

Das Modem stellt eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung über ein Einwahlverfahren her. Dafür nutzt es jedoch GPRS. Wireless Netcontrol
Im GSM-Netz heißt der Dienst der Datenverbindung über Einwahl Circuit Switched Data (CSD). Einige Anbieter haben auch High Speed Circuit Switched Data (HSCSD) im Angebot. So sind auch im Zeitalter der Mobilkommunikation noch Einwahlverbindungen möglich, allerdings unter Bedingungen, die vielen Nutzern problematisch erscheinen. Denn die Datenübertragungsgeschwindigkeit ist mit 9600 oder 14 400 bps relativ gering. HSCSD ist bis zu dreimal schneller. CSD/HSCSD wird auch nicht nach Datenmenge sondern im Zeittakt abgerechnet und die Datentarife sind relativ teuer. Außerdem wird CSD/HSCSD von den Netzanbietern nur noch begrenzte Zeit angeboten und ist in einigen Ländern nicht verfügbar.
Um auf GPRS, Edge und UMTS umzurüsten, wäre aber erst einmal die Investition in neue Hardware und Software notwendig, weil diese IP-basierte Technik anders funktioniert und andere Datentransmitter erfordert. In Anbetracht dieser Situation gehen viele Anwender davon aus, ihre komplette Hardware auf IP-basierte Technik (GPRS, Edge, UMTS) umstellen zu müssen. Aber das ist nicht notwendig.
Alte Methode, neue Technik
Das GSM Speed Modem aus dem Hause Wireless Netcontrol arbeitet in dem üblichen Einwahlverfahren mittels ‚ATDT‘. Über eine Telefonnummer wird der Verbindungspartner gewählt und das Modem der angerufenen Gegenstelle meldet den eingehenden Ruf mit einem ‚Ring‘. Anschließend wird der Ruf entweder automatisch oder mit dem Befehl ‚ATA‘ angenommen. Ein ‚Connect‘ auf beiden Seiten schließt den Verbindungsaufbau ab.
Der Anwender hat zwei Möglichkeiten das Modem zu implementieren. Die erste Möglichkeit ist, dass sich jedes Modem mit einer normalen SIM-Karte mit einer vom Provider vergebenen temporären IP-Adresse bei einem Vermittlungsserver meldet und diesem seine aktuelle IP-Adresse mitteilt. Der Vermittlungsserver stellt dann die Verbindung zu dem vom Anrufer gesuchten Partnermodem her. Die zweite Möglichkeit ist einfacher. Mit SIM-Karten, die über eine feste IP-Adresse verfügen (fixed IP-SIM) wird kein Vermittlungsserver benötigt, da für jedes Modem ein exklusiv geschützter IP-Adressraum verwendet wird.
Die Besonderheit des Modems besteht darin, dass dieses Modem zwar das übliche Einwahlverfahren benutzt, tatsächlich aber den Datenkanal über eine GPRS-Datenverbindung realisiert. Der Nutzer kombiniert also die gewohnten Vorteile des Einwahlverfahrens mit den hohen Datenraten, die bei GPRS möglich sind (170 bis 340 kbit/s) und den bei GPRS niedrigen Kosten. Die vom Anwender gewohnte und oft an sehr spezielle Bedürfnisse angepasste Software, die über eine Modemverbindung einen Fernzugriff ausführen soll, kann die Einwahlprozedur über das Modem genau wie bei einem normalen Modem ausführen und sich auf das Gerät im Fernzugriff einwählen.
Feste Partner
Eine weitere Besonderheit des Modems ist die Verbindungsmethode ‚Serial Tunnel‘, bei der zwei Modems gepaart werden und dadurch ausschließlich mit diesem einen Partner zusammenarbeiten. Unter dieser Voraussetzung kann auf ein Einwahlverfahren ganz verzichtet werden. Denn wenn die Gegenstelle bekannt und unveränderlich ist, braucht eine Wahl erst gar nicht stattzufinden. In dieser Betriebsart stehen die beiden Modems direkt als eine serielle, bidirektionale Verbindung bereit, die im Grunde als ein ‚virtuelles serielles Kabel‘ eben als ‚Serial Tunnel‘ verwendet werden kann. Diese Lösung ermöglicht es, serielle Kabelverbindungen über weite Strecken – im Prinzip weltweit in unbegrenzter Länge – zur Verfügung zu stellen. Besonders im Blick auf globale Fernwartungslösungen ein interessanter Ansatz, der es ermöglicht, die Reisezeit der Support-Mitarbeiter in andere Aufgaben zu verlagern und den finanziellen Vorteil für neue Projekte zu nutzen.
Dr. Ulrich Pilz
(mf)
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