
(Bild: Valeo)
Bereits zwei Tage vor Beginn der CES stimmte Nvidias Mitgründer und CEO Jen-Hsun Huang die Presse auf das Thema ADAS ein, indem er „die weltweit stärkste Engine für künstliche Intelligenz im Fahrzeug“ vorstellte. Dieses „Drive PX 2“ genannte flüssigkeitsgekühlte Board nutzt Deep-Learning auf Basis von Nvidia-GPUs für die Rundumwahrnehmung des Automobils. Bei der Präsentation zeigte er Videos über ein mit Daimler entwickeltes System, das Menschen, Autos und Schilder erkennt. Was die 12 CPU-Cores des Boards, die in 24 Milliarden Deep-Learning-Vorgängen 2800 Bilder/s verarbeiten, wirklich leisten, zeigte sich bei der Auswertung eines offensichtlich von Audi stammenden Videodatenstroms, der im Nebel bei Schnee mit sehr geringem Kontrast aufgenommen wurde. Jen-Hsun Huang zufolge wird Volvo als erster Partner Drive PX 2 einsetzen.

Bild 2: Socionext zeigte eine Lösung zum Stitching von Rundumsichtbildern, die auch für große Kontraste ausgelegt ist. Alfred Vollmer
Toyota informierte über sein in Stanford angesiedeltes Team, das sich mit maschinellem Lernen beschäftigt. In diesem Rahmen entstand der Eindruck als ob der größte Teil von Toyotas Aktivitäten beim automatisierten Fahren in den USA stattfindet und Japan nur am Rande mitmischt.
Autobahn-Assistent
Bosch-Chef Dr. Volkmar Denner erklärte der Presse, dass der „Bosch Highway Pilot“ im Jahr 2020 produktionsreif sein wird. In einem Versuchsfahrzeug von Magna konnte sich die Redaktion von der Leistungsfähigkeit eines rein kamerabasierten Highway-Assistenten überzeugen, der sowohl die Längs- als auch die Querführung übernahm. Bei denkbar schlechten Bedingungen – nachts im Regen und mit Bots-Dots genannten Fahrbahnmarkierungen anstelle von aufgemalten Linien – meisterte das Magna-System die Autobahnfahrt durch die Wüste Nevadas bei teilweise sehr dichtem und längst nicht immer regelkonformem Verkehr mit Bravour.

Bild 3: TI stellte einen Chip für Rückfahrkameras vor, der auch bei sehr hohem Kontrast erstaunlich gute Bilder liefert. Alfred Vollmer
Unternehmen wie Harman, Valeo und ZF TRW zeigten Systeme zur Fahrer-Zustandsüberwachung, über die wir in den anderen Beiträgen zur CES 2016 noch genauer berichten.
Lidar-Sensor für $ 250
Glen De Vos, VP Advanced Engineering bei Delphi, kündigte ein Produkt an, das in einer Partnerschaft mit Quanergy entstand: „Wir sind gut unterwegs, der erste Zulieferer zu sein, der einen vollintegrierten Low-Cost-Lidar-Sensor auf Halbleiterbasis im Jahr 2019 in einem Serienfahrzeug auf den Markt bringt.“ Mit Hilfe des ToF-Sensors (Time of Flight) von Quanergy will Delphi den Lidar-Sensor „für 250 Dollar oder weniger“ anbieten.
Radarchip mit Pfiff
NXP zeigte erstmals „den weltweit kleinsten 77-GHz-Single-Chip-Transceiver“ für Radarsysteme. „Im Vergleich zu herkömmlichen Produkten erreicht der 7,5 mm x 7,55 große Radarchip eine sehr hohe Auflösung bei um 40 Prozent reduzierter Leistungsaufnahme“, erklärte Lars Reger, CTO Automotive bei NXP, im Gespräch mit AUTOMOBIL-ELEKTRONIK. Damit soll „eine neue Generation von Radarsensor-Systemen enstehen, die kaum größer sind als eine Briefmarke und im Fahrzeug praktisch unsichtbar integriert werden können“. Haupteinsatzgebiete sind zwar AEB, ACC, RCTA und Totwinkel-Überwachung, aber der Chip hat auch das Potenzial die bei den Karosserie-Designern ungeliebten Ultraschall-Sensoren mit zu ersetzen.
Alfred Vollmer
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