Mapp View stellt vorgefertigte Visualisierungsbausteine in unterschiedlichen Designs zur Verfügung. Da Visualisierungslogik und Design voneinander unabhängig sind, kann das Design jederzeit angepasst werden.

Mapp View stellt vorgefertigte Visualisierungsbausteine in unterschiedlichen Designs zur Verfügung. Da Visualisierungslogik und Design voneinander unabhängig sind, kann das Design jederzeit angepasst werden. (Bild: B&R)

Um moderne Webseiten oder Bedienkonzepte für Smartphones und Tablets zu entwerfen, müssen Programmierer bislang auf Expertenwerkzeuge und Spezialisten für Benutzerführung, Design und Ergonomie zurückgreifen. Diese Ressourcen haben Maschinen- und Anlagenbauer im Normalfall aber nicht. Um trotzdem eine gute Visualisierung erstellen zu können, brauchen sie einfache, mit Bordmitteln beherrschbare Werkzeuge, die idealerweise in ihre gewohnte Programmier­umgebung integriert sind.

Die relevanten Infos zur richtigen Zeit

Hinsichtlich Realisierung gehen die heutigen Ansprüche an eine moderne Maschinenvisualisierung weit über schicke Bedienoberflächen und Multitouch-Bedienung hinaus. Eine Visualisierung muss die Hauptziele der industriellen Fertigung unterstützen: maximale Produktivität und geringstmögliche Stillstandzeiten.Dafür ist es entscheidend, dass Anlagenbediener die relevanten Informationen zur richtigen Zeit erhalten. Wichtige Nachrichten müssen sie jederzeit erreichen, sei es über das große Bediengerät an der Anlage, ein kleines Infopanel am betroffenen Maschinenmodul oder über Smartphone und Tablet. Zudem müssen Fehlbedienungen ausgeschlossen werden.

Um diese Herausforderungen zu lösen, setzt B&R bei mapp View zu 100 % auf Web-Standards wie HTML 5 und Javascript. Dieser Technologie-Mix ermöglicht die Darstellung der Visualisierung auf allen Ausgabegeräten. Auch sind damit unterschiedliche Ansichten und Zugriffsrechte für verschiedene Benutzer oder Benutzergruppen umzusetzen. Herkömmliche Ansätze erfordern dafür viele Ressourcen und spezielles Know-how, um die HMI-Seiten für alle Ausgabemedien zu erstellen.

Pure Web-Technologie in Programmierumgebung eingebettet

Mit mapp View kann jeder Automatisierungstechniker ohne großen Aufwand übersichtliche Visualisierungsseiten gestalten.

Mit mapp View kann jeder Automatisierungstechniker ohne großen Aufwand übersichtliche Visualisierungsseiten gestalten. B&R

Das Besondere an mapp View ist die Einbindung der Web-Technologie in die Automatisierungssoftware. Die HMI-Seiten werden in der gewohnten Umgebung des Automation Studio erstellt. Dort stehen integrierte Visualisierungs-Bausteine (Widgets) zur Verfügung, die alle Funktionen einer Maschinen-Benutzeroberfläche umfassen. Per Drag-and-drop werden die Widgets auf die gewünschte Seite gezogen, platziert und parametriert. Automatisierer können sich somit auf ihre Kernkompetenzen und die Erstellung der Applikation konzentrieren.

Als großer Vorteil der Web-Technologie gilt die Trennung zwischen Inhalt und Layout. Beispielsweise kann der Automa­tisierungstechniker das Design einer inhaltlich fertiggestellten Visualisierung ohne viel Aufwand ändern, zum Beispiel um die Usability nach ersten Feldtests mit Anwendern zu optimieren. Je nach Bedarf lassen sich die Widgets in einem der mitgelieferten Designs von B&R verwenden. Alternativ kann deren Gestaltung auch an das Corporate Design angepasst werden, sofern es entsprechende Vorgaben gibt. Da Web-Technologie zum Einsatz kommt, lassen sich die Inhalte den verschiedenen Ausgabegeräten anpassen – egal ob ein Bedienpanel mit 19“-Diagonale oder ein Handy die Zielplattform ist.

Ideal für modulare Konzepte

Obwohl reinrassige Web-Visualisierung, können Projekteure die Visualisierungsseiten in der gewohnten Umgebung des Automation Studios gestalten.

Obwohl reinrassige Web-Visualisierung, können Projekteure die Visualisierungsseiten in der gewohnten Umgebung des Automation Studios gestalten. B&R

Nicht nur Inhalt und Layout der Visualisierung sind getrennt, die Visualisierungs- und Maschinenlogik sind es ebenso. Somit können die Visualisierung und deren Komponenten jederzeit wiederverwendet und einzeln geändert werden – ein wichtiger Aspekt wenn Maschinenkonzepte modular und flexibel erweiterbar sein müssen. Via OPC UA lassen sich bei Bedarf auch Daten von Steuerungen anderer Hersteller in die Visualisierung einbinden.

Dr. Hans Egermeier

ist Leiter der Business Unit Software bei B&R Automation in Eggelsberg, Österreich.

(sk)

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