Der Arbeitsbereich des Druckmesssystems reicht bis 500 bar.

Der Arbeitsbereich des Druckmesssystems reicht bis 500 bar.Picture-Factory – Fotolia.com

Das Messsystem besteht aus zwei Komponenten: dem Messkopf, der direkt am Ort des Geschehens angebracht ist, und der Steuereinheit, die der Anwender je nach Bedarf beispielsweise in den Schaltschrank integrieren kann. Allerdings lässt sich der Messkopf auch autark ohne zusätzliche Steuereinheit verwenden. Durch die verwendeten Materialien eignet sich der Messkopf auch für alle Flüssigkeiten, die das Gehäuse selbst angreifen, wie Wasser, Öl oder korrosive Medien. Außerdem erfüllen alle Messköpfe dieser Serie die Schutzklasse IP67 und sind somit robust gegenüber Staub und Wassereinwirkungen. Sie funktionieren mit einer Spannung zwischen 9 und 36 V. Das Messsignal des gesamten Druckbereichs geben sie linear als Spannung der Stärke 1 bis 5 V mit einer Genauigkeit von ±1 % F.S. aus.

In Kontakt bleiben

Die Drucksensoren arbeiten mit dem piezoresistiven Messprinzip. Eine ölfreie und hermetisch abgeschlossene Membran verhindert eine Verunreinigung des Messsystems oder des Mediums.

Die Drucksensoren arbeiten mit dem piezoresistiven Messprinzip. Eine ölfreie und hermetisch abgeschlossene Membran verhindert eine Verunreinigung des Messsystems oder des Mediums.Panasonic Electric Works

Die Drucksensoren arbeiten nach dem piezoresistiven Messprinzip. Bei dieser Methode tritt das Medium in Kontakt mit einer Messmembran. Durch die ölfreie und hermetisch abgeschlossene Membran kann keine Verunreinigung des Messsystems oder auch des Mediums stattfinden. Zusätzlich ermöglicht die feine, einlagige Edelstahlmembran präzises Messen bei gleichzeitig hoher Stabilität. Diese Materialeigenschaften lassen es zu, bis zu einer Temperatur des Mediums von 125 °C zu messen.

Für den Einsatz in Anlagen, bei denen im Prozess kurzzeitige Druckspitzen auftreten, verfügt der Sensor über ein eingebautes Überdruckventil. Durch dieses Ventil wird ein Überdruck von bis zu 200 % des Messbereichs abgefangen.

Kontrolle ist besser

Die würfelförmige Kontrolleinheit DPC-L101 mit einer Kantenlänge von 30 mm ist eine platzsparende Alternative zu einer kompletten Steuerung. Sie ist zusätzlich zu dem Spannungsausgang von 1 bis 5 V und einer Linearität ±0,1 % F.S. ausgestattet. An dem analogen Stromausgang beträgt die Spannung 4 bis 20 mA mit einer Linearität von ±0,1 % F.S. Für einfache Grenzwert-Anwendungen sind außerdem zwei digitale Ausgänge verfügbar. Diese haben drei Betriebsmodi: ‚Easy‘, ‚Hysteresis‘ und ‚Window Comparator‘. Letzterer eignet sich beispielsweise für die Überwachung von Druckbereichen. Wie etwa bei der Produktion von Flachbildschirmen, wenn Vakuumsauger Glasplatten transportieren. Hierbei ist es sehr wichtig, dass der Ansaugdruck genau in einem definierten Bereich liegt, damit das Transportgut weder beschädigt noch fallen gelassen wird. Liegt der Druck nicht innerhalb des definierten Bereiches, gibt die Steuereinheit ein Alarmsignal aus.

Je nach gewähltem Betriebsmodus ändert das Display der Kontrolleinheit die Farbe – zwischen grün und rot. Wechselt der Anwender in den Einstellungsmodus, leuchtet die Anzeige orange. Das duale Display zeigt den Grenzwert und den aktuellen Messwert gleichzeitig an. Dadurch ist ein schnelles Parametrieren ohne aufwendige Menüwechsel möglich. Für den weltweiten Einsatz kann der Anwender am Gerät zwischen vier international gebräuchlichen Druckeinheiten wählen.

Einfache Bedienung ist der Schlüssel

Der Messkopf lässt sich auch ohne zusätzliche Steuereinheit verwenden.

Der Messkopf lässt sich auch ohne zusätzliche Steuereinheit verwenden.Panasonic Electric Works

Um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen, besitzt das Gerät nur drei Tasten, die die Anwender auch mit Handschuhen bedienen können. Sie geben ein ‚Klick-Feedback‘ an den Bediener, wenn der Tastendruck erfolgreich war. Außerdem verfügt die Steuereinheit über zwei zusätzliche Funktionen. Die sogenannte Code-Setting-Funktion ermöglicht das Einstellen aller Funktionen über die Eingabe eines Zahlencodes. Diesen Zahlencode kann der Bediener bei einer Störung einfach an das Servicepersonal weitergeben. Das beschleunigt im Idealfall die Fehlersuche und -behebung. Die zweite Funktion ist für die Verwendung mehrerer Systeme gedacht. Der Bediener macht alle Einstellungen an einem Gerät, dem sogenannten Master-Gerät, und kopiert diese dann über ein Verbindungskabel auf die Slave-Einheit. Um den Verkabelungsaufwand zu umgehen, besteht die Möglichkeit, eine Kopiereinheit zu verwenden. Die Master- und Slave-Einheit werden dann in diese eingesteckt, die Daten kopiert und anschließend die Steuergeräte in die Maschine integriert. Damit verringert die Kopierfunktion die dazu nötige Arbeitszeit und hilft, Fehler zu vermeiden, die beim Einstellen passieren können.

An morgen gedacht

Die Steuereinheit verfügt über einen mehrstufigen Eco-Modus, den die Anwender an ihre Anforderungen anpassen können. Erfordert es die Anwendung, das Display abzulesen, steht der Standard-Eco-Modus zur Verfügung. Das Display verringert damit nach wenigen Sekunden die Anzeigeintensität und verbraucht damit 25 % weniger Energie. Ist das Display jedoch nicht für den alltäglichen Ablauf nötig, da die Steuereinheit beispielsweise in einem Schaltschrank integriert ist, wählt der Anwender den Full-Eco-Modus. Dieser Modus schaltet das Display sowie die Ausgangs-LEDs ab. Das spart im Vergleich zum Normalbetrieb bis zu 37 % des Stromverbrauchs.

Für eine unkomplizierte und schnelle Systeminstallation wird der Sensorkopf über den mitgelieferten Steckverbinder (e-CON) einfach an die Kontrolleinheit angesteckt. Das Versorgungskabel für die Steuereinheit ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten. Für die platzsparende Montage sind Montagewinkel und Einbaurahmen verfügbar. Für den Einsatz unter rauen Bedingungen lässt sich die Steuereinheit mit einer durchsichtigen Schutzkappe vor Verunreinigungen durch Staub oder anderen Verschmutzungen schützen.

Angelika Selzle

ist im Produktmanagement für Sensoren bei der Panasonic Electric Works Europe AG in Holzkirchen tätig.

(dl)

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