Eckdaten
Die Komplexität der Energieversorgungssysteme nimmt stetig zu, denn die Anzahl der elektrischen Knotenpunkte wird größer. Die aus der Gebäudetechnik bekannten Abzweigdosen und die dazugehörigen Klemmstellen mit Dosen- oder Installationsklemmen sind nach wie vor weit verbreitet. In zahlreichen Anwendungsfällen sind allerdings Installationssteckverbinder erheblich besser geeignet.
Gerade wenn die Schutzart höher als IP20 sein muss, eignen sich Installationssteckverbinder mit einer Schutzart größer IP65, um die Verbindungstellen von Elektroleitungen gegen Wasser und Staub zu schützen. Durch den hohen IP-Schutzgrad sind Installationssteckverbinder für Verdrahtungsanwendungen nicht nur im Gebäudebereich, sondern darüber hinaus in Windkraftanlagen, im Tunnelbau oder auch bei Leuchten im Außenbereich bestens geeignet.
Bis zu 80 Prozent Zeitersparnis
Beim Leiteranschluss kann der Anwender zwischen verschiedenen gängigen Anschlusstechniken auswählen: Feder-, Schraub- und Schneidtechnik. Bei der Schneidtechnik ist keine Leitervorbehandlung notwendig, was eine Zeitersparnis von bis zu 80 Prozent mit sich bringt. Dieser Zeitvorteil bewirkt nicht nur kürzere Bauzeiten bei Gebäuden, auch die Arbeitskosten sinken. Zudem werden die Energieverteilsysteme durch den Einsatz von Steckerbindern deutlich flexibler – im Vergleich zu herkömmlichen festen Installationen mit Abzweigdosen und den dazugehörigen Klemmen. Denn durch die steckbaren Varianten lassen sich diese Systeme beliebig erweitern, und sie sind leicht an neue Anforderungen adaptierbar.
Auf diese Anforderungen hat Phoenix Contact seine Baureihen QPD, IPD und PRC zugeschnitten. Die Serien wurden speziell für Energieverteilsysteme und Geräteanschlüsse entwickelt, und durch die hohe Schutzart IP67 eignen sich alle drei Baureihen auch für raue Umgebungsbedingungen im industriellen Umfeld und im Infrastrukturbereich. Die Unterschiede zwischen den drei Baureihen liegen in der Anschlusstechnik. Die QPD-Serie verfügt über den schnellen Schneidanschluss, die IPD-Serie über den einfachen Federanschluss und die PRC-Serie über den weit verbreiteten Schraubanschluss. Somit kann sich der Anwender die für seine Applikation beste Lösung aussuchen.
Dabei ist die Schraubtechnik sicherlich die bekannteste Anschlusstechnik im Markt. Jedoch nimmt der Anteil der Verbindungen in Feder- oder Schneidtechnik aufgrund der technischen- sowie der Zeit- und Kostenvorteile stetig zu. Ein weiterer Aspekt, der für die Schnellanschlusstechniken Feder und Schneide spricht, ist die Einfachheit der Installation. Gerade bei schwer zugänglichen Einbausituationen lassen sich Fehler vermeiden, und die Systeme sorgen für eine langzeitstabile und sichere Installation.
Für das Schneidklemmsystem QPD sind neben den Wanddurchführungen für Gerätegehäuse auch Leitungsverbinder sowie T- und H-Verteiler erhältlich. Dabei wird mit drei Baugrößen ein Leiterquerschnittsbereich von 0,5 bis 6 mm² abgedeckt. In punkto Leistung ermöglicht die 6-mm²-Variante eine Stromtragfähigkeit von 40 A und eine Nennspannung von 690 V.
Thema der nächsten Seite: Leiteranschluss kann so einfach sein
Vereinfacht wird der Anschluss durch die Quickon-Schnellanschlusstechnik. Sie basiert auf der IDC (insulation displacement connection) -Schneidklemmtechnik und ist für Anwendungen konzipiert, bei denen Rundleitungen rationell vor Ort angeschlossen werden sollen. Die Verbindung ist jederzeit wieder lösbar, und die Komponenten sind mehrfach verwendbar. Bei diesem Anschlusssystem wird eine mehrpolige Leitung mit wenigen Handgriffen angeschlossen. Die Schnellanschlusstechnik stellt beim Festdrehen den Kontakt und die Zugentlastung automatisch her. Die schnelle und einfache Handhabung des Quickon-Schnellanschlusses ist der Grund dafür, dass die Anschlusszeit um bis zu 80 Prozent verkürzt wird.
Die Baureihe QPD bietet alle wesentlichen Komponenten für die Energieverteilung – und eignet sich besonders für Applikationen mit eingeschränktem Installationsraum. Das Programm (Bild 2) umfasst:
Wanddurchführungen
Die Wanddurchführungen sind von außen anschließbare Kabelverschraubungen – durch ihren Einsatz müssen Geräte zum Anschluss der Leitungen nicht mehr geöffnet werden. Somit wird die spezifische Schutzklasse des Herstellers sichergestellt.
Leitungsverbinder
Zur Leitungsverlängerung oder Reparatur bietet sich der Leitungsverbinder an. In Kombination mit dem Steckverbinder kann der Leitungsverbinder als flexible Kupplungsverbindung genutzt werden.
Für einen schnellen Geräteaustausch – im Servicefall oder bei Installationen mit vorkonfektionierten Leitungen – ist der Steckverbinder mit voreilendem PE-Kontakt besonders geeignet. Er ist zudem gegen Fehlstecken kodiert.
T-Verteiler
Mithilfe des kompakten T-Verteilers kann auf einfache Art und Weise eine Stichleitung für Verbraucher installiert werden.
H-Verteiler
Der H-Verteiler fungiert als kompakter, robuster und schnell anzuschließender Klemmenkasten. Die vier Anschlüsse sind parallel miteinander verbunden und ermöglichen so zusätzlich die Verwendung als Sternverteiler.
Neu im Programm hat Phoenix Contact die Steckverbinderserie IPD, die über die inzwischen weit verbreitete Push-in-Anschlusstechnik verfügt. Sämtliche Steckverbinder dieser Serie sind auf den Geräteanschluss in der Schutzart IP68 ausgelegt. Dadurch eignet sich die Serie für den Einsatz unter besonders widrigen Bedingungen. Auf der Geräteseite ermöglicht die Feder-Direktstecktechnik den Einsatz von Robotern bei der werksseitigen Verdrahtung, und auf der Feldseite die Verwendung von 3- und 5-poligen Leitungen bis 2,5 mm². Damit erfüllt die Serie die gängigen Industriestandards und ist qualifiziert für den Einsatz im Außen- und Feuchtbereich (Bild 3).
Installationen in Industrieanlagen und Infrastruktureinrichtungen
Weitverzweigte Industrieanlagen und Infrastruktureinrichtungen stellen weitere Anforderungen an die eingesetzten Komponenten. Im Wartungsfall vereinfachen steckbare Anschlusslösungen den Austausch defekter Anlagenteile. Was für Industrieumgebungen gilt, ist auch für Infrastruktur-Applikationen anwendbar. Ob Gebäude-, Straßen- oder Tunnelbeleuchtung – das QPD-System bietet mit dem Baukastensystem optimale Lösungen für eine durchgängige und widerstandfähige Energieverteilung (Bild 4).
Neben technischen Aspekten werden auch Anforderungen an das Design immer wichtiger. Weil Wanddurchführungen direkt mit dem Gerät verbunden sind, müssen sie das Erscheinungsbild der Geräte auch optisch abrunden. Bei Geräten im Sichtbereich – etwa bei der Leuchtentechnik – sind die Design-Anforderungen besonders hoch. So hat Phoenix Contact die neue IPD-Serie speziell für den Leuchtenanschluss entwickelt und designed. Die Serie eignet sich aufgrund der Schutzklasse IP68 für alle Anwendungen in feuchten und rauen Umgebungen. Durch das „stylische“ Design passt das IPD-System auch zu innovativen neuen Leuchten für den Außenbereich. Und durch die Direktstecktechnik werden die Verbinder dieser Serie bequem angeschlossen, was die Arbeit des Installateurs im Feld vereinfacht und zur Fehlervermeidung beiträgt.
Vorteile von Installationssteckverbindern
- Bis zu 80 Prozent Zeitersparnis beim Leiteranschluss
- Einfache und schnelle Konfektionierung ohne Spezialwerkzeug
- Flexible Energieverteilung durch feste und steckbare Anschlüsse
- Hohe Zuverlässigkeit durch robuste Bauweise in den Schutzarten IP66/IP68/IP69K
(neu)