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(Bild: Siemens)

Die Produktlinie Scalance XP-200 ermöglicht den Aufbau von Netzwerken in unterschiedlichen Profinet- und Ethernet/IP-Applikationen.

Die Produktlinie Scalance XP-200 ermöglicht den Aufbau von Netzwerken in unterschiedlichen Profinet- und Ethernet/IP-Applikationen. Siemens

Geräte, deren Gehäuse höhere Anforderungen als IP20 oder IP30 erfüllen, sind seit Langem im Einsatz, etwa in Anlagen der Getränkeindustrie, in denen Feuchtigkeit zu den täglichen Herausforderungen zählt. Solche Geräte werden zunehmend auch in Maschinen installiert, wo ein Schaltschrank nur schwer oder nur mit sehr großem Aufwand integrierbar wäre.

Gepäckförderanlagen an Flughäfen oder auch Fertigungsstraßen in der Automobilindustrie sind typische Beispiele. Hier braucht es Komponenten, die mit vielfältigen Montagemöglichkeiten eine Installation an jeder passenden Stelle der Anlage unterstützen. Das Gehäuse muss dazu robust sein, mechanischen Belastungen widerstehen und die Schnittstellen sollten gut erreichbar sowie bedienerfreundlich sein. Mit Bedienerfreundlichkeit ist aber nicht nur die übersichtliche Anordnung auf der Baugruppe gemeint, sondern speziell auch die Zugänglichkeit der Schnittstellen: Eng nebeneinander angeordnete Steckverbinder ermöglichen zwar eine kompakte Bauform; verursachen aber zusätzlichen Montageaufwand bei der Installation, da sich die Steckverbinder nur schwer mit den Fingern anziehen lassen. Oft sind dann zusätzliche Werkzeuge (Drehmomentschlüssel) notwendig.

Ebenso wichtig ist die Anordnung von Schnittstellen, Bedien- und Anzeigeelementen. Da Komponenten in hoher Schutzart außerhalb des Schaltschranks montiert sind, gibt es keine Kabelkanäle. Damit die Anschlussleitungen die Beschriftung oder Diagnoseschnittstellen und -elemente nicht Verdecken, braucht es ein durchdachtes Platzierungskonzept mit einer sorgfältigen Kabelführung. Im Fall der Bahntechnik (Zugautomation) dient das Gehäuse sogar als Brandschutz. Mit dieser Eigenschaft versehen, können die Geräte ohne zusätzliche Umhausung im Zwischenboden oder in die Decken montiert werden. Dies spart dem Anwender zusätzliche Konstruktionsarbeit und hilft, die Installationskosten deutlich zu reduzieren.

Eine Baureihe für alle Branchen

Die IP65/67-geschützten Switche sind in verschiedenen Konfigurationen verfügbar.

Die IP65/67-geschützten Switche sind in verschiedenen Konfigurationen verfügbar. Siemens

Um all die Anforderungen aus den unterschiedlichsten Applikationen zu erfüllen, hat Siemens die Switch-Baureihe Scalance XP-200 mit einem robusten Metallgehäuse in IP65/67-Aufbautechnik entwickelt: Sie verfügt über die standardisierte, Profinet-konforme M12-Anschlusstechnik für Ethernet-Schnittstellen mit 100 MB (D-codiert) und 1 000 MB (X-codiert). Zusätzlich stehen ein Konsolen-Port (serielle Schnittstelle, A-codiert) zur Diagnose, ein Meldekontakt (B-codiert) und eine redundante Spannungseinspeisung in Anschlusstechnik (M12/A-codiert) zur Verfügung. Die von den Schnittstellen durch einen Dom abgesetzten Diagnose- und Port-LEDs ermöglichen eine schnelle Vor-Ort-Diagnose des Betriebszustands. Servicetechniker können mit dem Select/Set-Taster über fünf Anzeigemodi den Zustand der Schnittstellen direkt am Gerät abfragen: Link-Status, Datenrate, Betriebsart, Meldekontaktsignalisierung und Power-over-Ethernet-Versorgung (PoE) nach IEEE 802.3at Typ 2. Um ein unbeabsichtigtes Zurücksetzen der Baugruppe von anlagenfremdem Personal zu vermeiden, ist ein Reset der Baugruppe nur mittels Reset-Taster möglich, der geschützt neben dem C-Plug in einem abgeschlossen Schacht angebracht ist. Mithilfe des C-Plugs ist ein Baugruppentausch problemlos möglich. Die M12-Datenschnittstellen ermöglichen die einfache Montage und eine saubere und einfache Leitungsführung auch ohne zusätzliche Kabelkanäle. Der Grund: Die Buchsen sind versetzt angeordnet. Passende vorkonfektionierte Leitungen und feldkonfektionierbare Steckverbinder für Gigabit-Ethernet und Fast-Ethernet stehen ebenfalls zur Verfügung.

Einfache Montage in allen Ebenen

Das flache Gehäusedesign erlaubt die Montage in engen Zwischenböden oder -decken wie auch direkt an den Maschinenkonstruktionen. Zudem ist der Abstand der Befestigungsbohrungen für die Montage auf dem Modulträger der Baureihe ET200pro ausgelegt. Die managed Layer-2-Switches kennzeichnet weiterhin ihre umfangreichen Diagnose- und Netzwerkfunktionen wie Profinet-Device, VLAN- und SNMP-Unterstützung. Mittels SNMP sind die Switches in Netzwerkmanagementsysteme wie Sinema-Server einbindbar. Die Geräte-Konfiguration kann über einen gesicherten https-Zugang erfolgen oder direkt im Simatic-TIA-Portal. Die 8- oder 16-Port-Geräte sind als Varianten mit reinen Datenschnittstellen oder mit PoE-Funktion erhältlich. PoE-Geräte verfügen über vier beziehungsweise acht PoE-Ports und stellen 120 W für die Versorgung der Endgeräte zur Verfügung, das heißt bis zu vier PoE-Endgeräte Typ 2 (nach 802.3at 30 W) lassen sich an den Switches betreiben. Beim Switch XP216PoE (8 PoE-Ports) kann die Leistungsabgabe individuell konfiguriert werden oder automatisch über die PoE-Klassen.

Zulassungen für jede Anwendung

Typisches Installations-Szenario für die XP-200-Familie außerhalb des Schaltschranks.

Typisches Installations-Szenario für die XP-200-Familie außerhalb des Schaltschranks. Siemens

Neben den Standardausprägungen gibt es die XP-200-Switche auch als gehärtete Varianten (Extended Environmental Conditions), bei denen die Leiterplatten zusätzlich lackiert sind (Conformal Coating). Diese Typen eignen sich vor allem für die Montage entlang schienengeführter Strecken (trackside) und gemäß einschlägiger Bahnnormen auch innerhalb von Zügen (trainside). Mit den Kraftfahrzeugzulassungen e1 und E1 sind die Switches auch in Fahrzeugen einsetzbar. Durch die über separate Artikelnummern getrennt bestellbaren Varianten für Profinet und Ethernet/IP können die Geräte ohne zusätzliche Umkonfiguration für das jeweilige Automatisierungssystem direkt eingesetzt werden. Als Profinet Device sind die Switches auch nach der Profinet-Spezifikation V2.31 und Netload Class II getestet und freigegeben. Neben der Profinet-Zertifizierung erfüllt die Baureihe ein breites Spektrum an Zulassungen: cULus, EN50155, EN45545 und Schiffbauzulassung sowie für Ex-Zone 2.

Aussteller SPS IPC Drives 2016: Halle 11, Stand 100

Michael Kasper

Produktmanager in der Division Process Industries and Drives bei der Siemens AG in Nürnberg

(sk)

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