Günter Lauber, CEO ASM Assembly Systems, SMT Solutions Segment: „Im Team können wir künftig nicht nur „Best-in-Class“-Bestückautomaten und „Best-in-Class“-Drucker anbieten.“

Günter Lauber, CEO ASM Assembly Systems, SMT Solutions Segment: „Im Team können wir künftig nicht nur „Best-in-Class“-Bestückautomaten und „Best-in-Class“-Drucker anbieten.“Marisa Robles Consée

Günter Lauber hat sich viel vorgenommen: Bis zum Jahr 2016 will er ASM Assembly Systems zur weltweiten Nummer 1 machen. Mit „Together #1″ schwört man sich nun auf die ambitionierten Zukunftspläne ein: Der Slogan meint nicht nur die Bündelung der bekannten Marken Dek und Siplace zum ASMPT-Geschäftssegment SMT Solutions, sondern sieht auch die stärkere Einbeziehung von Kunden und Partner vor, betont der CEO des Geschäftssegments SMT Solutions von ASMPT: „Nur in einem gemeinsamen und offenen Technologie- und Wissensnetzwerk werden wir auch in Zukunft innovative und führende Fertigungslösungen für die Welt liefern können.“

Seit dem 2.Juli 2014 gehört Dek zu ASM Pacific Technology (ASMPT). Mit der Integration des Drucker-Spezialisten in ASMPT operiert ASM Assembly Systems als ASMPT-Geschäftssegment „SMT Solutions“ – bestehend aus der Printing Solutions Division (Dek) und der Placement Solutions Division (Siplace). „Wie schon bei Siplace zielt ASMPT mit der Akquisition von Dek auf zusätzliche Innovationskraft und Wachstum“, bekräftigt Lauber, der sich von einer erfolgreichen Integration überzeugt zeigt. Das Führungsteam der neuen Divisions setzt sich zusammen aus Michael Brianda, der die Leitung der Printing Solutions Division übernimmt, und Günter Schindler, der die Leitung der Placement Solutions Division (Siplace) innehat. SMT Solutions reiht sich zwischen den klassischen Geschäftssegmenten Back-End Equipment und Lead Frame als drittes Geschäftssegment im ASMPT-Portfolio ein.

Langfristiges Wachstum

Together #1: Günter Schindler, Michael Brianda und Günter Lauber von ASM blicken gemeinsam mit Gastgeber Prof. Dr. Karl-Heinz Büttner von Siemens zuversichtlich in die Zukunft.

Together #1: Günter Schindler, Michael Brianda und Günter Lauber von ASM blicken gemeinsam mit Gastgeber Prof. Dr. Karl-Heinz Büttner von Siemens zuversichtlich in die Zukunft.Marisa Robles Consée

Im Schulterschluss mit Dek und den Mutterkonzern ASMPT im Rücken, sollen sich binnen kurzer Zeit sowohl der Bekanntheitsgrad und die Marktposition als auch die Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebskapazitäten in Europa, Nord- und Südamerika signifikant erhöhen: „Das ist eine große Stärke von ASMPT: Akquisitionen werden mit langfristiger Perspektive entschieden, Veränderungen in Richtung Kunden und Mitarbeiter behutsam und einvernehmlich vorgenommen.“ Demnach soll es weder Entlassungen noch Werksschließungen geben, versichert Lauber: „Wir benötigen alle motivierten und engagierten Mitarbeiter, die ihr spezifisches Know-how in gemeinsame Innovationsprojekte einbringen. Nur so lässt sich unsere Wachstumsstrategie zügig vorantreiben.“

Während der Siplace-Hauptstandort weiterhin in München bleibt, wird sich der Hauptstandort von Dek im britischen Weymouth befinden – jeweils mit einer Abteilung für Forschung und Entwicklung und mit eigenen Ingenieurteams, erläutert Michael Brianda: „Das ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Beide Marken werden ihr Produkt- und Dienstleistungsspektrum weltweit eigenständig über ihre etablierten Vertriebs-, Partner- und Servicenetzwerke vertreiben. So haben Kunden auch künftig die Wahl, Dek- und Siplace-Lösungen mit Bestück- und Printer-Lösungen anderer Hersteller zu kombinieren oder die optimierte Leistungskraft integrierter Dek- und Siplace-Plattformen in ihren SMT-Linien zum Einsatz zu bringen.“ Reibungspunkte hinsichtlich der unterschiedlichen Firmenkulturen und möglichen kulturellen Unterschiede sehen indes beide nicht: „Im Gegenteil, wir können alle voneinander lernen, dadurch verzahnen wir uns noch mehr. Schließlich sind wir global agierende Unternehmen“, versichert Brianda. Wie sich künftig das Beste aus zwei Welten vereinen soll, beschreibt Günter Lauber so: „Eine neue Generation von SMT-Linienlösungen, die durch eine stärkere Integration von Print-, Inspektions- und Bestück-Prozessen bisher ungenutzte Potenziale für mehr Effizienz und Prozesssicherheit heben kann.“

Digitalisierte Prozesse

Prof. Dr. Karl-Heinz Büttner, Vice President Manufacturing Industrial Automation Systems von Siemens Industrial Sector: „Bestleistung erzielt nur, wer Qualität nachhaltig beherrscht.“

Prof. Dr. Karl-Heinz Büttner, Vice President Manufacturing Industrial Automation Systems von Siemens Industrial Sector: „Bestleistung erzielt nur, wer Qualität nachhaltig beherrscht.“Marisa Robles Consée

Wie eng die Zusammenarbeit zwischen Siplace und Dek bislang war, zeigt das Siemens-Werk in Amberg anschaulich. Mit Simatic fertigt Siemens in Amberg die weltweite Nummer eins unter den Automatisierungssystemen. Im Dreischichtbetrieb werden pro Jahr über 3 Mrd. Bauelemente bestückt – auf mehr als 10.000 m², einer Fläche größer als ein Fußballfeld. Die Steuerung der gesamten Fertigung übernimmt dabei der Weltmarktführer in Sachen Steuerungen selbst: Simatic steuert Simatic. Vom Wareneingang bis zur Auslieferung sind fast 1.000 solcher Steuerungen im Einsatz. Wert wird auch auf ein optimiertes Materiallager gelegt. Nach der Devise Zeit und Lagerkosten sparen, sorgt ein vollautomatisches Transportsystem auf einer unterirdischen, über 3 km langen Förderstrecke dafür, dass das Material in 15 min vom Lager an der Maschine ist und die Fertigprodukte in 24 h beim Kunden sind. „Niemals rütteln wir an unseren hohen Qualitätsstandards“, betont Prof. Dr. Karl-Heinz Büttner, Vice President Manufacturing Industrial Automation Systems von Siemens Industrial Sector, und merkt weiter an: „Bestleistung erzielt nur, wer Qualität nachhaltig beherrscht“. Mit ausgeklügelten Prozessen werden die Entwicklungs-, Prozess- und Produktqualität konstant überprüft und optimiert. Das brachte dem Standort einige Prestigepreise ein, unter anderem war es durch ein Industriegremium auch als „Die Beste Fabrik“ geehrt.

Dadurch war es beispielsweise möglich, die Fehlerraten von knapp 600 dpm im Jahr 1990/91 auf nunmehr 12 dpm respektive auf 0,0012 Prozent zu reduzieren. „Das entspricht einer Qualität von 99,9988 Prozent“, bekräftigt er nicht ohne Stolz: „Wir haben zwar am Ende unserer Produktionslinien auch Rework-Stationen, die sind aber meistens leer“. In die Pflicht genommen werden dabei auch die Maschinenhersteller. Dass man bei Siemens mit Siplace über die Jahre extrem gute Erfahrungen gemacht hat, bekundet Prof. Büttner so: „Mit Siplace feiern wir dieses Jahr das 25. Jubiläum.“ Tatsächlich sind Siplace-Bestückautomaten seit nunmehr 25 Jahren im Amberger Werk im Einsatz und es geht noch weiter: „Und mit Dek sind es schon 20 Jahre, dass wir eng zusammenarbeiten.“ Wenn man in der Produktionshalle von der Empore auf die saubere, in einheitlichen Farben (lichtgrau und blau) gestaltete Produktionslandschaft blickt, dann zeigt sich einem vor allem eines: eine extrem effiziente, fließende Produktivität, ohne dass die Mitarbeiter gestresst sind. Und man sieht noch mehr: 17 Produktionslinien, die unterschiedlich konfiguriert sind und sich flexibel auf die jeweiligen Kundenaufträge anpassen lassen. Entlang dieser Produktionslinien verrichten derzeit 48 Siplace-Bestückautomaten und 21 Dek-Drucker ihre Arbeit. Dazwischen reihen sich unter anderem Handlingssysteme von Asys und Lötanlagen von Rehm Thermal Systems sowie Viscom Inspektionssysteme ein.

Fit für Industrie 4.0

Führten durch das Programm: Karen Moore-Watts (Global Marketing Director, Dek) und Susanne Oswald (Global Siplace Press Officer, ASM).

Führten durch das Programm: Karen Moore-Watts (Global Marketing Director, Dek) und Susanne Oswald (Global Siplace Press Officer, ASM).Marisa Robles Consée

Mit der Bündelung der SMT-Kompetenzen will ASM Assembly Systems die Entwicklung innovativer Hard- und Softwarelösungen für die Elektronikfertigung vorantreiben. So wird ASM Assembly Systems bestehende Lösungen in den Bereichen Produktionsplanung und -steuerung, Materiallogistik, Rüstprozesse, Automatisierung im Assembly-Bereich und Prozessintegration zügig ausbauen und diese Lösungen immer stärker integrieren. Dabei soll bereits der Einsatz der einzelnen Lösungen in den Elektronikfertigungen zu deutlichen Verbesserungen bei Effizienz, Qualität und Flexibilität führen. Mit der umfassenden Integration von Prozessen und Lösungen will das Unternehmen seinen Kunden helfen, mittel- und langfristig die Umsetzung moderner Fertigungskonzepte wie Industrie 4.0 oder die Smart Factory zu ermöglichen.

Gute Stimmung – prima Zukunft: Prof. Dr. Karl-Heinz Büttner von Siemens und die ASM-Spezialisten Günter Lauber, Michael Brianda und Günter Schindler erläutern die weitere Entwicklung des ASM-DEK-Zusammenschlusses, moderiert durch Karen Moore-Watts und Sus

Gute Stimmung – prima Zukunft: Prof. Dr. Karl-Heinz Büttner von Siemens und die ASM-Spezialisten Günter Lauber, Michael Brianda und Günter Schindler erläutern die weitere Entwicklung des ASM-DEK-Zusammenschlusses, moderiert durch Karen Moore-Watts und SusMarisa Robles Consée

„Die Erfahrung zeigt: Abstrakte Top-Down-Ansätze scheitern. Dafür bewegen sich Wirtschaft und Technologie zu schnell, Unternehmen und Marktanforderungen sind zu unterschiedlich“, führt Günter Schindler aus. Deshalb gehe man einen anderen Weg: „Ob Planungssoftware, unterbrechungsfreie Rüstwechsel, intelligente Materiallogistik mit kurzen Wegen in der SMT-Fertigung oder auch die automatisierte Umstellung von Bestückprogrammen über Codes auf den Leiterplatten – wir bieten bereits heute viele intelligente Lösungen, die unmittelbar auf Effizienz, Qualität und Flexibilität wirken und sich so für Elektronikfertiger schnell rechnen. Gleichzeitig arbeiten unsere Softwareingenieure daran, Prozesse und Lösungen immer weiter zu integrieren – und damit die Basis für die Umsetzung von Industrie 4.0 und Smart Factory zu schaffen“, erläutert er und weiter: „Dieser modulare, skalierbare Ansatz schafft unseren Kunden die Möglichkeit, den für sie optimalen Automatisierungsgrad umzusetzen, unternehmens- oder sogar linienspezifisch.“

Prozessoptimierung durch Integration

Mit der Integration von Dek ergeben sich für ASM Assembly Systems weitere Optimierungsmöglichkeiten. So sollen Drucker, Inspektionssysteme und Bestückautomaten künftig intensiv miteinander kommunizieren – und ihr Zusammenspiel in einem Closed-Loop-Prozess automatisiert optimieren. Der Nutzen für den Elektronikfertiger liegt ganz klar in einer weiter erhöhten Ausbeute.

CEO Günter Lauber sieht ASM Assembly Systems in einer herausragenden Position, um die modernen Fertigungskonzepte gemeinsam mit den Kunden umzusetzen: „Wir können und wollen den bislang oft abstrakt diskutierten Themen Industrie 4.0 und Smart Factory Leben einhauchen. ASM ist das weltweit einzige Unternehmen, das bereits heute für alle Phasen der Elektronikfertigung Lösungen anbietet.“ Man habe zudem sowohl in der Hardware wie auch in der Software die Ideen, das Know-how und die erforderlichen Ressourcen, um eine effiziente Integration der Lösungen voranzutreiben, bekräftigt er, und: „Wir sind nah bei den Kunden, kennen ihre Prozesse und Anforderungen und können so in gemeinsamer Arbeit innovative Lösungen entwickeln, die die Fertigung optimieren und sofort Gewinne realisieren.“

Gerüstet für die Zukunft

„Das größte Potenzial für die Elektronikfertigung liegt in optimierten, stärker integrierten Prozessen“, fasst CEO Günter Lauber die künftige Marschrichtung zusammen. Demnach will er gemäß dem Motto „Together #1“– Dek und Siplace unter dem Dach der ASMPT „bis zum Jahre 2016 zur Nummer 1 für SMT-Equipment entwickeln“. Um für dieses Ziel die Innovationsstärke von Dek und Siplace optimal und im Sinne der Kunden nutzen zu können, will Günter Lauber in zwei Richtungen agieren: So werden Dek und Siplace weiter Best-in-Class-Lösungen entwickeln und anbieten. Zusätzlich soll in gemeinsamen Entwicklungsprojekten die Integration von Print-, Inspektions- und Bestückprozessen vorangetrieben werden. In dieser auch unter den Schlagworten ‚Smart Factory‘ und ‚Industrie 4.0‘ diskutierten Prozessintegration liegen für Günter Lauber die „mit Abstand größten Potenziale für die Zukunft der Elektronikfertigung.“

Marisa Robles Consée

ist Chefredakteurin Productronic

(mrc)

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