grafik_fehlverhalten im verkehr nach alter

Während Alkohol am Steuer im Alter offenbar weniger Thema ist, nimmt Fehlverhalten bei Vorfahrt/Vorrang und beim Abbiegen zu. (Quelle: Dekra)

Kommt es zu Unfällen im Straßenverkehr, spielt der Faktor Mensch eine ganz wesentliche Rolle. Europaweit sind nahezu 90 Prozent der Unfälle auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen. Besonders auffällig sind junge Fahrer und Senioren. Während insbesondere bei den 18- bis 24-Jährigen nicht angepasste Geschwindigkeit und zu geringer Abstand dominieren, steht bei der Altersgruppe 65+ die Vorfahrt- beziehungsweise Vorrangmissachtung an erster Stelle. Es folgen Fehler beim Abbiegen und zu geringer Abstand. Bis zum Alter von 65 Jahren sind deutlich mehr Männer für Unfälle verantwortlich, ab 65 Jahren gleicht sich dieses Verhältnis an.

Altersbedingte Faktoren beeinfluss Fehlverhalten im Straßenverkehr

Auch komplexe Verkehrssituationen führen mit steigendem Lebensalter immer öfter zu unfallverursachendem Fehlverhalten. Das gilt besonders für Vorfahrts- und Vorrangverletzungen außerorts und auf Autobahnen, die zum Beispiel 2019 bei den 18- bis 24-Jährigen bei unter zehn Prozent lagen und bis zur Altersgruppe 75+ auf knapp 25 Prozent angestiegen sind. Eine gegenläufige Entwicklung ist hier bei nicht angepasster Geschwindigkeit zu beobachten. Auch innerorts sticht Fehlverhalten in komplexeren Verkehrssituationen mit zunehmendem Alter hervor. Klar zu erkennen ist hier außerdem der Anstieg beim Fehlverhalten gegenüber Radfahrern und Fußgängern.

Letztendlich stehen viele Unfälle bei Senioren im Zusammenhang mit körperlichen oder gesundheitlichen Einschränkungen. So führt etwa nachlassende Beweglichkeit zu Problemen beim Schulterblick, bei schneller Blickzuwendung oder beim Blickrichtungswechsel. Hinzu kommen längere Reaktionszeiten, oft begünstigt durch Medikamenteneinfluss. Auch fällt das Abschätzen von Geschwindigkeiten und Entfernungen schwerer. Konkrete Empfehlungen für Ansatzpunkte im Bereich der Infrastruktur, der Fahrzeugtechnik, aber auch beim Menschen gibt der Verkehrssicherheitsreport 2021 „Mobilität im Alter“ unter www.dekra-roadsafety.com.

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