Schon Ende der 1930er Jahre entwickelte Otto Dunkel einen Steckkontakt, der das störungsfreie Senden von Nachrichten ermöglichte. Der Drahtfederkontakt stellte eine Neuerung dar, weil die marktgängigen Kontakte zu dieser Zeit keinen gleichbleibenden Übergangswiderstand hatten. Bekanntheitsgrad erlangte das Produkt unter der Bezeichnung ODU-Springtac. Das Kontaktsystem weist geringe Übergangswiderstände, mehrere unabhängig federnde Kontakte, eine sichere Verbindung, große Strombelastbarkeit, hohe Vibrationsbeständigkeit sowie mehr als 100.000 Steckzyklen auf.

Kompakte Verbindungstechnik

Auf einen Blick

Der modulare Rechtecksteckverbinder ODU-Mac besitzt Module für das Übertragen von NF-Signalen, Leistung, HF-Signalen, Bus-Signalen, LWL und Pneumatik. Im Alu-Rahmen untergebracht, kommt der Steckverbinder im Prüfwesen und als Schnittstelle zum Einsatz. Mit einem Gehäuse versehen eignet er sich als Ein/Aus-Schnittstelle. Für elektrische Signal- und Stromübertragung positioniert sich der ODU-Drahtfederkontakt mit 100.000 und mehr Steckzyklen.

Dunkels Drahtfedertechnik ist die Grundlage für die meisten Module des Steckverbindungssystems ODU-Mac. Ursprünglich konzipierte man die Serie für die Autoradio-Prüftechnik. Der Steckverbinder fungiert heute als einer der Hauptumsatzträger mit einem zweistelligen Wachstum pro Jahr. In Westeuropa, Asien und in den USA kommen die Steckverbinder in der Medizin-, Mess- und Prüftechnik sowie der Sicherheits- und Militärtechnik zum Einsatz. Weitere Anwendungsbereiche sind die Energie- und Automobiltechnik sowie die Industrieelektronik.

Das Produkt wird stetig weiterentwickelt, damit es etwa höhere Leistungen übertragen kann, wie es Hochstrom- und Hochspannungsanwendungen fordern. Auch die Datentechnik ist in den vergangenen Jahren in puncto Übertragungsraten gewachsen. Im Produktportfolio von ODU finden sich dafür High-Speed-Module und applikationsspezifische Schnittstellenstecker für Magnetresonanz-Tomographen.

So einfach wie Lego

Das Premium-Steckverbindungssystem ODU-Mac gibt es in zwei Grundformen: als Gehäusevariante für manuelles Stecken und im Alurahmen als automatische Andockvariante.

Das Premium-Steckverbindungssystem ODU-Mac gibt es in zwei Grundformen: als Gehäusevariante für manuelles Stecken und im Alurahmen als automatische Andockvariante.ODU

Der ODU-Mac erlaubt auf gleicher Fläche mehr Übertragungen als vergleichbare Produkte. Das patentierte Drahtfederprinzip besitzt eine hohe Kontaktsicherheit – auch unter Vibration, wie sie an Motorenprüfständen auftritt. Die Technik weist hohe Steckzyklen auf: Das System garantiert bis 100.000 Zyklen bei stabilen Übergangswiderständen, etwa im Einsatz an Prüfstraßen. Der ODU-Mac im Alu-Andockrahmen wies laut Kundenaussagen bei über einer Million Steckzyklen keine Ausfallerscheinungen auf.

Kundenberichte zeigen, dass der ODU-Mac im Alu-Andockrahmen nach über einer Million Steckzyklen keine Ausfälle hat.

Kundenberichte zeigen, dass der ODU-Mac im Alu-Andockrahmen nach über einer Million Steckzyklen keine Ausfälle hat.ODU

Die Konfiguration des ODU-Mac gleicht einem Lego-Baukasten. Durch die Modulbauweise können Kunden Elemente für Signale, Hochstrom, Hochspannung, Bus-Übertragungen, Lichtwellenverbindungen, ko- und triaxiale Module, Pneumatik- und Hydraulikanschlüsse auswählen und kombinieren. Realisierbar sind viele Varianten. Eine individuelle Prüfung ist notwendig, die der technische Support von ODU leisten kann.

Andocksysteme der besonderen Art

Den ODU-Mac gibt es in zwei Grundformen:

  • als Gehäuse für manuelles Stecken
  • und im Alurahmen als automatische Andockvariante.

Die Gehäusevariante kommt an allen Schnittstellen zum Einsatz, bei denen der Entwickler ein oder mehrere Kabel mit dem Gerät verbindet. Die Andockvariante eignet sich bei automatischen Prüfstraßen und -ständen oder in auswechselbaren Anwendermodulen wie in Schaltschrankeinschüben. Die Andocksysteme sind überwiegend hybrid aufgebaut und bestehen somit aus einer Kombination aus unterschiedlichen Übertragungsmedien – entscheidend ist die gewählte Führung.

Beispielsweise erfolgt in der Elektronik die Leiterplattenbestückung fast immer vollautomatisch. Dabei sind die Bauteile auf Rollen aufgegurtet. Die Rollen sind auf sogenannten Feedern (auch Bestückungswagen) angeordnet. Wird das Produktionsprogramm von Produkt 1 auf Produkt 2 geändert, benötigt man meist unterschiedliche Bauteile. Feeder 2 ersetzt so Feeder 1. Die Schnittstelle zwischen Feeder und Maschine ist der modulare Steckverbinder ODU-Mac. Beide benötigen eine Toleranz von ±1,25 Millimetern, damit der ODU-Mac-Steckverbinder seine eigene Führung zum Einsatz bringen kann. Die schwimmende Lagerung der ODU-Andockeinheit ermöglicht dies. Da es sich um eine Schnittstelle handelt, erfolgt der Wechsel zeiteffizient, was auch einen reduzierten Aufwand im Servicefall bedeutet.

Einfache Handhabung

Durch die flexible Modulbauweise können Kunden frei wählen und kombinieren.

Durch die flexible Modulbauweise können Kunden frei wählen und kombinieren.ODU

Der kompakte Aufbau der Kontakte des Steckverbinders und ihre platzsparende Eincliptechnik erlauben eine kleindimensionierte Bauweise. Auf einer Kontaktfläche von 30 × 152 Millimetern lassen sich mit dem kleinsten Modul bis zu 600 Signalkontakte unterbringen. Alle Module sind auf flächensparendes Design ausgelegt.

Ein weiterer Pluspunkt: der ODU-Mac lässt sich leicht montieren und demontieren. Eine Schnellwechselkopfausführung erleichtert einen notwendigen Austausch zusätzlich.

Mit der Spindelverriegelung lässt sich die Steckverbindung sicher, einfach und ohne großen Kraftaufwand lösen.

Mit der Spindelverriegelung lässt sich die Steckverbindung sicher, einfach und ohne großen Kraftaufwand lösen.ODU

Damit lässt sich eine Neukonfektionierung beziehungsweise eine Neukonfektionierung von weiteren Leitungen vermeiden.

Eine einfache Handhabung ermöglicht die Spindelverriegelung, die neben der marktüblichen Längsbügelverriegelung angeboten wird. Beispielsweise in der Medizintechnik lässt sich die kompakte Spindel ohne großen Kraftaufwand und mit maximaler Sicherheit vom Pflegepersonal lösen.

Wann gute Beratung zählt

Für Anfragen, die das Standardprogramm ODU-Mac nicht abdecken kann, fertigt ODU kunden- und applikationsspezifische Varianten. Das modulare ODU-MAC ist  in großer Vielfalt konfigurierbar – eine Steckverbindung nach Maß für die jeweilige Anwendung.

Das ODU-Mac-Steckverbindungssystem kommt bei dem Unternehmen Loewe in einem Prüfsystem für Leiterplatten mit sogenannten Nadelbettadaptern zum Einsatz.

Das ODU-Mac-Steckverbindungssystem kommt bei dem Unternehmen Loewe in einem Prüfsystem für Leiterplatten mit sogenannten Nadelbettadaptern zum Einsatz.ODU

Ziel von ODU ist, mit einer Kombination aus Standardprodukten und Sonderentwicklungen kosteneffiziente Varianten zu realisieren. Technische Beratung steht dabei im Vordergrund. Im Falle des ODU-Mac ist es beispielsweise wichtig zu wissen, welche Module der Steckverbindungssystem-Baukasten beinhaltet und welche Kombinationen zur Anforderung passen. Dabei berät ODU und sichert dadurch einen kompetenten, fachmännischen Service.

Alternativ können sich die Kunden über den Konfigurator auf der Unternehmenswebseite ihre ODU-Mac-Steckverbindung selbst zusammenstellen. Auf Anfrage produziert ODU eine erste Kleinserie. Damit kann der Kunde prüfen, ob sein ODU-Mac den Anforderungen gerecht wird oder ob es einer individuellen Modifikation bedarf.

Wachstumschancen nutzen

Bei der Weiterentwicklung ist das Ziel, weiterhin Verbindungstechnik für hohe Ansprüche an Zuverlässigkeit und Qualität unter schwierigen Rahmenbedingungen zu erzielen. Ein größeres Wachstum auf dem internationalen Markt ist geplant: Im Visier hat ODU die Medizintechnik im Bereich der Magnetresonanztomographie – in China, den USA und Westeuropa.

Bernhard Säckl

ist Produktmanager für ODU-Mac bei ODU in Mühldorf am Inn.

(rao)

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Unternehmen

ODU GmbH & Co. KG

Pregelstraße 11
84453 Mühldorf am Inn
Germany