Die Stadt Rüsselsheim am Main, Opel und die Hochschule Rhein Main treiben den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge voran.
Gefördert vom Bundeswirtschaftsministerium soll in wenigen Monaten die Installation von rund 1.300 Ladepunkten im gesamten Stadtgebiet starten. Diese werden in Stadtteilen und Wohngebieten, auf dem Opel-Gelände, auf dem Campus der Hochschule Rhein Main, in Wohnanlagen der Gewobau Rüsselsheim, auf Parkplätzen ausgewählter Supermärkte und Einkaufszentren sowie auf dem Gelände des städtischen Klinikums (GPR) aufgestellt werden. Das Projekt, für das die Partner die offiziellen Förderbescheide mit einer Gesamtsumme von rund 12,8 Millionen Euro erhalten haben, soll in mehreren Stufen bis zum Jahr 2020 realisiert werden.
In Rüsselsheim werden künftig pro öffentlich zugänglichem Ladepunkt 72 Einwohner versorgt. Damit entsteht nach Angaben der Partner die größte Dichte an Ladestationen – gemessen an der Einwohnerzahl nicht nur in Deutschland sondern sogar in der ganzen Europäischen Union. Hinzu kommen bis zu 400 weitere Ladepunkte, die auf privaten Flächen stehen werden – alleine 350 davon auf dem Opel-Gelände. Zum Vergleich: Die in puncto Ladeinfrastruktur derzeit bundesweit führende Metropole Hamburg mit ihren 1,8 Millionen Einwohnern kommt auf 785 öffentlich zugängliche Ladepunkte (Städteranking des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft).
Durch die Beteiligung der Hochschule Rhein Main soll die Stadt Rüsselsheim am Main zu einem einer deutschlandweit einmaligen City Lab für Elektromobilität werden. Dabei sollen technische Themen wie Versorgungssicherheit und Netzintegration untersucht, aber auch sozioökonomische Aspekte wie das Mobilitätsverhalten betrachtet werden. Aus den gewonnenen Daten zum Ladeverhalten etwa wollen die Wissenschaftler wichtige Erkenntnisse über künftige Anforderungen an das Stromnetz ableiten sowie individuelle Bedürfnisse der Fahrer von Elektroautos identifizieren. Neben bis zu 20 Ladepunkten installiert die Hochschule Rhein Main auch Energiespeicher, die dazu dienen, eingespeiste regenerative Energie besser nutzen zu können und den notwendigen Netzausbau zu minimieren.
(gk)