Die Sensoren lassen sich komfortabel im Labor kalibrieren, bis zu vier gleichzeitig.

Die Sensoren lassen sich komfortabel im Labor kalibrieren, bis zu vier gleichzeitig.Endress+Hauser

Das Sensor-Verwaltungstool Memobase Plus von Endress+Hauser besteht aus einer Software mit Datenbank und dazugehörigen Interfaces, mit denen Memosens-Sensoren per USB direkt an jeden PC angeschlossen werden können. So wird aus dem PC eine Kalibrier- und Messstation. Die Datenübertragung zwischen Memosens-Sensor und Kabel erfolgt kontaktlos. Das macht die Übertragung widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse wie Feuchtigkeit, Korrosion und Salzbrücken. Die Sensoren speichern neben Kalibrierdaten auch Betriebsstunden sowie die Messstellenbezeichnung (Tag). Sie sind deswegen nicht an einen bestimmten Messumformer gebunden.

Sensoren für die Parameter pH/Redox, Gelöst-Sauerstoff (amperometrisch), konduktive und induktive Leitfähigkeit sowie Chlor lassen sich mit der Software in beliebiger Kombination kalibrieren. Dabei sind die einzelnen Tätigkeiten frei wählbar: Vier Sensoren gleichzeitig kalibrieren oder einen Sensor kalibrieren, während ein zweiter misst und in den dritten eine Messstellenbezeichnung geschrieben wird.

Die kontaktlose Steckverbindung beseitigt Probleme durch Feuchtigkeit.

Die kontaktlose Steckverbindung beseitigt Probleme durch Feuchtigkeit.Endress+Hauser

Das Messpaket runden die im DaKKs (Deutsche Akkreditierungsstelle) akkreditierten Pufferlabor hergestellten pH-Puffer und die Memocheck-Produkte ab. Die Memocheckgeräte sind Steckköpfe, die an den Messumformer angeschlossen Sensoren simulieren (Messwerte nach Wahl, Kalibrierungen, Status). Sie tragen somit zur einfachen Validierung der Messstelle sowie zur schnelleren Fehlersuche bei.

Einstecken und loslegen

Die Software basiert auf dem Plug-and-Play-Konzept: Sie erkennt die digitalen Sensoren automatisch und bietet dem Anwender nur die zum Sensor passenden Funktionen an. Das Programm ist nach den Arbeitsaufgaben Messen, Kalibrieren, Reports und Sensormanagement sortiert. Durch die intuitive Bedienung, das viele Hilfestellungen und Anweisungen gibt, kann jeder Anwender nach kurzer Zeit mit dem Programm umgehen. Das vermeidet Bedienfehler von vornherein.

Das Sensor-Verwaltungstool besteht aus einer Basis-Software mit der Möglichkeit zu Upgrades, die Sensor-Anschlussboxen Memolink und somit die Anzahl der Kanäle sind einzeln erhältlich und jederzeit nachrüstbar. Das System spart außerdem Arbeitsfläche im Kalibrierlabor. Der Anwender braucht nur ein Interface für alle Sensortypen, keinen sperrigen Transmitter und nur eine Software zum Messen, Kalibrieren und Dokumentieren.

Komplette Mess- und Kalibrierstation – Standard-PC mit Software, Anschlussboxen und Sensoren.

Komplette Mess- und Kalibrierstation – Standard-PC mit Software, Anschlussboxen und Sensoren.Endress+Hauser

Sicher kalibrieren für eindeutige Messwerte

Da die Sensoren im Labor kalibriert werden, geschieht dies stets unter optimalen Bedingungen, was für die Genauigkeit der Kalibrierung und somit auch für die Qualität der Messungen wichtig ist. Auch die Benutzerverwaltung sorgt für Sicherheit und passt sich mit den konfigurierbaren Passwortvorgaben den Anforderungen des Unternehmens und einschlägiger Normen und Vorschriften an. Zudem ist das Laborumfeld für die arbeitenden Personen sicherer. Im Prozessumfeld, wo sie oft Hitze oder Kälte, Schmutz oder Dämpfen ausgesetzt sind, müssen die Techniker jetzt nur noch den Sensor selbst austauschen.

Außerdem kann der Anwender die Messqualität des Sensors vor und nach der Kalibrierung vergleichen. Mit der automatisierten ‚as found – as left‘-Messung lässt sich dies als optionaler Teil aller Kalibrierabläufe einfach durchführen und dokumentieren. Basierend auf den ermittelten Deltawerten lassen sich Messwertunterschiede im Prozess vor und nach einer Kalibrierung erklären und der Anwender kann die applikationsbedingte Sensorbelastung besser verfolgen und einschätzen. Denn mit dem Sensor-Verwaltungstool lassen sich im Labor die gleiche Berechnung, die gleichen Kabel und die gleichen Sensoren wie im Prozess einsetzen. Dies führt zu einer echten Vergleichbarkeit der Messwerte, denn durch die Messtechnik bedingte Unterschiede sind eliminiert. Deshalb ist auch Upscaling einfacher: Die Sensoren im Prozess messen genauso wie in der Testanlage. Bei eingeschalteter automatischer Temperatur- und Medienkompensation kann nur noch die Reaktion des Mediums an Luft eine Erklärung für unterschiedliche Ergebnisse sein. Der Anwender kann deswegen die Sensorik in einem frühen Stadium validieren und so den Entwicklungsprozess von Anfang an begleiten – mit durchgängig konsistenten Messwerten.

Optimal kalibrierte Sensoren für präzise Messergebnisse im Prozess.

Optimal kalibrierte Sensoren für präzise Messergebnisse im Prozess.Endress+Hauser

Konform zu FDA arbeiten und für Audits gerüstet

Das Programm erstellt vollautomatisch Datensätze über Einsatzbedingungen, Messungen und Kalibrierungen der Sensoren und dokumentiert alle damit in Zusammenhang stehenden Informationen. Lückenlose Rückverfolgbarkeit ist dadurch automatisch gegeben und Audits sind schnell und einfach vorbereitet. Reports werden auf Knopfdruck als PDF erstellt. Die Datensätze lassen sich auch als CSV exportieren und ohne Schreibarbeit zur Analyse, beispielsweise in Excel, weiterverwenden. Zudem können übergeordnete Systeme wie Labor-Informations- und Managementsysteme (Lims) auf die CSV-Dateien zugreifen.

Die Software ermöglicht mit dem Audit Trail und der Drei-Level-Benutzerverwaltung mit elektronischer Signatur auch das Arbeiten konform zu FDA CFR 21 Part 11. Einstellungen, Seriennummern, Software-Version, Inbetriebnahme-Datum sowie Hersteller, Zielwert, Charge und Haltbarkeit von Referenzlösungen, Benutzer, sekundengenauer Zeitstempel und Sensorhistorie sind Bestandteil jedes Datensatzes und so fest mit einer Kalibrierung verbunden.

Alle Informationen werden in einer lokalen oder zentralen Datenbank gespeichert, die mit Checksummen Manipulationen aufdeckt und unübersehbar kennzeichnet. Eine zentrale Datenbank bietet außerdem die Möglichkeit, mehreren Personen an unterschiedlichen Orten Zugriff zu gewähren. Das verbessert den Informationsfluss und macht die Arbeit effizienter.

Technik im Detail

Vergleich Memobase und Memobase Plus

Der auffälligste Unterschied zwischen dem alten Memobase und Memobase Plus ist, dass für die Kalibrierung im Labor nun kein Transmitter mehr zwischen Elektrode und PC geschaltet werden muss. Die Messumformer-Funktionen Kalibrieren und Messen sind jetzt in der Software integriert. Die zu kalibrierende Elektrode wird an ein Standard-Memosens-Kabel angeschlossen, das mit einer kleinen Box namens Memolink verbunden ist. In dieser Box findet die Umsetzung auf ein USB-Kabel statt, das direkt an den PC angeschlossen wird. In der Memolink Box ist auch die Ex-Trennung realisiert, weshalb sich sowohl Ex- als auch Nicht-Ex-Sensoren an der gleichen Box anschließen lassen. Bei der vorherigen Version brauchten die Anwender zusätzlich einen Ex-Transmitter. Außerdem kann der Anwender die neue Software als Messinstrument im Labor nutzen. Sie ermöglicht das gleichzeitige Messen und Kalibrieren von bis zu vier Sensoren. Die alte Version arbeitete nur einkanalig.

Jessica Nentwich

Produktmanagerin Analyse, bei der Endress+Hauser Conducta GmbH & Co. KG in Gerlingen.

(mf)

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