Schnellere Taktung der U-Bahnen, optimierter Verkehrsfluss auf den Straßen, weniger Einschränkungen durch Streiks - 57 % der Deutschen sind davon überzeugt, dass Verkehrsmittel wie Züge, Busse oder Autos in 20 Jahren überwiegend autonom fahren werden. Diese Meinung zieht sich durch alle Altersklassen und wird auch von den Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren mehrheitlich geteilt. Unter den 16- bis 29-Jährigen gehen 63 % von überwiegend autonomen Fahrzeugen in 20 Jahren aus, unter den 30- bis 49-Jährigen sind es 61 %. Unter den 50- bis 64-Jährigen sind es 51 %, in der Altersgruppe ab 65 Jahren 55 %. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren.
Neue Mobilitätsangebote wie Sharing-Bikes, On-Demand-Taxis oder autonome Shuttle-Busse verändern schon jetzt das Mobilitätsverhalten. Dabei ist ein Großteil der Deutschen überzeugt, mit der Nutzung etwas für die Umwelt zu tun: 84 % sagen, wer solche neuen Mobilitätsangebote nutzt, der leistet damit einen Beitrag zum Klimaschutz. Dass neue Mobilitätsangebote vor allem auf dem Land die Lebensqualität erhöhen können, meinen insgesamt 83 % der Deutschen. Auch dem Geldbeutel können neue Mobilitätsangebote guttun: Drei Viertel (74 %) sagen, damit können Menschen für weniger Geld von A nach B kommen. Ebenso sagen 74 %, neue Mobilitätsangebote erhöhen die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs, weil der Weg zu den Stationen flexibler bewältigt werden kann. 68 % gehen davon aus, dass neue Mobilitätsangebote den Stadtverkehr reduzieren.
Knapp die Hälfte hofft auf KI
Dass Künstliche Intelligenz (KI) die Nutzung neuer Mobilitätsangebote attraktiver machen kann, meinen 49 %. Ebenso meinen 50 %, dass digitale Mobilitätslösungen durch KI leichter zugänglich werden. Denn KI-Lösungen können zum einen die Technologien des autonomen Fahrens verbessern und deren Sicherheit weiter erhöhen, aber auch bei der intelligenten Routenplanung helfen und zum Beispiel als Sprachassistenz bei Buchungsvorgängen in Mobilitätsapps unterstützen.
Wie diese 10 Städte Verkehrsstaus um bis zu 75% reduziert haben
„Die Überarbeitung der Mobilitätsmethoden ist der Schlüssel zur Reduzierung von Verkehrsstaus und zur Verbesserung der allgemeinen Luftqualität", sagt Dominic Wyatt, Automobil-Experte der International Drivers Association. Wie das in der Praxis aussehen kann veranschaulichen diese zehn Beispiele von wegweisenden Städten rund um den Globus.
- Amsterdam, Niederlande: Amsterdams Ansatz beinhaltet intelligente Ampeln und bedarfsorientierte Parkgebühren. Zusätzlich hat die Stadt Echtzeit-Verkehrsinformationen (RTTI) über mobile Apps eingeführt. Diese Maßnahmen haben den Verkehrsstau in Schlüsselbereichen um 75% und die gesamte Stauhäufigkeit in der Stadt um 40% reduziert.
- Singapur: Bekannt für sein Electronic Road Pricing System (ERP), entmutigt Singapurs technologieorientierter Ansatz die Straßennutzung während der Stoßzeiten. Zusammen mit einem umfangreichen Echtzeit-Verkehrsmanagementsystem hat die Stadt eine 70%ige Reduzierung des Verkehrsstaus erlebt, insbesondere während der Hauptverkehrszeiten.
- Stockholm, Schweden: Stockholms Staugebühren und verbesserte öffentliche Verkehrsmittel haben den Fahrzeugverkehr im Stadtzentrum um 60% reduziert. Dies führte zu einer 30%igen Gesamtreduktion des Verkehrsstaus in der Stadt und ermöglichte einen flüssigeren Verkehrsfluss in den Stoßzeiten.
- London, Vereinigtes Königreich: Die Kombination aus Staugebühren, verbessertem öffentlichen Verkehr und erweiterten Fuß- und Radwegen in London hat zu einer 55%igen Reduzierung des Verkehrsstaus im Zentrum und einer 25%igen Reduzierung im gesamten Stadtgebiet geführt.
- Barcelona, Spanien: Durch die Implementierung eines städtischen Mobilitätsplans, der sich auf öffentlichen Verkehr, Fahrradfahren und Gehen konzentriert, konnte Barcelona den Verkehrsstau in seinen städtischen Gebieten um 50% reduzieren.
- Oslo, Norwegen: Oslos Strategie, Parkplätze für Fahrräder und Miniparks zu entfernen, zusammen mit Mautgebühren und Investitionen in den öffentlichen Verkehr, führte zu einer 70%igen Reduzierung des Verkehrsstaus im Stadtzentrum und einer 35%igen Reduzierung im gesamten Stadtgebiet.
- Kopenhagen, Dänemark: Aufgrund langjähriger Investitionen in die Fahrradinfrastruktur konnte Kopenhagen den Verkehrsstau um 45% reduzieren, insbesondere in den Innenstädten, wo fast die Hälfte der Bevölkerung mit dem Fahrrad pendelt.
- New York, USA: Durch die Einführung von Fahrspuren für Fahrzeuge mit hoher Belegung und Gebühren für die Stoßzeiten hat New York die Verkehrstaus um 40%ige reduziert, insbesondere in Manhattan und an wichtigen Zugangspunkten.
- Paris, Frankreich: Durch die Initiative „Paris Breathes", die sich auf öffentlichen Verkehr und eingeschränkten Fahrzeugzugang konzentriert, konnte Paris den Verkehrsstau in zentralen Gebieten um 50% und in der gesamten Stadt um 20% reduzieren.
- Wien, Österreich: Dank Wiens effizientem öffentlichem Verkehrssystem und Grünflächen ist die Autonutzung gering geblieben, was zu einer 30%igen Reduzierung des gesamten Verkehrsstaus in der Stadt geführt hat.