Im Vorfeld der 5. Internationalen Konferenz CHARGETEC haben wir Dr. Axel Sprenger, Geschäftsführer der USCALE GmbH, drei Fragen gestellt. Die Konferenz findet am 27. und 28. Mai 2025 in München statt, Dr. Sprenger ist einer der Referenten. Der Schwerpunkt seines Vortrags in der bayerischen Landeshauptstadt wird auf den Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den wichtigsten EV-Märkten liegen. Zudem wird er erläutern, inwiefern unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungshaltungen die Branche bewegen. ADT: Was sind die wichtigsten Nutzererwartungen, die in verschiedenen Märkten noch nicht erfüllt werden? Sprenger: Die klassischen Hygienefaktoren Reichweite und Ladeinfrastruktur bleiben weiterhin entscheidend. Beides verbessert sich kontinuierlich, gleichzeitig steigen jedoch auch die Kundenerwartungen. Die Branche kämpft folglich bei der Akzeptanz von E-Fahrzeugen gegen einen steigenden Anspruch an – und kommt derzeit nur langsam voran. Die Anforderungen der nächsten Adopter-Gruppe – also des Massenmarkts – werden bisher nicht erfüllt. Deshalb verläuft die EV-Anlaufphase sehr schleppend. ADT: Wie beeinflussen kulturelle oder regulatorische Unterschiede das Nutzerverhalten im EV-Charging? Sprenger: Genau genommen sind kulturelle Einflüsse minimal. Praktische Rahmenbedingungen und Anwendungsszenarien, die sich von Land zu Land stark unterscheiden, sind hingegen wichtige Faktoren. Beispiele: Fahrdistanzen und Fahrprofile, Wohnsituationen (deutsche und französische EV-Fahrer wohnen häufiger in Einfamilienhäusern, spanische und italienische eher in Mehrfamilienhäusern) wirken sich auf das Ladeverhalten aus. Hinzu kommen unterschiedliche Zahlungspräferenzen, die mit Gewohnheiten und, in manchen Fällen, mit der Netzverfügbarkeit zusammenhängen. Die langsamer als erwartet stattfindende EV-Anlaufphase sowie regulatorische Hürden setzen die Branche stark unter Druck. Die angebotenen Lösungen sind zudem weniger überzeugend und teurer als erwartet – ein Beispiel hierfür ist Vehicle-to-Grid. ADT: Wie wirkt sich Trumps Zollpolitik auf das globale EV-Charging-Geschäft aus? Sprenger: EV-Charging ist größtenteils ein nationales Business. Die Planung erfolgt zentral, die Konstruktion meist lokal. Der Betrieb der Ladeinfrastruktur ist ein SaaS-/Cloud-Geschäft. Auch die Energieerzeugung für den Verkauf ist unabhängig von US-Zöllen. Nach aktuellem Stand wäre nur die Ladegeräte-Hardware von Zöllen betroffen. Etwaige Anpassungen von Lieferketten und Produktionsstandorten lassen sich in dieser noch jungen Branche aber deutlich einfacher umsetzen als etwa in der Automobil- oder Luftfahrtindustrie.

User Perspective on EV Charging in Europe, USA and China: So lautet Dr. Sprengers Vortragsthema am 27. Mai im Münchner SZ-Tower auf der Chargetec-Konferenz. (Bild: USCALE GmbH)

Im Vorfeld der 5. Internationalen Konferenz Chargetec haben wir Dr. Axel Sprenger, Geschäftsführer von USCALE, drei Fragen gestellt. Die Konferenz findet am 27. und 28. Mai 2025 in München statt. Dr. Sprenger ist einer der Referenten. Der Schwerpunkt seines Vortrags in der bayerischen Landeshauptstadt wird auf den Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den wichtigsten EV-Märkten liegen. Zudem wird er erläutern, inwiefern unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungshaltungen die Branche bewegen.

Was sind die wichtigsten Nutzererwartungen, die in verschiedenen Märkten noch nicht erfüllt werden?

Dr. Sprenger: Die klassischen Hygienefaktoren Reichweite und Ladeinfrastruktur bleiben weiterhin entscheidend. Beides verbessert sich kontinuierlich, gleichzeitig steigen jedoch auch die Kundenerwartungen. Die Branche kämpft folglich bei der Akzeptanz von E-Fahrzeugen gegen einen steigenden Anspruch an – und kommt derzeit nur langsam voran.

Die Anforderungen der nächsten Adopter-Gruppe – also des Massenmarkts – werden bisher nicht erfüllt. Deshalb verläuft die EV-Anlaufphase sehr schleppend.

Alle Infos zur ChargeTec

Megawatt-Charging, bidirektionales Laden, smarte Netze – die Ladeinfrastruktur der Zukunft nimmt Formen an. Auf der Chargetec 2025 diskutieren in München am 27. und 28. Mai 2025 Branchenführer die entscheidenden Trends, Herausforderungen und Innovationen. Was Besucher erwartet.

Die Elektromobilität nimmt immer mehr Fahrt auf. Analysten erwarten bis 2025 europaweit einen elektrischen Marktanteil von 15 bis 20 Prozent. Doch was nützt eine große Vielfalt an E-Fahrzeugen, wenn sie nicht entsprechend und flächendeckend geladen werden können? Buchen Sie ein Ticket und informieren Sie sich auf der 5. ChargeTec vom 27. bis 28. Mai 2025 in München über die Bedeutung der Ladeinfrastruktur für die Umsetzung einer weitgehend CO2-neutralen Mobilität. Mit dem Code "82510120-AE15" sparen Sie zudem 15% auf den regulären Preis.

Alle Infos zur nächsten ChargeTec und zum Programm finden Sie hier!

Wie beeinflussen kulturelle oder regulatorische Unterschiede das Nutzerverhalten im EV-Charging?

Genau genommen sind kulturelle Einflüsse minimal. Praktische Rahmenbedingungen und Anwendungsszenarien, die sich von Land zu Land stark unterscheiden, sind hingegen wichtige Faktoren. Beispiele: Fahrdistanzen und Fahrprofile, Wohnsituationen (deutsche und französische EV-Fahrer wohnen häufiger in Einfamilienhäusern, spanische und italienische eher in Mehrfamilienhäusern) wirken sich auf das Ladeverhalten aus.

Hinzu kommen unterschiedliche Zahlungspräferenzen, die mit Gewohnheiten und – in manchen Fällen – mit der Netzverfügbarkeit zusammenhängen. Die langsamer als erwartet stattfindende EV-Anlaufphase sowie regulatorische Hürden setzen die Branche stark unter Druck. Die angebotenen Lösungen sind zudem weniger überzeugend und teurer als erwartet – ein Beispiel hierfür ist Vehicle-to-Grid.

Wie wirkt sich Trumps Zollpolitik auf das globale EV-Charging-Geschäft aus?

EV-Charging ist größtenteils ein nationales Business. Die Planung erfolgt zentral, die Konstruktion meist lokal. Der Betrieb der Ladeinfrastruktur ist ein SaaS-/Cloud-Geschäft. Auch die Energieerzeugung für den Verkauf ist unabhängig von US-Zöllen.

Nach aktuellem Stand wäre nur die Ladegeräte-Hardware von Zöllen betroffen. Etwaige Anpassungen von Lieferketten und Produktionsstandorten lassen sich in dieser noch jungen Branche aber deutlich einfacher umsetzen als etwa in der Automobil- oder Luftfahrtindustrie.

Der Autor: Benjamin Müller

Autorenbild von Benjamin Müller

Benjamin Müller mag Texte. Gesprochene und geschriebene, deutsche und fremdsprachliche, dialektische und dialektale. Pälzer halt. Sein Interesse für Lyrik und Prosa, Rhetorik und Semantik führten ihn an den Germersheimer FTSK. Dort (und an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau) lernte er u.a. das Simultan- und Konsekutivdolmetschen, dass Amerikanistik von Hollywood bis Hawthorne reicht, dass Sprechakttheorien auch für Kundenkontakte interessant sind und dass es ohne Newton und Leibniz keine Autos gäbe. Seit 2025 lebt er sein technisches Interesse nun bei Ultima Media Germany aus, wo er in englischer und deutscher Sprache für Automotive Digital Transformation, automotiveIT, AUTOMOBIL PRODUKTION und all-electronics tätig ist.

Sie möchten gerne weiterlesen?