DSpace stellt auf der Embedded World seine neuen Produkte zu Elektromobilität und autonomem Fahren vor.

DSpace stellt auf der Embedded World seine neuen Produkte zu Elektromobilität und autonomem Fahren vor. (Bild: dSpace)

Auf der Embedded World haben der dSpace-CEO Martin Goetzeler und der Geschäftsführer von Micro-Sys, Michael Rozmann, ihre im Januar geschlossene Partnerschaft erläutert.

Der Hersteller von Werkzeugen für die Entwicklung elektronischer Steuergeräte dSPACE hatte eine für den Automobilbereich exklusive Partnerschaft mit Miro-Sys und ITS geschlossen. Beide Unternehmen sind auf die Entwicklung von Testsystemen für Radarsensoren spezialisiert, bei denen over-the-air dynamisch Radarechos simuliert werden. dSPACE wird diese Systeme weltweit vertreiben und in das eigene Angebot integrieren.

Darüber hinaus gingen die Unternehmen eine Entwicklungskooperation ein, die auch den Erwerb von Intellectual Property (IP) durch den Werkzeugentwickler beinhaltet. Die neue Produktfamilie umfasst Angebote für die komplette Wertschöpfungskette vom Sensor-Test bei Chip-Herstellern über Hardware-in-the-Loop-Absicherungen bis zum Band-Ende-Test beim Automobilhersteller. Auch in der Homologation und im Aftermarket befinden sich Anwendungsfälle für die neuen dSPACE-Produkte.

dSpace hat Rechte an ITS-Technologie erworben

„Wir haben schon seit einigen Jahren eine Entwicklungskooperation mit ITS; jetzt haben wir auch die Rechte an der Technologie erworben“, sagte Goetzeler gegenüber Alfred Vollmer, Chefredakteur im Hüthig Verlag.  „Wir haben zwar die IP gekauft, aber keine Beteiligung am Unternehmen ITS erworben.“

Der zweite Partner Miro-Sys ist spezialisiert auf die Anwendungsentwicklung, das Business Development, den Vertrieb und Support von kundenspezifischen schlüsselfertigen Systemen für Anwendungen im RF- und Millimeterwellenbereich. Eine seit fast zwei Jahrzehnten bestehende Kooperation mit dem System-Engineering-Partner Innovative Technical Systems (ITS) führte zu einer Vielzahl neuer Produkte, die in den Bereichen Handel, Automobil, Luft- und Raumfahrt sowie Forschung und Entwicklung eingesetzt werden. Bereits vor den Anfängen des autonomen Fahrens lieferte Miro-Sys HF-Simulationssysteme für Radarsensoren.

dSpace-CEO Martin Goetzeler, Microsys-Geschäftsführer Michael Rozmann und Frank Schütter, Section Manager Engineering bei dSpace, erläutern die Kooperation.

dSpace-CEO Martin Goetzeler, Micro Sys-Geschäftsführer Michael Rozmann und Frank Schütte, Section Manager Engineering bei dSpace, erläutern die Kooperation zwischen dSpace, Micro-Sys und ITS. dSpace möchte künftig die komplette Wertschöpfungskette von der Chip-Herstellung bis zum Test radarbasierter Fahrerassistenzsysteme abdecken. Alfred Vollmer

„Wir beliefern im Prinzip alle Chiphersteller und die Radarsenor-Hersteller“, erläuterte der Geschäftsführer von Micro-Sys, Rozmann. „Unser Simulator deckt Distanzen von 0,5 m bis 1000 m ab.“

Automobile Radarsensoren sind eine Schlüsseltechnologie, die immer weitreichendere Fahrerassistenzfunktionen und autonomes Fahren ermöglichen, denn mithilfe der Radartechnologie können Geschwindigkeiten und Entfernungen von Objekten in Echtzeit und bei extremen Wetterbedingungen bestimmt werden. Die Systeme von Miro-sys und ITS zeichnen sich laut Unternehmensangaben aus durch präzise generierte Echos, große Reichweitenabdeckung, sowie eine hohe Flexibilität. Durch diese Technologie werde den Anwendern ein Nutzen für eine schnelle Absicherung und Markteinführung von Radarsensoren im Auto geboten.

Auf der Embedded World zeigte dSpace auch seine neuen Produkte zum Thema Elektromobilität und Autonomes Fahren. So erweitert das Unternehmen sein Portfolio um eine neue Produktfamilie mit der Bezeichnung dSPACE Automotive Radar Test Systems (DARTS). Sie besteht aus Lösungen für die komplette Wertschöpfungskette – vom Sensortest bei Chip-Herstellern über Hardware-in-the-Loop-Absicherungen bis zum Band-Ende-Test beim Automobilhersteller. Mit einem Demo-Aufbau wird gezeigt, wie einfach Radarsensoren mit dem Over-the-Air-Ansatz getestet werden können.

Für die Entwicklung und den Test von Funktionen für das autonome Fahren müssen große Mengen an Sensor- und Fahrzeugdaten fusioniert und verarbeitet werden. Dafür präsentiert der Hersteller mit der Micro Auto Box Embedded SPU und DSU ein fahrzeugtaugliches Entwicklungssystem, mit dem Perzeptions- und Sensorfusionsalgorithmen entwickelt und aufgezeichnet werden können.

Neue Produkte für die Simulation

Wie Fahrfunktionen mittels sensorrealistischer Simulationen für das automatisierte Fahren abgesichert werden können, demonstriert dSPACE mit seinem skalierbaren Echtzeitsystem Scalexio und der Environment Sensor Interface Unit, die eine zeitkorrelierte Einspeisung der Sensorrohdaten ermöglicht.

Testkilometer für Funktionen des hochautomatisierten Fahrens oder alternative Antriebssysteme schneller als in Echtzeit abzuspulen, verkürzt die Entwicklungszyklen. Wie das gelingt, noch bevor HIL-Tests oder reale Testfahrten beginnen, will das Unternehmen mit seiner Software-in-the-Loop-Simulation auf einem PC-Cluster zeigen. Durch den automatisierten Einsatz vieler Instanzen der PC-basierten Simulationsplattform VEOS in einem Cluster soll die Zahl der gleichzeitig ausgeführten Simulationen vervielfacht werden.

dSPACE sieht sich als One-Stop-Shop für die Entwicklung, den Test und die Simulation von allen Schlüsselkomponenten der Elektromobilität – vom elektrischen Antrieb über Batterie- und Energiemanagementsysteme bis zur Gesamtfahrzeug- und Ladekommunikation. So zeigt das Unternehmen auf seinem Messestand neben den etablierten HIL- und RCP-Systemen elektronische Lasten, mit denen Antriebssteuergeräte bei voller Leistung und in Grenzbereichen getestet werden können. Ein weiterer Demo-Aufbau zeigt, wie Batteriemanagementsysteme (BMS) entwickelt und getestet werden.

(gk)

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