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Andrés Ureña: "Geographisch werden wir uns weiterhin auf Europa fokussieren."Servax

Herr Ureña, als Familienunternehmen kann Landert Motoren sicher flexibler auf wirtschaftliche Strömungen reagieren. Werden Sie in der nahen Zukunft neue Zielmärkte adressieren?
Geographisch werden wir uns weiterhin auf Europa fokussieren. Im Einzelfall werden auch andere Märkte berücksichtigt, jedoch nicht aktiv bearbeitet. Wir werden uns vermehrt mit dem Ausbau der Sparte Energiegewinnung beschäftigen, denn wir sehen hier ein Potenzial für maßgeschneiderte Elektrogeneratoren in Blockheizkraftwerken und Windgeneratoren.

Wie sehen Sie die Entwicklung von Angebot und Nachfrage zu Neodym und Dysprosium, die ja bei der Fertigung von Magneten für elektrische Motoren notwendig sind?
So wie wir das sehen, hat sich die Nachfrage für diese seltenen Erden etwas beruhigt. Die Preisexplosion, welche im vergangenen Jahr zu verzeichnen war, hatte vielmehr mit Eingriffen der Chinesischen Regierung zu tun. Die Preise sind seit einem Jahr wieder kontinuierlich am Sinken.

Was halten Sie von den aktuellen Entwicklungen, Motoren ohne Seltene Erden anbieten zu können?
Sie sprechen hier konkret einige Ankündigungen im Bereich Reluktanzmotor an. Elektromotoren ohne Magnete (Asynchronmaschinen) und solche mit Ferritmagneten sind bereits im Einsatz. Die Reluktanzmaschine ist eine gute Alternative zu Permanent-Magnet-Synchronmotoren. Zwar werden mit der Reluktanzmaschine nicht die Wirkungsgrade einer PSM mit Selten-Erden-Magneten erreicht, aber die Kosten sind signifikant niedriger. Die Reluktanzmaschine bietet auch weitere Vorteile, wie beispielsweise die geringe Erwärmung des Rotors. Andererseits ist das Angebot an Umrichtern, welche die Reluktanzmaschine effizient steuern und regeln können, noch relativ klein. Wir beobachten diese Entwicklung eingehend.

Harald Wollstadt

ist Chefredakteur des Plastverarbeiter.

(dl)

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