Produktpalette Green Connect von Stannol

Mit der neuen Produktpalette „Green Connect“ will Stannol die Entwicklung von Lötmaterialien im Sinne der Nachhaltigkeit vorantreiben. (Bild: Stannol)

Die zunehmende gesellschaftliche Relevanz von Umweltaspekten zeigt sich auf nahezu allen Ebenen: Umwelt gilt nicht mehr als Nische, die ökologische Neuorientierung erfasst jeden Bereich unseres Alltags: persönliche Kaufentscheidungen, gesellschaftliche Werte und Unternehmensstrategien. Dieser Megatrend sorgt nicht nur für eine Neuausrichtung der Werte in der globalen Gesellschaft, er verändert auch unternehmerisches Denken und Handeln in der deutschen Industrie.

Ein Beispiel hierfür ist Stannol, ein mittelständisches Familienunternehmen, das sich zu 100 Prozent in Privathand befindet. Als nach eigenen Angaben erster Hersteller im Bereich Löttechnik bietet Stannol seinen Kunden unter dem Namen „Green Connect“ eine komplette Produktpalette an, die diesen Aspekt in den Mittelpunkt stellt. Bereits im Jahr 2014 hat Stannol daher in Zusammenarbeit mit dem Verband Fairlötet einen Lötdraht auf den Markt gebracht, der ohne Ausbeutung von Menschen und Umweltzerstörung in Schwellenländern produziert wird.

Green Connect ist Fortsetzung von Fairtin

Nach dem Erfolg dieses Produktes ging das Unternehmen im Jahr 2016 einen Schritt weiter und rief das Projekt „Fairtin“ ins Leben. Hierfür verwendet Stannol ausschließlich Zinn von Lieferanten, die erstens in besonderer Weise die Umwelt schonen, zweitens ihrer gesellschaftlichen Verantwortung für Mitarbeiter und Menschen vor Ort nachkommen und drittens transparent agieren – über das gesetzliche Mindestmaß hinaus – sowie zu fairem Handeln und Umgang miteinander stehen. Damit ermöglicht Stannol seinen Kunden, einen Schritt weiter in Richtung nachhaltiger und ökologischer Fertigung zu gehen.

Dass man sich in dieser nachhaltigen Ausrichtung bestätigt fühlen darf, zeigt sich an der Tatsache, dass inzwischen mehrere große, namenhafte Industrieunternehmen ausschließlich Produkte bei Stannol einkaufen, die das Label „Fairtin“ tragen, bestätigt Marco Dörr, Geschäftsführer von Stannol: „Die Nachfrage beflügelt uns, ein umfassendes, nachhaltiges Produktportfolio anbieten zu können, das wir auf der productronica 2019 vorstellen werden. Mit unserer neuen Produktpalette Green Connect wollen wir die Entwicklung im Sinne der Nachhaltigkeit vorantreiben.“

Stannol 02-Lotpaste SP2500

Zum nachhaltigen Produktportfolio gehören unter anderem Lötdrähte wie das „HS 10 Fair“, wobei das darin enthaltene Metallpulver wiederum zu 90 Prozent aus „Fairtin“ besteht. Stannol

Hierzu gehört ein Flussmittel, bei dem der bisherige Hauptbestandteil Isopropanol (IPA) gegen Bio-Ethanol ausgetauscht wird. Bio-Ethanol besteht aus nachwachsenden Rohstoffen wie etwa Stroh und lässt sich über einen Fermentationsprozess komplett ohne fossile Brennstoffe herstellen, wodurch sich eine deutlich bessere CO₂-Bilanz ergibt. Umfangreiche Tests haben bewiesen, dass ein 1:1-Austausch ohne Änderung der Prozessparameter möglich ist, verspricht der Hersteller. Auch bei den Lotpasten von Stannol werden ab sofort nachhaltige Aspekte in den Vordergrund gestellt. Üblicherweise besteht eine Lotpaste zu 90 Prozent aus Lotmetallpulver, das zu einem großen Teil aus Zinn hergestellt wird. Als Ergebnis der Zusammenarbeit mit einem Lotpulverlieferanten kann Stannol ab November 2019 also auch eine Lotpaste anbieten, die das Label „Fairtin“ trägt.

Die neue Produktpalette „Green Connect“ wird dann zunächst aus den folgenden vier Bereichen bestehen: Lotbarren („Fairtin“), Lötdrähte („HS 10 Fair“), Flussmittel (zu mindestens 97 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen) und Lotpasten, wobei das darin enthaltene Metallpulver wiederum zu 90 Prozent aus „Fairtin“ besteht. Der hohe Qualitätsanspruch an die eigenen Produkte stellt sicher, dass sich alle Materialien ohne aufwändige Neuqualifizierung im jeweiligen Herstellungsprozess einsetzen lassen, was den Kunden von Stannol ermöglicht, transparent Auskunft über das eingesetzte Lotmaterial geben zu können.

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Zum nachhaltigen Produktportfolio gehört ein Flussmittel, bei dem der bisherige Hauptbestandteil Isopropanol (IPA) weitestgehend gegen Bio-Ethanol ersetzt wird. Der Anteil liegt bei 97 Prozent. Stannol

Die Motivation, das Umweltbewusstsein auch in der Elektronikfertigung voranzutreiben, erläutert Dörr so: „In der Vergangenheit zählten beim Einkauf von Zinn nur die beiden Kriterien Qualität und Preis. Aufgrund der starken Nachfrage nach Rohstoffen herrschen in den Abbaugebieten größtenteils menschenunwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen. Die Umwelt leidet stark unter dem unkontrollierten und teilweise illegalen Abbau der Rohstoffe.“ Auch beim Thema Mikroplastik will Stannol laut Marco Dörr vorpreschen: „Wir haben uns beim Thema Mikroplastik gefragt: Was können wir als Unternehmen Stannol tun?“ Die Antwort wurde inzwischen gefunden: Mittelfristig ist vorgesehen, für Lötdrähte nur noch Spulen aus hundertprozentigem Recycling-Kunststoff zu verwenden.

Productronica 2019: Halle A4, Stand 470

Marisa Robles

Chefredakteurin productronic, nach Unterlagen von Stannol

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Stannol GmbH & Co. KG

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