Als Herr über die Technik des gut 8.000 m2 großen Versandlagers ist Udo Heintsch beim Elektronikversandhandel Reichelt dafür verantwortlich, dass in den fünf automatischen Hochregallagern, dem automatischen Kleinteilelager und der ebenfalls vollautomatisch laufenden Versandstraße rund um die Uhr alles reibungslos funktioniert. Ein eigens von dem Distributor entwickeltes Warenwirtschafts- und Fördersystem sorgt mit schnellen Pickzeiten dafür, dass Bestellungen, die bis 14 Uhr eingehen, in der Regel bereits am nächsten Tag an den Kunden ausgeliefert werden. „Neben der großen Auswahl im Katalog und im Online-Shop ist es vor allem die schnelle Abwicklung der Bestellungen, die unsere Kunden schätzen“, weiß Heintsch. Das Geheimnis der Geschwindigkeit liegt im Warenfluss mit weitgehend automatisierten Prozessabläufen, die über eine zentrale Steuerung und acht im Lager verteilte Schaltschränke überwacht werden. „Technisch muss dabei alles zuverlässig und reibungslos laufen. Ein fehlerhafter Kontakt in einem Schaltschrank könnte den kompletten Prozessablauf zum Stocken bringen“, betont Heintsch.
Statt abzuwarten, bis ein Problem auftritt, dann den Fehler zu suchen und schließlich zu beheben, setzt Udo Heintsch auf eine aktive, präventive Wartungsstrategie: Alle Schaltschränke und elektrischen Installationen werden vierteljährlich auf Herz und Nieren geprüft. Das wichtigste Werkzeug, das der Techniker dabei einsetzt, stammt direkt aus dem eigenen Lager, eine Flir-Wärmebildkamera des Typs i3. Diese Wärmebildkamera zählt zu den kleinsten, leichtesten und preisgünstigsten Wärmebildkameras auf dem Markt. Die Bedienung der Einsteigerkamera ist einfach und selbsterklärend. „Mithilfe der Wärmebildkamera können wir im laufenden Betrieb auf einen Blick erkennen, welche Komponenten nicht mehr optimal arbeiten. Mögliche Störungen werden so rechtzeitig entdeckt und wir können die erforderlichen Korrekturmaßnahmen sinnvoll einplanen, bevor es zu einem unvorhergesehenen Stillstand kommt.“
Schwachstellen erkennen, bevor sie zu Problemen werden
Das Wärmebild der Kamera liefert dem Instandhalter präzise Informationen über den Zustand des untersuchten Betriebsmittels. Neben Kontaktproblemen sind die elektrischen Systeme unter anderem anfällig für asymmetrische Belastungen, Korrosion oder einen Anstieg des Scheinwiderstands. Treten derartige Phänomene auf, entsteht durch den Energieverlust immer Wärme, die sich mit bloßem Auge nicht erkennen lässt. Bei der regelmäßigen thermografischen Inspektion mit der Wärmebildkamera sind übermäßig stark erwärmte Stellen schnell ausfindig gemacht und die Schwere des Problems bestimmt. Verbindungen mit hohem Übergangswiderstand, korrodierte Kontakte, innere Beschädigungen bei Sicherungen oder Trennschaltern und beschädigte Bauteile lassen sich auf dem Wärmebild problemlos identifizieren. Zur Dokumentation speichert Udo Heintsch seine Messdaten direkt an der Kamera auf einer SD-Karte ab. Anders als beim Einsatz eines Infrarot-Thermometers, mit dem sich Temperaturen ebenfalls berührungsfrei messen lassen, ist so reproduzierbar dokumentiert, wo und was gemessen wurde. Da ein Infrarot-Thermometer nur punktuell misst, würde zudem immer die Gefahr bestehen, dass kritische Stellen übersehen werden. „Mit der Flir-Wärmebildkamera können wir ganze Motoren, Bauelemente oder Schalttafeln in einem Vorgang untersuchen. Man sieht alles auf einen Blick und kann keine überhitzten Gefahrenstellen übersehen“, sagt Heintsch. Und das ist wichtig, denn neben dem Produktionsausfall gibt es noch andere Gefahren: 35 % aller Industriebrände entstehen durch elektrische Probleme. Die jährlich daraus resultierenden Verluste werden auf rund 300 Milliarden Euro geschätzt.
Wärmebildgestützte Wartung liegt im Trend
Eine Tendenz zur präventiven Wartung von elektrischen und mechanischen Systemen mithilfe von Wärmebildkameras sieht Sebastian Schütz, der als Produktmanager bei Reichelt Elektronik für das Segment Wärmebildkameras verantwortlich ist. „Zu den Kunden, die bei uns industrielle Wärmebildkameras von Flir bestellen, gehören namhafte Industrieunternehmen, Mittelständler, Raffinerien, Kraftwerke und Sachverständigenbüros“, berichtet Schütz. „Die neueste Generation von Wärmebildkameras lässt sich einfach bedienen, bietet viele Funktionen und eine ausgezeichnete Bildqualität“, erklärt der Thermografie-Experte. Dies gelte besonders für die im vergangenen Jahr vorgestellte E-Serie von Flir, laut Schütz der aktuelle Bestseller unter den Wärmebildkameras bei dem Distributor. Die Infrarotkameras sind robuste Geräte mit Touchscreen, Wlan-Interface und einer Bildauflösung bis zu 320 mal 240 Pixeln. „Sie richten sich an Anwender, die neben einer höheren Pixelzahl auch umfangreiche Analysefunktionen“, so Schütz.
Unterschiedliche Bildqualitäten für unterschiedliche Anwendungen
Alle Kameramodelle sind mit einem ungekühlten Vanadiumoxid-Mikrobolometer ausgestattet. Je nach Modell können Anwender zwischen verschiedenen Niveaus bei der Bildqualität wählen. Die Modelle E30 und E40 erzeugen Wärmebilder mit 160 mal 120 Pixel, das Modell E50 bietet 240 mal 180 Pixel, das Topmodell E60 320 mal 240 Pixel. Je größer die Anzahl der Pixel, desto detaillierter und genauer ist die Darstellung der Temperaturwerte, sodass auch Auffälligkeiten von 0,05 °C erkannt werden können. Die Wärmebildkameras können Temperaturen bis zu 650 °C messen. Als Analysewerkzeuge stehen, je nach Kameramodell, unterschiedliche Messpunkte, eine automatische Erkennung heißer und kalter Stellen, Isothermen (oberhalb/unterhalb/intervall) sowie eine automatische Berechnung von Temperaturunterschieden zwischen zwei vom Anwender festgelegten Punkten im Bild zur Verfügung.
Die Wärmebildkameras sind mit einer zusätzlichen Digitalkamera ausgestattet. Die E30 mit einer 2-Megapixel-, die E40, E50 und E60 mit einer 3,1-Megapixel-Kamera. Das Realbild kann so als Referenz zu den Wärmebildern dienen. Mit der Funktion ‚Bild-im-Bild‘ wird das Wärmebild dem Realbild überlagert, in der Funktion ‚Thermal Fusion‘ kombiniert die Kamera beide Bilder für eine bessere Analyse. Eine an der Vorderseite der Kamera angebrachte LED sorgt auch bei Dunkelheit für eine gute Qualität der Digitalfotos. Zusätzlich verfügen alle Kameramodelle über einen Laserpointer, mit dem der Anwender die heiße Stelle im Wärmebild mit dem realen physikalischen Ziel am Objekt verknüpfen kann. Die optional erhältlichen Wechsel-Objektive (45° Weitwinkel und 15° Tele) sorgen für die nötige Flexibilität, um auf die verschiedenen Messsituationen vor Ort vorbereitet zu sein.
„Neben den zusätzlichen Funktionen durch die integrierte Digitalkamera bieten die Wärmebildkameras weitere Ausstattungsmerkmale, die gerade für die Überprüfung und Wartung elektrischer Systeme wertvoll sind“, ergänzt Sebastian Schütz. Dazu zählt die Möglichkeit, die mit einer Extech-Stromzange erfassten Daten über Meterlink auf die Kamera zu übertragen. Darüber hinaus lassen sich Sprach- und Textkommentare direkt bei der Inspektion mit einem Bluetooth-Headset aufzeichnen. Sämtliche Daten und Bilder lassen sich über Wlan kabellos übertragen. Die Wärmebildkameras werden mit einer Software zur Erstellung von Basisinspektionsberichten geliefert. Umfassendere Analysen und Berichte können mit einem Tool (Flir Reporter) erstellt werden. Mit dem Modell E60 kann der Anwender die Berichte auch sofort direkt in der Kamera erstellen.
Der aktuelle Topseller unter den Flir-Infrarotkameras bei Reichelt ist das Modell E40, das Sebastian Schütz allen industriellen Anwendern empfiehlt, die einen hohen Qualitätsanspruch haben und möglichst viele Zusatzfunktionen zu einem vergleichsweise günstigen Preis suchen. Neben der E-Serie und den Einsteigerkameras der i-Serie hat reichelt im Segment der Infrarotkameras für industrielle Anwendungen auch die professionelle Flir-T-Serie im Programm. Für Anwendungen im Baubereich sind darüber hinaus die Modelle der B-Serie sowie die Ebx-Modelle von Flir im Reichelt -Sortiment vertreten. „Damit können wir das gesamte Anwendungsspektrum moderner Wärmebildkameras abdecken und unseren Kunden für jeden Zweck die richtige Kamera anbieten“, sagt Schütz. „Wer sich nicht ganz sicher ist, welches Modell aus der Flir-Range für ihn am besten geeignet ist, kann sich sich von den Experten bei bei Reichelt kompetent beraten lassen.“
Sebastian Bley
(mf)