Heute werden Maschinen und Anlagen meist mit Hilfe dreidimensionaler Planungsprogramme entworfen. Schaltschränke werden inklusive Wärmebild mittels Hochleistungsrechnern konzipiert. Projekt- und Stromlaufpläne werden von Integratoren in den Planungsbüros erstellt und in CAE (Computer Aided Engineering)-Systemen abgebildet.
Als Teil der Wertschöpfungskette übernimmt eine Planungs- und Markierungs-Software, wie etwa Clip Project advanced von Phoenix Contact, aus allen gängigen CAE-Systemen die hinterlegten Informationen zu Kabeln, Leitungen, Klemmpunkten und Markierungen per Mausklick. Eine manuelle Dateneingabe ist nicht erforderlich, und Fehler durch falsche oder redundante Eingaben werden vermieden. Zusätzlich können Informationen des Anwenders, die über eine bidirektionale Schnittstelle ergänzt oder abgeändert werden, in das CAE-System zurückgeschrieben werden.
Der Systemgedanke steht im Vordergrund
Innerhalb des stetig wachsenden umfangreichen Produktprogramms zur Klemmen-, Kabel-, Leiter und Betriebsmittelkennzeichnung steht Bluemark CLED als umfassendes und leistungsstarkes Drucksystem für vielfältige industrielle Markierungsaufgaben. Das Drucksystem verarbeitet Markierungen im so genannten Unicard-Format. Durch kontinuierliche Ergänzungen umfasst das Produktspektrum derzeit über 200 unterschiedliche Konturen für Markierungen europäischer und internationaler Standardgrößen verschiedener Hersteller.
In Verbindung mit der Planungs- und Markierungs-Software Clip Project advanced werden automatisch zweidimensionale positionsgenaue Darstellungen der Klemmenleisten erzeugt. Diese enthalten alle relevanten Daten, wie Beschriftungsdaten, Bestell-, Stück- und Montagelisten. Die Informationen können der Montage online zur Verfügung gestellt werden. Die einzelnen Komponenten werden dann aus Lagerbeständen entnommen oder von einem Warenwirtschaftssystem bestellt. Wie bereits erwähnt, werden auch die Beschriftungsdaten vollständig von der Software aus dem Stromlaufplan übernommen und per Mausklick an das Drucksystem übermittelt.
Viele Neuerungen beim Markierungsdrucker Bluemark CLED
Bluemark CLED ist ein UV-LED-Drucksystem der neuesten Generation. Die UV-LED-Technik verrichtet zwar schon seit 2009 im Bluemark ihren Dienst. Neu sind die kompakte Bauform sowie die Reduzierung der benötigten Fläche für 24 LEDs auf nur einen Quadrat-Zentimeter. Durch den Einsatz so genannter COB (Chip On Board)-Technik konnte nicht nur das Gewicht des Druckers, sondern auch die benötigte Aufstellfläche verringert werden. Auch die Energiebilanz wurde verbessert. 70 Watt Energieverbrauch bewirken eine Einsparung von bis zu 90 Prozent gegenüber vergleichbaren Drucksystemen. Denn Lüfter sind hier nicht erforderlich, und zur Aushärtung der lösungsmittelfreien UV-Farbe wird keine Wärmeenergie benötigt. Somit entstehen auch keinerlei Emissionen. Neben diesen Neuerungen gibt es weitere, die in diesem Druckersegment erstmalig eingesetzt werden. Dazu gehören flexible Materialzuführung, intuitiv bedienbarer Touchscreen sowie ein Lizenzkarten-Modell.
Flexible Materialzuführung
Beim Bluemark CLED kann die Materialzuführung aus einem Magazin von der Rückseite oder einzeln von vorn erfolgen. Zum Lieferumfang des Druckers gehört ein Magazin für 20 Unicard-Matten, weitere Magazine können nachbestellt werden. Für größere Projekte gibt es Magazine für bis zu 40 Unicard-Matten. Per Touchscreen wird das Magazin entriegelt und anschließend entnommen und durch ein anderes ersetzt. Der Anwender kann seine Magazine projektbezogen auch schon vorher bestücken und danach verarbeiten. Die bedruckten Materialien fallen vorn in eine Aufnahmebox und werden somit dem Projekt eindeutig zugeordnet. Während der Bedruckung kann die Zeit genutzt werden, um ein weiteres Magazin zu bestücken. Für außerplanmäßige Druckaufträge muss nicht das Magazin gewechselt oder geleert werden. Es reicht, die Materialzuführung per Touchscreen von Magazin auf frontseitig zu ändern und die einzelne Matte einführen.
Intuitiver Touchscreen
Der farbige Touchscreen gibt Symbole und Textmeldungen in 19 Sprachen aus. Über die Benutzeroberfläche (GUI, Graphical User Interface) ist der Drucker intuitiv bedienbar, alle relevanten Informationen werden hier ausgegeben. Der Gerätestatus wird außerdem per Bildschirm-Farbcode angezeigt. Das ist von Vorteil, wenn der Drucker nicht direkt neben dem PC steht, etwa beim Netzwerkbetrieb. Ist die Hintergrundfarbe des Touch-Panels grün, können eingehende Druckaufträge abgearbeitet werden, das Gerät ist betriebsbereit. Wechselt die Farbe auf gelb, muss vor dem Bearbeiten des Druckauftrags eine Meldung am Gerät bestätigt werden, zum Beispiel dass in zwei Wochen das Beschriftungsfluid verbraucht ist. Nach Bestätigung der Meldung wird normal weitergearbeitet. Wechselt die Hintergrundfarbe auf rot, erfährt der Anwender zum Beispiel, dass das Beschriftungsfluid leer ist und eine neue Patrone eingesetzt werden muss. Erst danach werden weitere Aufträge bearbeitet. Diese Farbcodierung des Gerätestatus signalisiert dem Anwender, auch über eine größere Entfernung, ob ein Druckauftrag bearbeitet wird.
Lizenzkarten-Modell für Auftragsspitzen
Anwender, die bereits einen Bluemark-Drucker nutzen und unverhofft Auftragsspitzen abarbeiten müssen, können auf das neue Lizenzkarten-Modell zurückgreifen. Hier wird ein weiteres Gerät entweder auf eine begrenzte Anzahl an Druckaufträgen, etwa 500 oder 1000 frei geschaltet. Oder für eine begrenzte Zeit, zum Beispiel zwei oder sechs Monate. Ist das Konto abgelaufen, kann der Anwender dieses neu aufladen, das Gerät zurückgeben oder auch erwerben. In diesem Fall wird es für immer frei geschaltet. Mit diesem Modell werden Auftragsspitzen schnell und flexibel gemeistert.
Fazit
Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied, dieser Satz gilt auch hier. Nur im Zusammenspiel zwischen CAE-System, Markierungs-Software, Ausgabegerät und Kennzeichnungsmaterialien spart der Anwender Zeit und Geld. Und er profitiert auch langfristig von einer hochwertigen und zuverlässigen Beschriftung.
Emissionsfrei markieren
Das Drucksystem Bluemark steht für einen Paradigmenwechsel bei industrietauglichen Druckern. Für die Kennzeichnung von Kunststoffmaterialien verarbeitet der Drucker eine spezielle und auf diesen Einsatz abgestimmte UV-Farbe, die im Gegensatz zu normalen Tinten keinerlei Lösungsmittel enthält. Die Aushärtung der UV-Farbe auf dem Kunststoffmaterial erfolgt mittels kurzwelliger UV-Strahlung, meist 200 bis 380 Nanometer. Das Besondere an dieser Technik ist, dass keine Wärmeenergie benötigt wird, denn das zu kennzeichnende Material wird keiner Wärmestrahlung ausgesetzt. Die Materialien sind nach der Bedruckung handwarm. Wird die Matte nur zum Teil bedruckt, kann sie erneut eingelegt und weiter bedruckt werden. Das spart Material, minimiert den Müll und schont die Umwelt.
(ah)