MSI 400 ist die neue Flagschiff-Generation von Sicherheits-Steuerungen für den Maschinen- und Anlagenbau. Ihre kompakte Baubreite von 45 mm erlaubt eine gezielte Anpassung an einfache wie auch komplexere Automatisierungsaufgaben.

MSI 400 ist die neue Flagschiff-Generation von Sicherheits-Steuerungen für den Maschinen- und Anlagenbau. Ihre kompakte Baubreite von 45 mm erlaubt eine gezielte Anpassung an einfache wie auch komplexere Automatisierungsaufgaben. (Bild: Leuze Electronic)

Im Maschinen- und Anlagenbau müssen häufig Arbeitsbereiche mit gefahrbringenden Bewegungen überwacht werden – an Handeinlegeplätzen von Bearbeitungsmaschinen oder in der Arbeitsumgebung von Robotern. Meistens überwachen Sicherheitsschalter, Zuhaltungen und Näherungssensoren oder optoelektronische Sicherheits-Sensoren wie Lichtvorhänge oder Laserscanner diese Bereiche sensorisch, ergänzt durch Not-Halt-Befehlsgeräte. Sicherheitsrelais oder programmierbare Sicherheits-Steuerungen, die im Schaltschrank installiert sind, binden diese Sicherheitsgeräte in den Sicherheitskreis einer Maschine oder Anlage ein.

Wichtige Anforderungen an diese Automatisierungskomponenten sind eine einfache Handhabung, eine kompakte Bauweise und eine auf die Anwendung zugeschnittene Geräteausstattung. Dabei ist das sicherheitstechnische Verhalten der abzusichernden Maschinen und Anlagen oft mit unterschiedlichen Betriebszuständen der Maschine verknüpft, beispielsweise einem Einricht- oder einem Automatikbetrieb. Häufig  müssen auch entsprechende Nachlaufzeiten von Maschinen berücksichtigt werden.

Der Hersteller hat bei dieser Neuentwicklung erneut den Fokus auf eine einfache Handhabung der Geräte gelegt. Sie sind problemlos zu montieren und auszurichten, die Integration der Sensoren in bestehende Feldbussysteme sowie deren Parametrierung ist einfach. Dies gilt für Sicherheits-Sensoren ebenso wie für sichere Relais und sichere Steuerungen.

Sicherheitsrelais für kleinere Sicherheitsaufgaben

Sicherheits-Relais aus der MSI-Produktfamilie: Sie sind mit spezifisch zugeschnittenen und auch universellen Auswerteeinheiten erhältlich.

Sicherheits-Relais aus der MSI-Produktfamilie: Sie sind mit spezifisch zugeschnittenen und auch universellen Auswerteeinheiten erhältlich. Leuze Electronic

Für viele kleinere Sicherheitsaufgaben bietet die erweiterte  Produktfamilie der MSI-Sicherheitsrelais flexible Lösungsmöglichkeiten. Einzelne Sicherheitssensoren lassen sich schnell und effizient einbinden. Für die unterschiedlichen Sensorarten und -technologien gibt es sowohl Auswerteeinheiten, die auf die Anwendung spezifisch zugeschnitten sind, als auch universell einsetzbare Varianten. Diese reichen von der Überwachung einfacher Komponenten wie Not-Aus oder Sicherheitsschalter bis zur Einbindung von optoelektronischen Sensoren oder der Umsetzung von zeitverzögerten Anwendungen. Auch Module zur Stillstandsüberwachung von Motoren und zur Kontakterweiterung stehen zur Verfügung. Die neu hinzugekommenen  Sicherheits-Relais MSI sind im 22,5 mm-Gehäuse aufgebaut und können somit platzsparend im Schaltschrank untergebracht werden. Alle Sicherheits-Relais gibt es wahlweise mit steckbaren Schraub- oder Federkraftklemmen.

Sicherheits-Steuerung der nächsten Generation

Die Produktfamilie der MSI-400-Sicherheits-Steuerungen ist modular erweiterbar, mit mehreren Kommunikationsschnittstellen ausgestattet und lässt sich einfach programmieren. Sie eignet sich für einfache bis hin zu komplexeren Absicherungsaufgaben und eignet sich für verschiedenartige Sicherheitsanwendungen.  Alle Varianten haben eine kompakte Baubreite von nur 45 mm. Bereits die Basisversion MSI 410 mit einer USB-Kommunikationsschnittstelle verfügt über 24 sichere Ein-/Ausgänge sowie einen wechselbaren Programmspeicher im SD-Kartenformat für die Anwendungsprogramme. Zudem bietet die Produktfamilie hohe Reserven für eine flexible Programmierung: bis zu 300 Funktionsblöcke je Projekt können frei mit den Ein- und Ausgängen verknüpft werden. Für die Programme stehen hierfür 512 kB Speicherplatz im Programmspeicher bereit.

In der 45 mm breiten Steuerungsvariante MSI 430 sind eine USB- und Ethernet-Schnittstelle sowie verschiedene Industrial-Ethernet Protokolle – wahlweise Profinet, Ethernet-IP und Modbus – integriert.

In der 45 mm breiten Steuerungsvariante MSI 430 sind eine USB- und Ethernet-Schnittstelle sowie verschiedene Industrial-Ethernet Protokolle – wahlweise Profinet, Ethernet-IP und Modbus – integriert. Leuze Electronic

Die MSI 420 verfügt bei gleicher Baubreite über eine USB- und eine Ethernet-Schnittstelle. In der Variante MSI 430 sind zusätzlich verschiedene Industrial-Ethernet Protokolle integriert: Profinet, Ethernet-IP und Modbus stehen zur Auswahl. Die kompakte Steuerung lässt sich so in verschiedene industrielle Netzwerke integrieren. Gateway-Module erweitern den Einsatzbereich auf die Integration in Ethercat, Profibus und CANopen-Feldbusse.  Während der Projektierung und im Betrieb sorgen die integrierten Kommunikationsmöglichkeiten  für mehr Transparenz. Über USB- oder Ethernet-Schnittstellen greifen Anwender und Anlagenbetreiber einfacher und online auf Diagnose-Informationen zu. Auch Lösungen zur Fernwartung können die Automatisierungsplaner ohne Zusatzaufwand realisieren.

Erweiterungsmodule für größere Maschinen und Anlagen

Das Basismodul der Steuerung lässt sich über ebenfalls kompakte Erweiterungsmodule nach dem Baukastenprinzip auf bis zu 116 sichere Eingänge und 56 sichere Ausgänge erweitern. Damit eignet sich diese Produktfamilie auch für die sichere Steuerung größerer Maschinen und Anlagen. Damit auch nicht-sichere Sensoren und Aktoren kostengünstig integriert werden können, verfügt die MSI-400-Produktfamilie über ein nicht-sicheres Erweiterungsmodul. Alle Module des Systems gibt  es wahlweise mit steckbaren Schraub- oder Federkraftklemmen für den Anschluss.

Jeder Ausgang des Steuerungssystems bietet eine verschleißfreie Schaltleistung von 4 A. Dies ist ein Spitzenwert für kompakte Sicherheits-Steuerungen. Sie sind damit eine leistungsstarke Alternative zu Schützen oder Relais.

Projektieren leicht gemacht mit MSI-Designer

Die Programmier-Software MSI-Designer verfügt über einen Simulationsmodus zur Prüfung der Konfiguration und der Sicherheitsfunktionen.

Die Programmier-Software MSI-Designer verfügt über einen Simulationsmodus zur Prüfung der Konfiguration und der Sicherheitsfunktionen. Leuze Electronic

Die neue Programmier-Software MSI-Designer unterstützt die Anwender beim Erstellen, Prüfen und Dokumentieren von Automatisierungsprojekten. Sie können damit in wenigen Schritten die Hardware-Konfiguration erstellen und vordefinierte Sensoren und Aktoren den Ein- und Ausgängen zuordnen. Für die Logik-Programmierung gibt es eine umfassende Bibliothek von 40 zertifizierten Funktionsblöcken. Diese lassen sich per Drag and Drop frei anordnen und einbinden. Die Zusammenfassung von Funktionsblöcken sowie die Strukturierung zu Untergruppen auf eigenen Seiten erlauben eine übersichtliche Darstellung.

Die Programmier-Software ist flexibel, wenn es darum geht, eigene Elemente zu erstellen und zu verwalten. Auch neue Schutzeinrichtungen lassen sich schnell und einfach einbinden. Mit dem Simulationsmodus können  Planungsingenieure die Konfiguration und die Sicherheitsfunktionen bereits vom PC aus prüfen. Sämtliche Ein- und Ausgänge lassen sich somit ohne angeschlossene Sensoren aktivieren. Für die detaillierte Analyse der Abläufe ist zusätzlich ein Logik-Analysator integriert. Eventuell notwendige Anpassungen können die Planer so bereits am Schreibtisch erkennen und nicht erst im Montagebereich an der Maschine. Dies spart Zeit bei der Inbetriebnahme vor Ort und macht diese effizienter.

Um die Steuerungsabläufe direkt an der Maschine gezielt prüfen zu können, verfügt die Sicherheits-Steuerung über einen sogenannten Force-Modus. Die Planer können damit die Zustandswerte an den Eingängen mithilfe der Programmier-Software festlegen und den tatsächlichen vorliegenden Zustandswert überschreiben.

Die Dokumentationsfunktion der Software fasst alle Projektinformationen in einem ausführlichen, übersichtlichen Bericht zusammen. Planer oder Anwender können diesen Bericht konfigurieren und erhalten so mit wenig Aufwand einen wichtigen Bestandteil zur Richtlinien-konformen Maschinendokumentation.

Logbuch und Betriebsstundenzähler ermöglichen eine umfangreiche Diagnose im Betrieb. Zusätzliche Funktionen wie beispielsweise die Konfiguration der Netzwerk-Integration, der Know-how-Schutz des Anwendungsprogramms und bedienerfreundliche Möglichkeiten zur Vervielfältigung von Projekten sind weitere nützliche Funktionen der Programmier-Software. Sie ist lizenzfrei erhältlich und kann von der Internetseite des Herstellers kostenlos heruntergeladen werden. Umfangreiche Safety-Schulungen und Dienstleistungen über den ganzen Lebenszyklus einer Maschine oder Anlage runden das Safety-Angebot des Herstellers ab.

Jörg Packeiser

ist Produkt Marketing Manager Safety bei Leuze Electronic GmbH + Co. KG in Owen/Teck

(dw)

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