Hitex spezifiziert die Testfälle nach der Klassifikationsbaummethode für das Modultest-Werkzeug Tessy.

Hitex spezifiziert die Testfälle nach der Klassifikationsbaummethode für das Modultest-Werkzeug Tessy.Hitex

Modul- oder Unit-Tests sind fast immer Pflicht bei der Zertifizierung sicherheitskritischer Software, unabhängig vom angewendeten Standard und dem Anwendungsbereich der Software. Eigentlich sollte man Modul- oder Unit-Tests bereits entwicklungsbegleitend durchführen. Beim Abschluss der Entwicklung liegen sie damit schon vor. Tatsächlich werden während der Entwicklung meist nur manuelle Tests durchgeführt, die niemand dokumentiert und die längst nicht die komplette Software abdecken. Außerdem beziehen sie sich häufig auf einen älteren Stand des Programmcodes. Also muss nach Entwicklungsschluss eine Testphase folgen, in der der Modul- oder Unit-Test von Grund auf nachgeholt wird. Hierfür fehlen häufig die Ressourcen: die beteiligten Entwickler stecken schon tief im nächsten Projekt.

Testen als Dienstleistung

Für solche Fälle bietet Hitex Development Tools aus Karlsruhe einen komfortablen Ausweg: Die Firma führt im Kundenauftrag Modul- oder Unit-Tests unter Verwendung des Modultestwerkzeugs Tessy durch. Heraus kommt bei dieser Testdienstleistung eine umfangreiche Testdokumentation, mit der die Zertifizierung der Software erfahrungsgemäß problemlos gelingt. Eine Testdienstleistung beginnt mir einer Vor-Phase, bei der Kunde und Auftragnehmer offensichtliche Fragen klären, etwa nach dem Umfang der zu testenden Software und dem Zeitrahmen. Aber auch weniger offensichtliche Fragen müssen sie klären, beispielsweise welches Codeüberdeckungsmaß (etwa Zweigüberdeckung oder Modified Condition / Decision Coverage) der Dienstleister während der Tests messen soll oder wie er die Testfälle spezifiziert.

Üblicherweise spezifiziert Hitex die Testfälle nach der Klassifikationsbaummethode, für die Tessy ein spezielles Werkzeug enthält (Bild links unten: CTE, Classification Tree Editor). Alle diese Fragen dienen zur Ermittlung des voraussichtlichen Testaufwands: Um 100% MC/DC zu erreichen werden normalerweise mehr Testfälle benötigt als für 100% Zweigüberdeckung. Unabdingbar für eine Aufwandsabschätzung der Tests ist Einsicht in den zu testenden Quellcode, denn der Testaufwand hängt erheblich davon ab, ob der Code gut kommentiert und nach Programmierrichtlinien erstellt wurde oder nicht.

Sind alle Fragen geklärt, erhält der potenzielle Auftraggeber ein Festpreisangebot mit einem Zeitrahmen für die Testdurchführung. Prinzipiell hat der Auftraggeber nach Erteilung des Auftrags mit den Tests nichts mehr zu tun; in der Praxis sind Rücksprachen notwendig, denn beispielsweise wenn ein Test nicht das spezifizierte Ergebnis liefert, muss geklärt werden: Ist die Spezifikation oder die Software fehlerhaft?

Alles vollständig

Nach erfolgreichem Abschluss der Tests erhält der Auftraggeber üblicherweise nicht nur die Test-Dokumente, sondern auch die Tests in elektronischer Form. Wenn er über das Werkzeug Tessy verfügt, kann er die Tests in eigener Regie wiederholen oder sogar weiterentwickeln. Kleinere Änderungen oder Erweiterungen an der Software sind damit schnell geprüft – und vielleicht der Anstoß gegeben, im nächsten Projekt früher mit systematischen Tests zu beginnen.

Frank Büchner

: Frank Büchner ist Senior Test Engineer bei Hitex Development Tools in Karlsruhe.

(lei)

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