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Die Rundlaufmontagemaschine RAV-36S montiert bis zu 72000 Verschlüsse pro Stunde. Die sieben Schutztüren der Maschine sind mit Sicherheitszuhaltungen der Baureihe Reihe AZM400 von Schmersal gesichert. (Bild: K. A. Schmersal)

Die Maschinen zur Montage von mehrteiligen Verschlüssen für Flaschen, Gläser und Dosen erreichen hohe Arbeitsgeschwindigkeiten. So produziert die neue Rundlaufmontagemaschine RAV-36S mit 33,3 Umdrehungen pro Minute bis zu 72000 Verschlüsse pro Stunde. Die Gefahrenbereiche sind mit sieben transparenten Schutztüren abgesichert, sodass der Montageprozess jederzeit einsehbar bleibt. Die Stellung der Schutztüren muss überwacht werden. Und weil der Montageprozess nicht unterbrochen werden soll, wenn der Bediener versucht, die Schutztür zu öffnen, setzt das Maschinenbauunternehmen aus der Nähe von Mainz Sicherheitsschalter mit Sicherheitszuhaltung ein.

Eck-Daten

Die Sicherheitszuhaltung AZM400 besteht aus der Zuhaltungseinheit mit der Sensorik, einem motorgetriebenen Sperrbolzen und einem RFID-codierten Betätiger.

Die Baureihe eignet sich auch für große, motorbetriebene Schutztüren.

Für den Maschinenbauer Eckel & Sohn war der hohe Sicherheitsstandard der Zuhaltung wichtig, aber auch der Zusatznutzen wie die einfache und schnelle Montage.

Höchste technische Sicherheit und Zusatznutzen

“Seit Ende 2017 setzen wir bei unseren Maschinen nur noch die Bolzenzuhaltung AZM400 von Schmersal ein“, berichtet Thomas Prohaska von Eckel & Sohn. „Für diese Lösung spricht unter anderem, dass es sich um eine Sicherheitszuhaltung mit sehr hoher Zuhaltekraft handelt.“ Sie erreicht eine Zuhaltekraft von 10.000 Newton, umgerechnet etwas mehr als 1000 kg  – das ist bei Sicherheitszuhaltungen bisher ein außergewöhnliches Merkmal.

„Schutztüren müssen immer zuverlässig ver- und entriegelt werden“, ergänzt Horst Rudolph, Vertriebsmanager beim Sicherheitstechnik-Hersteller Schmersal. „Denn sie schützen vor gefahrbringenden Nachlaufbewegungen. Gleichzeitig soll die Sicherheitstechnik zu einem hohen Maß an Maschinenverfügbarkeit beitragen. Genau dafür haben wir diese Bolzenzuhaltung entwickelt“, fährt Rudolph fort.

Die integrierte Elektronik der Sicherheitszuhaltung ermöglicht in Verbindung mit der Sensorik zahlreiche Zusatzfunktionen wie zum Beispiel ein frühzeitiges Erkennen von Fehlerzuständen; das trägt dazu bei, die Anzahl der Maschinenstopps zu verringern.

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Sicherheitszuhaltungen AZM400 an einer Rundlaufmontagemaschine: Durch ihre integrierte RFID-Technik für den Betätiger erfüllen sie die höchsten Sicherheitsanforderungen gemäß der Norm ISO 14119. K. A. Schmersal

Ein kodierter RFID-Chip dient als berührungsloser Betätiger zum Öffnen der Sicherheitstür. Damit bietet diese Bolzenzuhaltung einen besonders hohen Schutz gegen das unbefugte oder versehentliche Öffnen und gegen mögliche Manipulationen an der Sicherheitseinrichtung.

„Wir haben viele Sicherheitszuhaltungen getestet und uns für die AZM400 von Schmersal entschieden, weil sie eine Reihe von weiteren Vorteilen bietet, zum Beispiel ihre einfache Montage“, erklärt Thomas Prohaska. Außerdem ist sie robust, sehr kompakt und auch im Hinblick auf Optik und Design sehr ansprechend.“

Auch bei den vorgelagerten Einrichtungen zu der Rundlaufmontagemaschine setzt Eckel & Sohn diese Sicherheitszuhaltung ein. Dazu gehören Maschinenteile, die der Bevorratung der zu montierenden Teile dienen, ihrer lagerichtigen Sortierung, Zuführung sowie eine Prüfeinrichtung. In der Prüfanlage wird die Dichtigkeit der Kunststoffverschlüsse mit Hochspannung (8000 bis 12000 Volt) geprüft.

Die Technik der Sicherheitszuhaltung

Die elektromotorisch betriebene Sicherheitszuhaltung AZM400 besteht aus der Zuhaltungseinheit mit der Sensorik, einem motorgetriebenen Sperrbolzen und dem Betätiger. Der Betätiger enthält ein codiertes RFID-Tag und eine Arretierungsöffnung, in die der Sperrbolzen einfährt. Sobald der Sperrbolzen eine ausreichende Eintauchtiefe in der Arretierungsöffnung des Betätigers erreicht, gilt die Schutzeinrichtung als sicher zugehalten und die Sicherheitsausgänge werden freigegeben.

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Sicherheitszuhaltungen AZM400 an einer Rundlaufmontagemaschine: Durch ihre integrierte RFID-Technik für den Betätiger erfüllen sie die höchsten Sicherheitsanforderungen gemäß der Norm ISO 14119. K. A. Schmersal

Die Sicherheitszuhaltung erreicht sowohl für die Verriegelungs- als auch für die Zuhaltefunktion PL e und Kat. 4 nach DIN EN ISO 13849-1 sowie SIL 3 nach IEC 61508. Das hohe Sicherheitsniveau für die Zuhaltefunktion wird unter anderem durch das zweikanalige Entsperrsignal erreicht. Dieses Signal stellt sicher, dass nicht ungewollt entriegelt und ein Zutritt in einen Gefahrenbereich ermöglicht wird. Damit und durch die integrierte RFID-Technik erfüllt die Zuhaltung die höchsten Sicherheitsanforderungen gemäß der Norm ISO 14119.

Wenn die Stromversorgung ausfällt, behält die Sicherheitszuhaltung den letzten Verriegelungszustand der Zuhaltung bei. So bleibt die Schutztür auch bei gefahrbringenden Nachlaufbewegungen weiter zugehalten. Die neuartige Eingangsbeschaltung zur Ansteuerung der Zuhaltefunktion erlaubt es, die Zuhaltung an sämtliche bekannten Sicherheitssteuerungen anzuschließen. Diese Steuerungen können sowohl mit P/P- als auch mit P/N-Ausgängen ausgestattet sein. Dazu sind keine unterschiedlichen Ausführungen der Zuhaltung notwendig.

Stephan Frick

ist Produktmanager bei der Schmersal Gruppe in Wuppertal

(dw)

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Schmersal Gruppe

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