Der WFR-28D ist ein robustes Radio (Bild 1) und erfüllt den früher gestellten Anspruch: Gewicht spricht für Qualität. Dabei ist er mit 500 g noch recht handlich und mit den kleinen Abmessungen auch gut für die Reise geeignet, zumal er an Batterien (4 x D) und an einem Weitbereichsnetzteil für 100 bis 240 VAC läuft.

Zwischen dem im High Tech Toy von Heft 12/2007 vorgestellten DAB-Radio und dem DAB+-Radio WFR-28D liegen Welten. Konnte ich damals bei bester Empfangslage in Regensburg gerade mal fünf DAB-Sender mit Aussetzern empfangen, liefert der WFR-28D heute fast 40 DAB+-Sender in guter Qualität. Das liegt nicht nur am Radio, sondern auch an der Tatsache, dass 2007 die DAB-Sender wegen Einspruchs der Militärs nur mit geringer Leistung senden durften. Das Thema ist inzwischen auch erledigt.

Bild 2 zeigt das aufgeräumte Innenleben mit den Komponenten für die umfangreichen Kommunikationswege. Die Funkkomponenten für den UKW-Empfang, den DAB+-Empfang und die WiFi-802.11bg-Verbindung befinden sich im Abschirmteil, das geöffnet in Bild 3 gezeigt wird. Den DAB+-Part übernimmt der FS1020 von Frontier Silicon, ein programmierbarer Basisbandempfänger, der viele PHY-Layer unterstützt und den man in vielen DAB+-Radios findet.

Das UHF-Frontend ist ein Apollo FS1110 ebenfalls von Frontier. Es ist ein Dreiband-Empfänger für Band I, II sowie für UKW und DAB-T. Beim Wifi-Chipset handelt es sich um einen Marvell 88W8686, ein hochintegriertes MAC/Baseband/RF-SoC (2,4 GHz WLAN-Empfänger als Direktumsetzer) mit ARM-Prozessor-Core, der mit dem Samsung K4S561632 S3C24xx IP-Communication-Controller zusammenspielt. Auf der Hauptplatine in Bild 2 befindet sich als wesentliches Bauteil der Audioprozessor MS6714 von Mosa Electronics mit vier Stereo-Eingängen (mit einstellbarer Verstärkung) und einer zweikanaligen Lautstärke-, Klang- und Balanceregelung sowie Loudness-Schaltung für einen Stereoausgangskanal. Auf der Rückseite der Platine (Bild 4) ist neben dem Display die diskret aufgebaute NF-Endstufe für 12 W und die Stromversorgungsschaltung zu sehen.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die maximal unterstützten Bitraten für die verschiedenen Audioformate, die mit dem Radio abspielbar sind:

Unterstützte Bitraten

AAC (LC) 320 kbit/s,

FLAC (1) 1,5 kbit/s,

LPCM (2) 1,536 Mbit/s,

MP3 320 kbit/s,

Real Audio 64 kbit/s,

WAV 1,536 Mbit/s,

WMA (3) 320 kbit/s.

Alle Codes unterstützen nur 2-Kanal-codierte Dateien (Stereo) und Abtastraten von bis zu 48 kbit/s (inklusive 32 und 44,1 kbit/s). Die USB- und SD/SDHC-Wiedergabe unterstützt MP3- und WMA-Formate.

Umfangreich sind die Bedienmöglichkeiten, ein Grund für die 82 Seiten der Bedienungsanleitung. Einmalig ist wohl die Möglichkeit der Bedienung des WFR-28D über iPhone oder iPad. Hierzu lädt man sich den App iSangean von Sangean Radio von iTunes herunter. Wem die genannten Möglichkeiten nicht reichen, der kann seine Musik über USB von verschiedenen MP-3-Quellen abspielen.

Der WFR-28D wurde so konzipiert, dass die Software über eine Internetverbindung aktualisiert werden kann. Er wird unter anderem bei Charly Hardt für 159 € angeboten.

Technische Daten

Frequenzbereiche:

UKW 87,5 – 108 MHz,

DAB+ 174,928 – 239,200 MHz Band III:5A-13F,

Wifi 802.11b und 802.11g (2,4 GHz) unterstützt mit WEP- und WPA/WPA2-Verschlüsselung, kompatibel mit 802.11n-Routern, die Mixed-Mode-Unterstützung für 802.11b/g n bieten.

Weitere Daten:

Ausgangsleistung 12 W,

Kopfhöreranschluss,

Aux-Eingang,

Line-Ausgang,

Antenne DAB/UKW,

Netzteil AC 100 – 240 V, 50/60 Hz ,12 W,

Akkus 4 x 1,5 V (UM-1) wiederaufladbar.

Siegfried W. Best

ist freier Journalist in Regensburg.

(ah)

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