, auch von etlichen CO2-Steuern befreit, die auf HFC-Produkte erhoben werden. Jeder Mitgliedsstaat hat seine eigenen Steuern festgelegt und in manchen Fällen, etwa Österreich und der Schweiz, wurde die Nutzung von HFC-134 gänzlich verboten. Wie in Tabelle 3 dargestellt, beträgt die Preisreduzierung bei der Nutzung von EADH und FREH anstelle normaler HFC-134a-Produkte in Anbetracht der CO2-Steuer durchschnittlich 11 Prozent. Die Einführung neuer Technologien, wie in EADH und FREH von Electrolube bieten dem Endverbraucher eine umweltfreundliche Alternative.

Neues Treibmittel für Aerosole

Der Druckgasreiniger EADH sowie das Kältespray FREH verwenden nun das nicht brennbare Treibmittel Solstice, das erstaunlich geringes Treibhauspotential besitzt. Der Einsatz verschafft nicht nur ein ruhigeres Umweltgewissen, sondern auch Erleichterung bei verschiedenen CO2-Steuern.

Fußnoten/Literaturnachweise:

[1] Europäische Kommission, 2011, Measuring the Effectiveness and Efficiency of the Regulation, On the application, effects and adequacy of the Regulation on certain fluorinated greenhouse gases (Regulation (EC) No. 842/2006) – COM(2011) 581 final, Brussels.

[2] Europäische Kommission, 2011, Potential Options to Further Reduce F-Gas Emissions, On the application, effects and adequacy of the Regulation on certain fluorinated greenhouse gases (Regulation (EC) No. 842/2006) – COM(2011) 581 final, Brussels.

[3] Die im Artikel verwendeten Zahlen stammen aus Solstice-Testdaten und Literatur.

Jade Bridges

ist European Technical Support Specialist von Electrolube.

(mrc)

Sie möchten gerne weiterlesen?