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Christian Altmann: "Innovation durch Kooperation ist unser Auftrag." Clusterland Oberösterreich

Herr, Altmann, welche Vision hat der Mechatronik-Cluster?
Innovation durch Kooperation ist unser Auftrag. Wir unterstützen Unternehmen und F&E-Einrichtungen, wenn es um firmenübergreifende Zusammenarbeit geht. Angesichts einer globalisierten Welt, zunehmender Individualisierung und einer schier explodierenden Technologiekomplexität sind Unternehmen heute kaum noch in der Lage, alle an sie gestellten Anforderungen hinsichtlich Produkte und Dienstleistungen selbst zu erfüllen. Sie brauchen qualifizierte Partner entlang der Wertschöpfungskette und genau diese Partner finden unsere Mitglieder im Netzwerk. Meine Vision ist es, dass dieses geknüpfte Netzwerk immer dichter und robuster wird, und dass die Mitglieder des Mechatronik-Clusters immer stärker die Kooperation zueinander – wie auch die Zusammenarbeit mit anderen Branchen oder Clustern – suchen.

Wie definieren Sie Mechatronik. Ist dies eine einzelne Disziplin oder ein übergreifender Prozess?
Mechatronik ist die Kombination der Wissensgebiete Mechanik, Elektronik und Informatik. Mechatronik könnte man auch als modernen Maschinenbau bezeichnen, da ohne die parallele Anwendung der drei Disziplinen heute kaum mehr ein Produkt industriell herstellbar ist.

Um Technikerinnen und Techniker nach Österreich zu locken wird verstärkt auch an Universitätsstandorten im In- und Ausland für den heimischen Wirtschafts- und Ausbildungsstandort geworben. Welche Initiativen haben Sie gestartet?
Wir haben mit dem Projekt ‚Mechatronik-Standort Oberösterreich‘ eine Initiative aus Politik, Interessensvertretung, Wirtschaft und Wissenschaft gestartet, um ein Bewusstsein für Mechatronik auf breiter Basis zu schaffen, aktiv Techniker aus dem In- und Ausland auf das Mechatronik-Mekka Österreich aufmerksam zu machen und auch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Aus- und Weiterbildungsangebotes im Auge zu behalten.

Ich habe etwas von einer Strategie zur Etablierung einer deutschsprachigen Mechatronik-Plattform gelesen, die von Ihnen ausgeht. Wie weit ist diese gediehen und wann ist der Start geplant?
Die Idee dabei ist, dass sich über mehr grenzüberschreitende Projekte zwischen Wissenschaft und Wirtschaft die Netzwerkdichte weiter erhöht, sodass der Wirtschaftsraum Süddeutschland, Schweiz und Österreich in Bezug auf die Mechatronik noch wettbewerbsfähiger wird. Wir arbeiten seit mehr als acht Jahren mit anderen Mechatronik-Clustern aus Deutschland und der Schweiz sehr intensiv zusammen und haben hier beispielsweise vor acht Jahren das Internationale Forum Mechatronik ins Leben gerufen. Ziel dieser in jedem Jahr in einem anderen Land stattfindenden zweitägigen Mechatronik-Konferenz ist es, die Wissenschaftler und Unternehmen aus diesem Wirtschaftsraum besser miteinander zu vernetzen und zu gemeinsamen Kooperationen zu ermutigen.

Christian Altmann ist Leiter des Kunststoff- und Mechatronik-Cluster der Clusterland Oberösterreich. Als Informations- und Kooperationsplattform vernetzt der Cluster Unternehmen aus den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Geräte-/Apparatebau, Technologie-/Komponentenfertigung sowie Dienstleister und F&E-/Bildungseinrichtungen.

Harald Wollstadt

ist Chefredakteur des Plastverarbeiter.

(dl)

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