Im Zuge der Modernisierung der Hamburger Hochbahn werden neben Klimaanlagen, Innenausstattung oder Bestuhlung auch die Türeinstiegsbereiche überarbeitet. Zum Einsatz kommen Türöffnungstaster, LED-Signalleuchten und der parametrierbare Warnmelder WM 87 von Escha TSL.
Zunächst einmal – es gibt nicht den Fahrgast. Nutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln sind Menschen mit den unterschiedlichsten physischen Voraussetzungen, die tagtäglich Züge betreten und verlassen: Junge und ältere Menschen, Fahrgäste mit Kinderwagen, Personen mit eingeschränkter Mobilität, Fahrgäste mit Hör- oder Sehbeeinträchtigungen nehmen gleichermaßen am Verkehrsleben teil. Der Türeinstieg ist nach wie vor der kritischste Bereich in einem Verkehrsmittel. In einem kurzen Zeitfenster herrscht vor der Tür im Zug als auch am Bahnsteig hektisches Treiben. Die Einen möchten die Bahn schnellst möglichst verlassen, die Anderen ebenso schnell hineingelangen – das alles am besten gleichzeitig, bei einer Öffnung von maximal zwei Meter Breite. Alle Fahrgäste müssen gleichermaßen über den Zustand der Tür informiert werden. Neben Warnleuchten geschieht dies vermehrt auch über akustische Warnmelder, zum Beispiel den WM87 von Escha TSL. Durch unterschiedliche Signale, die sich in Lautstärke, Tonhöhe und Tonarten unterscheiden, werden die Fahrgäste gewarnt. Je nach Status (Tür öffnet, Tür schließt, Notentriegelung und so weiter) werden unterschiedliche Töne gesendet. Um allen Anforderungen gerecht zu werden, wurde der Warnmelder mit erweiterten Funktionen bestückt, die allesamt den Vorgaben der TSI-Richtlinien entsprechen.
Gleichzeitig mehrere Frequenzen senden
Mehrere Tonfrequenzen können gleichzeitig übereinander gelegt werden (Multiton), so dass auch Fahrgäste mit Hörbeeinträchtigungen die Signale wahrnehmen können. Ein integriertes Mikrofon misst die Umgebungslautstärke. Bei einer erhöhten Geräuschkulisse – zum Beispiel in der Rushhour bei gefülltem Zug – passt der integrierte Prozessor den Signalausgangspegel automatisch an und die Lautstärke wird erhöht. Diese automatische Pegelanpassung funktioniert auch in umgekehrter Richtung sehr gut. Hält der Zug beispielsweise nachts in einem Wohngebiet mit geringer Umgebungslautstärke regelt der WM87 die Signalpegel automatisch herunter, um die Anwohner in ihrer Nachtruhe nicht zu stören.
Parametrierung direkt vor Ort möglich
Eine wichtige Eigenschaft des Warnmelders, die für die Entscheidung dieses Produktes entscheidend war, ist seine Flexibilität. Die Signaltöne können vor Ort, im eingebauten Zustand beliebig oft verändert werden. Stellt sich zum Beispiel beim späteren Betrieb heraus, dass bestimmte Toneigenschaften angepasst werden müssen, können diese problemlos mittels einer entsprechenden Software umprogrammiert und in den Prozessor des Warnmelders heruntergeladen werden.
Robust, dicht und resistent gegen Reinigungsmittel
Ein weiteres Entscheidungskriterium ist die sehr robuste Gehäusetechnik. Aufgrund der Schutzart bis IP69K kann das Gerät sowohl im Innen- als auch Außenbereich des Zuges installiert werden. Zudem schützt die stabile Edelstahloberfläche gegen Vandalismus-Schäden und kann nahezu unendlich oft von möglichen Graffiti-Schmierereien gereinigt werden.
Plug & Play bei der Installation
Äußerst einfach gestaltet sich die Installation des Warnmelders, da dieser mit einem robusten M8-Indusriesteckverbinder konfektioniert ist. Fehler beim Anschließen der Geräte werden somit verhindert. Neben bahntauglichen Anschluss- und Verlängerungsleitungen beinhaltet das Verdrahtungssystem auch Sammelverteiler. Mehrere Geräte können hier einfach eingesteckt werden. Der Verteiler kann zum Beispiel im Türbereich installiert werden. Mit kurzen Anschlussleitungen sind neben dem Warnmelder auch die Türöffnungstaster und LED-Signalleuchten anschließbar. Eine Sammelleitung mit den einzelnen Steuerlitzen der angeschlossenen Geräte führt vom Verteiler dann zur zentralen Steuerung. Der lästige und anfällige Kabelbaum wird somit verkleinert.
Fahrgäste akustisch warnen
Sicherheit und Komfort für den Fahrgast stehen bei der Modernisierung der Hamburger Hochbahn im Vordergrund. Der parametrierbare Warnmelder WM 87 von Escha TSL warnt die Fahrgäste durch unterschiedliche Signale, die sich in Lautstärke, Tonhöhe und Tonarten unterscheiden. Um allen geforderten Anforderungen gerecht zu werden, wurde der Warnmelder mit erweiterten Funktionen bestückt, die allesamt auch den Vorgaben der TSI-Richtlinien entsprechen.
Türöffnungstaster von Escha TSL
Über Türöffnungstaster von Escha TSL, eingesetzt in Zügen, berichteten wir bereits in der Novemberausgabe 2011 von elektronik Journal. Bei dieser Anwendung müssen enorme Herausforderungen gemeistert werden. Das Wetter ist mal heiß oder kalt, mal trocken oder feucht – der Taster muss immer zuverlässig arbeiten. Zusätzlich müssen die Taster unterschiedlichen Interessensgruppen genügen: dem Fahrgast am Bahnsteig, dem Verkehrsbetrieb als Betreiber der Züge und dem Zughersteller selbst. Dabei gibt es schwer vereinbare Ziele. Die Verkehrsbetriebe wünschen sich höchste Individualität, zum Beispiel in Gestaltung und Design, bei Piktogrammen sowie bei optischen und akustischen Signalen. Auf der anderen Seite fordern die Türhersteller Standardprodukte, um die Züge möglichst kosteneffizient zu produzieren. Hier sind die Tastenhersteller gefordert. Sie müssen modulare Lösungen anbieten, die eine schnelle, kostengünstige Montage und Verdrahtung beim Zughersteller ermöglichen, und es gleichzeitig erlauben, auf die individuellen Wünsche der Betreiber mit ihren Kunden – den Fahrgästen einzugehen.
(ah)