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(Bild: MTM)

Nach § 22 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) sind Baugruppenfertiger solange für ihre Lotabfälle haftbar, bis diese ihre nach § 5 des KrWG geregelte Abfalleigenschaft verlieren. Aber es ist auch heute noch üblich, dass die meisten Firmen ihre Altlote dem Neulot-Lieferanten zukommen lassen. Die Beauftragung Dritter stellt jedoch ein hohes Rechtssicherheitsrisiko dar, denn bei unsachgemäßer Behandlung der Abfälle durch diesen Abnehmer drohen weiterhin juristische Konsequenzen für den Elektronikhersteller.

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In Deutschland ist der Baugruppenfertiger für seine Abfälle bis zum Ende der Entsorgungskette haftbar. Diese Verpflichtung erlischt erst, sobald die Materialien ihre Abfalleigenschaft verlieren. MTM

Hier können sich Betriebe neuerdings helfen lassen: MTM NE-Metalle ist als einziger Händler deutschlandweit für das Handling von Altloten nach ISO 9001:2015 zertifiziert und bietet kostenlos eine korrekte und effektive Beratung sowie anschließende Entsorgungsmöglichkeiten an. Dank der Bescheinigung nach ISO 9001:2015 und seiner umfassenden Erfahrung stellt das Unternehmen die erste Anlaufstelle für Baugruppenfertiger dar, wenn es um Lotabfälle geht. Auch Schulungen zum Umgang mit diesen teilweise schädlichen Materialien bietet das Unternehmen an.

„Wir arbeiten mit rund 300 t Lotabfällen im Jahr und sind somit europaweit der größte Dienstleister, wenn es um das Recycling von Altloten geht“, berichtet Dan Mutschler, Geschäftsführer von MTM NE-Metalle. „Mit dieser Expertise unterstützen wir jeden Baugruppenhersteller, der sich um seine Abfälle kümmern muss.“ Das Unternehmen garantiert Rechtssicherheit bei der Entsorgung der Lotabfälle durch entsprechende Nachweise, in denen für den Fall einer Prüfung der Recyclingvorgang genau dokumentiert ist.

 Effizienter Umgang und kurze Lieferkette

Beim Umgang mit Altloten ist eine sortenreine Trennung für eine hohe Rücklaufquote und die effektive Verwertung wichtig, weiß Mutschler zu berichten und merkt weiter an: „Zwar ist es möglich, einfach alle Lotabfälle zu mischen, aber dies ist weder ökonomisch noch ökologisch vernünftig, da sonst die Wiederaufbereitung deutlich erschwert wird. Dies entspricht nicht dem Konzept der Förderung des Recyclings und der stofflichen Verwertung.“ Die unterschiedlichsten Zusätze wie Nickel, Germanium, Silber, Wismut oder Phosphor erfordern fundierte metallurgische Fachkenntnis, um eine sinnvolle Trennung der vielen unterschiedlichen mikrolegierten Lote durchzuführen.

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MTM NE-Metalle arbeitet mit jährlich rund 300 t Lotabfällen und sieht sich dadurch als europaweit größter Dienstleister, wenn es um das Recycling von Altloten geht. MTM

Bei diesen Herausforderungen übernimmt MTM NE-Metalle die Materialanalyse mit Spektrometern und RFA-Geräten. Nur so lassen sich die Lotabfälle richtig kategorisieren und qualifizierte Recyclingvorgänge entsprechend auswählen. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass wir durch unsere genaue Materialanalyse der Lotabfälle dem Baugruppenfertiger Indizien für Verunreinigungen im Fertigungsprozess geben können, die dieser bis dahin so noch gar nicht erkannt hatte“, erläutert Mutschler weiter. Somit wird die Rücklaufquote der Altlote optimiert und eine bestmögliche Verwertung der Abfälle erreicht.

Aber auch der Transportweg lässt sich effizienter durch die Experten für Neu- und Altlote gestalten. „Bei der Beauftragung eines Dritten muss der Abfallerzeuger, also der Baugruppenfertiger, die regionalen, nationalen, und sollte es sich um einen Anbieter aus dem Ausland handeln, auch die internationalen Statuten zu Rate ziehen“, betont der Experte. „Dies ist ein gewaltiger Dschungel an logistischen und gesetzlichen Problemen, der für Ungeübte kaum zu durchschauen ist.“ Zudem können viele Lotabfälle nicht einmal von den Lotherstellern selbst verarbeitet werden, sodass diese Abfälle anschließend erneut an metallurgische Betriebe veräußert werden müssen, die durch spezielle Schmelzanlagen, Pyrolyse- und Vakuum-Destillations-Öfen sowie Elektrolyseanlagen dazu in der Lage sind.

MTM NE-Metalle verfügt hier über ein gut ausgebautes Netzwerk in der Branche und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die kürzeste und effizienteste Lieferkette bis zur vollständigen Aufbereitung und Wiederverwertung zu wählen. So werden die recyclingfähigen Abfälle umweltschonend und kostengünstig an jene Stellen geliefert, wo sie auch eingesetzt werden können. Damit gibt es nur ein einziges Zwischenlager, in dem das Material von Fachleuten sortiert, bewertet und anschließend für den richtigen Recycling-Weg vorbereitet wird.

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Durch die vorgenommene genaue Materialanalyse der Lotabfälle ist es durchaus möglich, dem Baugruppenfertiger Indizien für Verunreinigungen im Fertigungsprozess zu geben. MTM

Behälter garantieren Umweltschutz und Arbeitssicherheit

Da Lotabfälle teilweise gefährliche Stoffe enthalten, ist die Transportsicherheit auf dem Weg besonders wichtig. „Wenn es zu einem Transportschaden kommt, können die Abfälle oftmals aus den unbedacht gewählten Verpackungen für Lotabfälle, wie beispielsweise Kartonagen, austreten und die Umwelt verschmutzen“, erläutert Mutschler. „Selbst beim Entsorger können noch Verunreinigungen durch die Lagerung in das Material gelangen. Um es also von der Erzeugung bis zur finalen Aufbereitungsstätte rechtssicher und gefahrlos befördern zu können, benötigt man geeignete Behälter.“ Das Unternehmen liefert werkstoffspezifisch Fässer für Lagerung und Transport – beispielsweise Eimer, Hobbocks und Fässer mit einem Volumen von 9 l bis sogar 216 l. Dabei lassen sich die Behälter an die Bedürfnisse der Produktionsstätten problemlos anpassen.

Bei Handhabung und Transport muss allerdings auch an die Arbeitssicherheit gedacht werden. Nach § 5 des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG) hat der Arbeitgeber die Verpflichtung, auf die Sicherheit seiner Mitarbeiter zu achten. Sie dürfen zum Beispiel nicht zu große Lasten bewegen. „Zwar mag es wirtschaftlich von Vorteil sein, wenn man einen Behälter mit einem Fassungsvermögen von 60 l nutzt, aber gefüllt stellt das mit oftmals 100 kg ein hohes Unfallrisiko dar“, warnt Mutschler. „Deswegen bieten wir passende Hilfen zum Handling an – wie kleine Kräne, um das Material richtig zu verladen. Außerdem beraten wir Betriebe auch gerne beim weiteren Umgang mit ihren Abfällen.“

Schulungen sensibilisieren und qualifizieren Mitarbeiter

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MTM NE-Metalle ist als einziger Händler deutschlandweit für das Handling von Altloten nach ISO 9001:2015 zertifiziert und bietet kostenlos eine korrekte und effektive Beratung sowie anschließende Entsorgungsmöglichkeiten an. MTM

„Viele Betriebe sind auf die Fertigung von Baugruppen spezialisiert und kennen sich mit der entsprechenden Elektronik und DIN-Normen aus“, erklärt Mutschler. „Das Thema Abfallwirtschaft spielt jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Wir hingegen sind als einziger Dienstleister deutschlandweit nach ISO 9001 (2015) für die Handhabung von Altloten zertifiziert und stellen unsere Expertise zur Verfügung.“ Daher bietet das Unternehmen nun auch Schulungen zum Umgang mit Altloten an, um jeden Abfallerzeuger im Hinblick auf beispielsweise Abfallrecht, Nachweisverordungen und Verpackungsvorschriften zu sensibilisieren. So wird etwa jedes Material nach einer Abfallschlüsselnummer kategorisiert und muss gegebenenfalls anders behandelt werden.

Vor allem Kenntnisse über die eigenen Pflichten bei der Wahl des Entsorgers sind wichtig, denn nicht jeder verfügt auch tatsächlich über die fachliche Kompetenz und erforderliche Zuverlässigkeit. „Viele selbst ernannte Entsorger bieten oftmals weder ausreichend abfallrechtliche Kenntnisse, noch verfügen sie über Umwelthaftpflichten, geschweige denn über genügend Haftungskapital für den Schadensfall. Da der Abfallerzeuger, also der Baugruppenfertiger, auch nach der Beauftragung Dritter haftbar ist, ist von solchen Anbietern in jedem Falle immer dringend abzuraten“, verdeutlicht Mutschler. „In unseren Schulungen machen wir auf übliche Fallstricke aufmerksam, sodass Firmen erkennen, mit wem sie zusammenarbeiten können.“

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Sicherheit beim Transport: Das Unternehmen liefert werkstoffspezifisch Fässer für Lagerung und Transport – beispielsweise Eimer, Hobbocks und Fässer mit einem Volumen von 9 l bis sogar 216 l. MTM

Auch bei der Dokumentation gibt es unterschiedliche Pflichten, die in den Schulungen umfassend behandelt werden. Zusätzlich werden die Mitarbeiter auf die Hintergründe aufmerksam gemacht, was beim Recycling der Materialien geschieht und worauf bei Lagerung und Transport zu achten ist. „Dahinter stecken komplexe logistische und auch physikalische Prozesse, die man auf den ersten Blick nicht vermutet“, berichtet Mutschler.

Mit einer solchen Schulung sind Mitarbeiter für den Umgang mit Altlotabfällen umfassend informiert und wissen, worauf sie zu achten haben und welcher Entsorgungsweg ökologisch und ökonomisch der beste ist.

 

Marisa Robles

Chefredakteurin Productronic, nach Unternehmensunterlagen

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