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Der neue Stecksockel für elektronische Bauteile hat bereits einen Kühlkörper für das zu sockelnde Bauteil integriert. (Bild: Eureca Messtechnik)

Um den Anwendungsbereich der Sockel zu erweitern, hat Andon Electronics, ein amerikanisches Spezialunternehmen, nun ein neues Modell entwickelt, bei dem bereits ein Kühlkörper für das zu sockelnde Bauteil integriert ist. Die Heat Sink Sockets stellen nicht nur sicher, dass die gesockelte Komponente besonders einfach für Service- oder Reparaturzwecke ausgetauscht werden kann, sondern sorgen gleichzeitig für eine effektive Kühlung im Betrieb. Das wird durch einen integrierten Metallkörper zum Beispiel aus Aluminium ermöglicht. Die Sockel, die in Deutschland von Eureca Messtechnik vertrieben werden, sind für unterschiedlichste Bauteile in anwendungsspezifischen Ausführungen erhältlich, beispielsweise für Bild-, Gas- und optoelektronische Sensoren, DC-DC-Wandler, Sicherungen, Quarzoszillatoren oder Relais. Zudem sind weitergehende kundenspezifische Modifikationen bereits bei geringen Stückzahlen möglich.

Stecksockel lösen viele Probleme

„Die Verwendung von Stecksockeln für elektronische Bauteile löst generell viele Probleme, die bei der Produktion elektronischer Baugruppen auftreten können“, so Jürgen Beckers, Geschäftsführer von Eureca Messtechnik. „Hierdurch können zum Beispiel hochwertige oder empfindliche Bauteile erst nach Fertigung der Baugruppe eingesetzt werden.“ Beschädigungen durch zu hohe Löttemperaturen beim Lötvorgang, durch ESD-Schäden oder Fluss- beziehungsweise Reinigungsmittel lassen sich auf diese Weise einfach umgehen. Werden die Sockel und nicht die Bauteile selbst auf die Leiterplatten gelötet, entfallen zudem die zusätzliche Arbeit beim Entfernen der Komponenten bei Schäden an der Platine, das arbeitsintensive Handlöten sowie die Verzögerungen bei der Leiterplattenbestückung bis zum Eintreffen der einzusteckenden Hauptkomponenten. Auch im Einsatz der Baugruppen bieten gesockelte Bauteile große Vorteile, insbesondere bei Service-, Wartungs- oder Reparaturaufgaben.

Für Bildsensoren und Laserdioden geeignet

breites angebot

Eureca Messtechnik hat sich auf die technische Beratung, Entwicklung und Zulieferung für OEM-Projekte in den Bereichen optische Messtechnik, Optoelektronik und Kameras spezialisiert. Kernleistung ist eine Beratung hinsichtlich geeigneter Technologien und konstruktiver Lösungen für individuelle Anforderungen. Ergänzt wird dies durch eine breite Angebotspalette an Optik-Zubehör, etwa Objektiven oder Filtern, sowie an thermoelektrischen Kühlsystemen.

Um die Sockel auch für Produkte mit höherer Wärmeabgabe im Betrieb effektiv nutzen zu können, wurde eine Variante entwickelt, bei der bereits ein Kühlkörper für das zu sockelnde Bauteil integriert ist. „Ursprünglich wurde diese Art von Sockel für den Einsatz mit hochwertigen Bildsensoren konzipiert, bei denen durch Kühlung die Bildqualität deutlich steigt“, erklärt Beckers. „Es zeigte sich aber schnell, dass die Vorteile dieses Stecksockels auch für andere Arten von elektronischen Komponenten von Interesse sind, etwa für DC/DC-Wandler, Laserdioden, optische Sensoren oder Hochleistungs-ICs.“

Entscheidend ist dabei, dass die Sockel mehrere zentrale Vorteile in einem Element vereinen. Neben dem Nutzen während der Fertigung sind dies vor allem der einfache Austausch des gesockelten Bauelements zu Service- oder Reparaturzwecken in Kombination mit der besonders effizienten Kühlung im Betrieb. Dies ist beispielsweise auch für Gassensoren relevant: Diese ebenfalls relativ kostspieligen elektronischen Bauteile zeichnen sich durch eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Hitze sowie den durch Löten erzeugten Dämpfen aus. Gleichzeitig bedingt ihre zum Teil relativ geringe Lebensdauer, dass sie regelmäßig ausgetauscht werden müssen. „Beides ist bei Verwendung der Heat Sink Sockets kein Problem mehr“, so Beckers.

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Die Heat Sink Sockets stellen nicht nur sicher, dass die gesockelte Komponente einfach für Service- oder Reparaturzwecke ausgetauscht werden kann, sondern sorgen zudem für eine effektive Kühlung. Eureca Messtechnik

Kühlung mittels Metallkörper

Grundlage eines jeden herkömmlichen Sockels ist ein isolierender Träger, in dem in passender Anordnung Bohrungen für die benötigte Anzahl an hochpräzise gedrehten Kontakten (Terminals) angeordnet sind. Der amerikanische Hersteller verwendet Sensor-Sockelkontakte, die für Anwendungen in Militär, Luft- und Raumfahrt entwickelt wurden. „Sie widerstehen den dort üblichen hohen Schock- und Vibrationsbelastungen und verfügen über eine Lebensdauer von bis zu 25 Jahren“, erläutert Beckers. Für erhöhte Temperaturbereiche und große mechanische Stabilität kommt bei den Isolatoren der Heat Sink Sockets FR4-Material zum Einsatz. Wird bei größeren Stückzahlen eine kostengünstige Lösung benötigt, werden Kunststoffisolatoren verwendet, die mittels Spritzgusstechnik hergestellt werden.

„Bei den neuen Heat Sink Sockets wird der Sockelträger entweder teilweise oder komplett aus einem Metallkörper wie zum Beispiel Aluminium hergestellt, wobei die Terminals – etwa durch Kunststoffbuchsen – weiterhin isoliert bleiben“, so Beckers. In allen Ausführungen sitzt das zu sockelnde Bauteil aber direkt auf der Metalloberfläche auf, sodass die Abwärme im Betrieb effektiv vom kritischen Bauteil abgeführt und durch Kühlrippen an den Seiten an die Umgebungsluft abgegeben werden kann.

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Die neuen Stecksockel eignen sich beispielsweise für Bild-, Gas- und optoelektronische Sensoren, DC-DC-Wandler, Sicherungen, Quarzoszillatoren oder Relais. Eureca Messtechnik

Iris Gehard

freie Redakteurin aus München

(hw)

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