Sven Hohorst, geschäftsführender Gesellschafter der Wago-Gruppe: „Auch dieses Jahr werden wir weiter mit knapp 90 Millionen in wichtige Zukunftsprojekte investieren – davon bleiben zwei Drittel hier in Deutschland.“

Sven Hohorst, geschäftsführender Gesellschafter der Wago-Gruppe: „Auch dieses Jahr werden wir weiter mit knapp 90 Millionen in wichtige Zukunftsprojekte investieren – davon bleiben zwei Drittel hier in Deutschland.“ (Bild: Wago)

Damit habe man das „selbst gesteckte Wachstumsziel zwar nicht erreichen können“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Sven Hohorst, aber die Unternehmensgruppe konnte sich „in einem international schwierigen Markumfeld gut behaupten“. „Während sich Europa überwiegend positiv entwickelt hat und wir hier den Marktanteil leicht erhöhen konnten, war die Geschäftstätigkeit in Asien vor allem durch den Handelsstreit zwischen den USA und China belastet.“

Die Umsatzverteilung nach Landesmärkten hat sich im Vergleich zum Vorjahr nur leicht verändert. Während Deutschland mit einem Umsatzanteil von 27 Prozent traditionell den wichtigsten Markt für das Unternehmen darstellt, erreichte das übrige Europa 44 Prozent. Der Umsatz in den anderen Regionen liegt zusammengenommen bei knapp 30 Prozent.

Der Investitionen des Unternehmens, das weltweit 8.500 Mitarbeiter beschäftigt, waren 2019 mit etwa 150 Millionen Euro für die Branche überdurchschnittlich hoch. Mehr als 75 Prozent davon flossen in die deutschen Standorte in Minden, Päpinghausen und Sondershausen. In diesem Jahr will Wago knapp 90 Millionen Euro in den Ausbau des Unternehmens stecken, davon zwei Drittel in Deutschland.

Während die Unternehmensgruppe das erste Quartal 2020 erfolgreich abschließen konnte, sind jetzt durch die Corona-Pandemie „deutliche Rückgänge im Auftragseingang“ festzustellen, teilte Wago mit. Besonders die Länder Italien, Spanien, Frankreich, Belgien und Dänemark seien stark betroffen. „Wir bereiten uns darauf vor, dass die Auswirkungen schwerer sein werden als bei der Finanzkrise 2009“, erklärte Hohorst dazu.

Produktentwicklung

Ein Fokus der kommenden Investitionen liegt auf der Entwicklung von innovativen Produkten und Lösungen in allen Technologiebereichen des Unternehmens: der Automatisierungs- und Verbindungstechnik sowie der Interface-Elektronik. In der Automatisierung geht es Wago mit dem Konzept ‚openandeasy‘ vorrangig darum, Anwendern mit völlig offenen Automatisierungslösungen, die schnell an neue Anforderungen angepasst werden können, größtmögliche Flexibilität zu ermöglichen. Das Betriebssystem Linux spielt dabei eine entscheidende Rolle. So konnte das Unternehmen schnell Themen wie Cloud-Connectivity and Cyber-Security realisieren. Außerdem hat die Linux-Community viele Lösungen erarbeitet, die in den Steuerungslösungen für die Automatisierung (Controllern) einfach genutzt werden können. Dazu zählt zum Beispiel die Docker-Technologie, die die Bereitstellung von Anwendungen vereinfacht. Docker verpackt Applikationen in eine portable Form, sodass sie einfach und schnell auf den Controllern genutzt werden können.

Das I/O-System Advanced von Wago ist das neue Highlight der offenen Automatisierungsplattform des Unternehmens.

Das I/O-System Advanced von Wago ist das neue Highlight der offenen Automatisierungsplattform des Unternehmens. Wago

„Wir wollen unseren Kunden die entscheidenden Werkzeuge für die digitale Transformation im Maschinenbau und in der fertigenden Industrie liefern“, sagt Sven Hohorst. Das I/O-System Advanced, das neue Highlight der offenen Automatisierungsplattform des Unternehmens, erfülle diesen Anspruch: Durch die sehr kurze Latenz des Systems und die damit verbundene hohe Synchronität zwischen Ein- und Ausgangssignalen können verschiedene, schnelle Ethernet-Feldbusse genutzt werden – eine wesentliche Voraussetzung für eine effektive industrielle Kommunikation.

Um diese auch künftig sicherstellen zu können, ist das I/O System Advanced für den kommenden Kommunikationsstandard Time-Sensitive Networking (TSN) vorbereitet. Der große Vorteil von TSN besteht darin, dass die Technologie auf allen Ebenen eines Automatisierungssystems eingesetzt werden kann – vom Sensor bis in die Cloud. Durch diese Erweiterung des Ethernet-Standards wird eine durchgängige Kommunikation ohne Gateways und Brüche ermöglicht – die klassische Automatisierungspyramide mit ihren auf die Ebenen gekapselten Technologien wäre damit aufgelöst.

In der Verbindungstechnik setzt Wago weiter auf stetige Verbesserungen und Neuentwicklungen. So wird die Familie der Hebelklemmen um immer mehr Produkte mit der intuitiven und leicht bedienbaren Anschlusstechnik erweitert. Für Schaltschränke hat Wago die Stromversorgung Pro 2 entwickelt – sie weist einen Rekordwirkungsgrad von 96,3 % auf. Denn auch der Schaltschrank ist im Wandel: im Schaltschrank muss es kleiner, sparsamer, schneller und flexibler zugehen.

(dw)

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