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Auf der Vision 2018 erfahren Besucher alles über die innovativen Möglichkeiten aktueller und künftiger Technologien in der Bildverarbeitung (Bild: Messe Stuttgart)

Neben den klassischen industriellen Anwendungen der Bildverarbeitung haben auch die nicht-industriellen Einsätze in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. So zeigen die Aussteller unter anderem Applikationen für die Bereiche Verkehr, Lebensmittel- und Getränketechnologie sowie Medizintechnik. Auch im Landwirtschaftssektor ist die Bildverarbeitung auf dem Vormarsch, etwa bei Sortieraufgaben während oder nach der Ernte, dem so genannten Precision Farming oder durch den vermehrten Einsatz von Drohnen. Hier ergeben sich in diesem Jahr mit der parallel zur Vision stattfindenden Technik-Fachmesse für Wein, Fruchtsaft und Sonderkulturen Intervitis Interfructa Hortitechnica besondere Synergiepotenziale und Möglichkeiten zum gegenseitigen Austausch.

Trendthemen der Vision 2018

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Geeignete Beleuchtungen sind eine wesentliche Voraussetzung für hyperspektrale Bildverarbeitungssysteme, z.B. zur Unterscheidung von Kunststoffen Perception Park

Die Technologien und Trendthemen der diesjährigen Vision sind Embedded Vision, Hyperspectral Imaging und Deep Learning:

Mit Embedded Vision wandert die Intelligenz der Bildverarbeitung aus den externen PCs hinein in die Geräte. Große Treiber der Embedded Vision Technologie sind derzeit etwa das autonome Fahren, aber auch integrierte Gesichts- und Objekterkennung in Smart Cameras oder Überwachungskameras. In der industriellen Bildverarbeitung lassen sich damit beispielsweise intelligente Kameramodule in Maschinen oder Roboter integrieren.

Messe Facts

Datum: 6.11. – 8.11.2018

Veranstaltungsort: Messe Stuttgart

Öffnungszeiten 9:00 – 17:00

Preise: Online | Vor Ort/VVK
Tageskarte 25 Euro | 30 Euro
Tkarte ermäßigt 15 Euro | 20 Euro
Dauerkarte 40 Euro | 45 Euro

Deep Learning ist eine neue Herangehensweise, wie Bilderkennungsaufgaben zukünftig gelöst werden. Im Gegensatz zu bisherigen Verfahren wird diesen selbstlernenden Systemen eine Vielzahl von Bildern und Szenarien angelernt, auf die sie während der Prüfung im Produktionsprozess zurückgreifen und so minimalste Abweichungen erkennen. Dabei optimieren sich diese Systeme kontinuierlich weiter. „Die erfolgreiche Erstauflage der Embedded Vision Europe Konferenz im vergangenen Herbst in Stuttgart war ein Vorgeschmack darauf, was die Unternehmen im November auf ihren Messeständen zu diesen Themen präsentieren werden“, betont Florian Niethammer von der Messe Stuttgart, Projektleiter der Vision.

Hinzu kommt das Thema Hyperspectral Imaging. Eine Technologie, mit der neben der reinen Bildaufnahme auch Spektralinformationen aus verschiedenen Wellenlängen generiert werden, die Aussagen über die chemischen Eigenschaften von Objekten ermöglichen. Hyperspectral Imaging ist in den letzten Jahren finanziell erschwinglich geworden und hat sich in der Bedienbarkeit soweit vereinfacht, dass deren Ergebnisse etwa durch farbliche Markierung unterschiedlicher Stoffe auch ohne Spezialkenntnisse interpretiert werden können.

Neueste Objektientwicklungen

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Objektive zählen auf der Vision 2018 zu den Kernthemen. Messe Stuttgart

Mit Spannung blickt Florian Niethammer auf die Neuvorstellungen im Bereich Objektive: „Dieser Bereich der Bildverarbeitung wird zu Unrecht etwas stiefmütterlich behandelt. Auf der Vision als Leitmesse der Bildverarbeitung zählen Objektive deshalb bewusst zu den Kernthemen.“

„Der Trend zu größeren Sensoren, kleineren Pixelgrößen und höheren Auflösungen bei Industriekameras ist eindeutig und hat direkte Auswirkungen auf die Objektive, die hier zum Einsatz kommen“, beschreibt Nina Kürten, Assistant Manager CCTV und Machine Vision bei Fujifilm Optical Devices Europe, eine aktuelle Entwicklung.

Direkte Auswirkungen auf die Entwicklung von Objektiven haben laut Andreas Platz aus dem Produktmanagement Bildverarbeitung von Sill Optics auch erweiterte Wellenlängenbereiche, größere Sensoren und höhere Auflösungen. Platz hat zudem eine weitere technische Strömung ausgemacht: „Der Markt zielt auf immer speziellere Objektiventwicklungen. Individuelle optische und mechanische Designs für kundenspezifische Applikationen sind in Europa auf dem Vormarsch. Sie ermöglichen es auch mittelständigen Unternehmen, gegenüber asiatischen Mitbewerbern zu bestehen.“

Zu den wesentlichen Leistungen, die ein Objektivhersteller seinen Kunden heute bieten muss, zählen nach Meinung von Andreas Platz eine individuelle Beratung, flexible Anwendungsbereiche und kundenspezifische Lösungen – auch für kleine Serien.

Um die Robustheit der Objektive zu maximieren, haben viele Hersteller die Designs ihrer Produkte überarbeitet. So reagiert Fujifilm auf die gestiegenen Anforderungen mit einer eigenen „Anti Shock & Vibration“-Technologie, bei der die Linsenelemente im Innern des Objektivs mit einer elastischen Fixierung befestigt werden. „Diese Fixierung hält – anders als der in den meisten Fällen eingesetzte Kleber – die Linsenelemente auch bei Temperaturschwankungen und hoher Luftfeuchtigkeit stabil“, erläutert Kürten die Vorzüge. „Die Objektive liefern somit auch bei Anwendungen mit Vibrationen oder Stößen eine gute Bildqualität und minimieren die Verschiebung der optischen Achse.“

Schnelle Fokussierung mit Flüssiglinsen

Die Geschwindigkeiten in der automatisierten Qualitätskontrolle nehmen ständig zu. Zugleich variieren immer öfter die Losgrößen der zu prüfenden Produkte, was für die eingesetzten Bildverarbeitungssysteme zu häufig wechselnden Arbeitsabständen führt. Auch diese Tendenz hat laut Dr. Boris Lange, Manager Imaging Europe bei Edmund Optics, Einfluss auf die Entwicklung von Objektiven: „Die Integration von Flüssiglinsen in Objektive ermöglicht eine schnelle Fokussierung auf wechselnde Arbeitsabstände. Diese spannende Technologie kann Aufgabenstellungen lösen, die bislang für die Bildverarbeitung nicht oder nur mit extrem hohem Aufwand zu lösen waren.“

Ins richtige Licht gerückt

Der Bedarf an kundenspezifischen Varianten von LED-Beleuchtungen wächst Stemmer Imaging

Der Bedarf an kundenspezifischen Varianten von LED-Beleuchtungen wächst – aber auch zu deren Alternativen. Stemmer Imaging

Wenn mit sichtbarem Licht keine Bildverarbeitungslösung erzielt werden kann, sind Alternativen zu Beleuchtungen auf LED-Basis gefragt. Eine dieser Optionen, die immer weiter an Bedeutung gewinnt, ist der Einsatz erweiterter Lichtspektren im Ultraviolett- und Infrarot-Bereich in Kombination mit entsprechend empfindlichen Kameras. Doch auch Laser kommen in der industriellen Bildbearbeitung immer häufiger als Beleuchtungstechnologie zum Einsatz. „Hier steigen die Anforderungen“, weiß Jochen Maier, Leiter des Geschäftsbereichs Optosysteme bei Laser Components. „Bei Linienlasern erwarten Anwender eine immer höhere Qualität der Projektion. Weniger Streulicht und weniger Störstellen in der Linie sind hierbei die Schlüsselqualitäten; eine homogene Leistungsverteilung ist mittlerweile fast schon selbstverständlich.“ Für kurze Belichtungszeiten würden zum Teil Lasermodule mit höheren Leistungen benötigt, so Maier weiter. Außerdem wachse der Bedarf an smarten Gehäuselösungen für die einfache Integration beim Kunden.

Ein aktueller Trend im Bereich der Beleuchtungstechnik ist das sogenannte Intelligent Lighting. Hierbei wird das Ziel verfolgt, die Reserven von Beleuchtungen optimal auszunutzen und sie so gleichzeitig effizienter und ökonomischer einzusetzen. „Intelligent Lighting ermöglicht das Monitoring von Beleuchtungen und ist somit ein Schritt in Richtung Industrie 4.0“, so Sophie Perrot von Stemmer Imaging. „Die technischen Eigenschaften und die dynamischen Anwendungsdaten von Beleuchtungen liegen im System permanent vor, so dass der Anwender rechtzeitig über nachlassende Leuchtstärken oder sonstige wichtige Veränderungen informiert werden kann.“

Welcher Standard darf es sein?

Auf der Vision können Besucher mit Experten über Ihre Arbeit und Ihre Anforderungen diskutieren und dabei . Ideen für Anwendungen sammeln.

Auf der Vision können Besucher mit Experten über Ihre Arbeit und Ihre Anforderungen diskutieren und dabei . Ideen für Anwendungen sammeln. Messe Stuttgart

Unter Federführung der European Machine Vision Association (EMVA) findet in Halle 1, Stand B74 die Sonderschau „International Machine Vision Standards“ statt. Bei internationalen Bildverarbeitungsstandards ist die Auswahl groß: Ob CameraLink, CoaXPress, CameraLink HS, GigE-Vision oder USB 3 – jede Schnittstelle hat ihre eigenen Stärken. Die Herausforderung liegt also darin, das richtige Produkt mit der optimalen Datenschnittstelle für eine gegebene Applikation zu finden. Zudem befassen sich weitere Standards wie Lighting, Lens Mount, EMVA 1288 und GenICam mit Beleuchtung, Objektiven, Kameras und deren einfacher Integration in Systeme.  Durch die Kooperation mit den Verbänden AIA (Nordamerika), CMVU (China), JIIA (Japan) und VDMA (Deutschland) wird dem Messebesucher ein globaler Einblick in die Welt der Bildverarbeitungsstandards geboten.

Fester Bestandteil der Messe sind erneut die „Industrial Vision Days“, das weltweit größte Vortragsforum für Bildverarbeitung. Weitere Sonderschauen sind das „Application Forum“, die „Integration Area“, bei der sich Systemintegratoren und Lösungsanbietern vorstellen, sowie der Gemeinschaftsstand IPC4Vision zum Thema Industrie-PCs (IPCs).

Fujifilm 1H15

Sill Optics 1H12

Edmund Optics 1D42

Laser Components1G31

Stemmer Imaging: 1E52 | SPS IPC Drives 2018: Halle 7A, Stand 141

(ml)

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