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(Bild: Redaktion IEE)

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Das Exoskelett MATE arbeitet rein federbasiert und reduziert die Beanspruchungen der Schultermuskulatur der Werker um bis zu 50 %.


Comau

Auf den Move muss man erst mal kommen: Exoskelette sind nicht gerade die klassische Domäne eines Roboterherstellers. Der will Prozesse möglichst komplett automatisieren. Wenn das nicht komplett gelingt, dann eben mit kooperativen und kollaborativen Robotern. Exoskelette zur Unterstützung der Werker gelten dagegen als Exoten, noch: Laut IFR ist dieser Markt von 2015 bis 2017 um mehr als 60 % gewachsen und soll bis 2020 um schätzungsweise 25 % pro Jahr zulegen.

Mit Comau steigt nun ein etablierter Roboterhersteller in das Segment ein. „Wir glauben, dass rund ein Drittel der Exoskelett-Anwendungen im Industriesektor liegen“, betonte Tobias Daniel, Vice President Robotics and Automation Products Global Sales & Marketing bei der Vorstellung des Exoskeletts Mate auf der Automatica.

Exoskelett braucht weder Batterien noch Motoren

Mate wurde entwickelt, um die Arbeitsqualität durch eine kontinuierliche und fortschrittliche Bewegungsunterstützung sowohl bei repetitiven als auch täglichen Aufgaben zu verbessern. Das Exoskelett nutzt eine passive Federstruktur, benötigt daher weder Batterien, Motoren oder andere störanfällige Vorrichtungen. Dank der Partnerschaft zwischen Comau, ÖSSUR, einem Unternehmen im Bereich der nicht-invasiven Orthopädie, und IUVO, einem auf Wearable-Technologien spezialisierten Spin-off-Unternehmen des BioRoboics Institute (Scuola Superiore Sant’Anna), verfügt es zudem über ein kompaktes und ergonomisches Design.

Das Skelett kann jede Bewegung der Schulter vollständig nachbilden und passt sich dabei dem Körper wie eine ‚zweite Haut‘ an. Mate wurde in enger Zusammenarbeit mit Fabrikarbeitern entwickelt und ist daher eine direkte Antwort auf deren spezielle Bedürfnisse. Mit dem Exoskelett können Werker ihre Aufgaben wie bisher erledigen, nur mit weit weniger Kraftaufwand: bis zu 50 weniger.
Das Exoskelett ist das erste einer Reihe von tragbaren Robotik-Konzepten, die Comau in Partnerschaft mit IUVO und Össur entwickeln und vertreiben wird.

Neben der vollständigen Integration der Roboterarme in die Sinumerik CNC-Software rüstet Comau seine Roboter natürlich auch mit einer Steuerung aus. Zur Erinnerung. Aktuell setzt Comau Steuerungslösungen von B&R ein. B&R gehört inzwischen zum ABB-Konzern, die bekanntermaßen auch eine große Robotersparte haben.

Stefan Kuppinger

Chefredaktuer, IEE

(sk)

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