Spansion hat eine neue Schnittstelle vorgestellt, die nach Angaben von Rainer Flattich, Vice President Sales EMEA bei Spansion, „einen echten Durchbruch“ darstellt: „Das Spansion Hyperbus-Interface beschleunigt die Lesegeschwindigkeit um ein Vielfaches und reduziert gleichzeitig die Anzahl der nötigen Pins.“
Außerdem stellte Spansion erste Produkte vor, die auf der neuen Schnittstelle basieren: „Die Hyperflash-NOR-Speicher erreichen Lesegeschwindigkeiten von bis zu 333 MByte/s und sind damit mehr als fünfmal so schnell wie die derzeit schnellsten verfügbaren Quad-SPI-Flash-Speicher“, hebt Michael Skorzec, Ecosystems Manager bei Spansion in München, hervor. „Dabei benötigen sie aber nur ein Drittel der Pin-Anzahl von parallelem NOR-Flash.“
Marcel Kuba, FAE-Manager bei Spansion, bescheinigt der neuen Technologie „eine dramatisch höhere Lesegeschwindigkeit“ und kommt damit zu folgender Erkenntnis: „Der Datendurchsatz ist durchaus revolutionär – nicht nur für Flash, auch für RAM und andere Speicher. Hyperbus hat das Potenzial, der nächste Meilenstein nach DDR-SPC zu sein.“
Vor allem im Bereich anspruchsvoller grafischer Anwenderschnittstellen (GUI) sieht Spansion die ersten Einsatzbereiche, da Instant-on und Interaktivität schon heute in vielen GUIs zum Standard gehören, sodass spezielle, besonders schnelle Lösungen erforderlich sind. „Das Hyperbus-Interface bringt viele Vorteile für die Entwickler von Embedded-Systemen, da sich High-End-Applikationen dadurch schneller realisieren lassen“, führt Michael Skorzec weiter aus. „Das Interface wurde in erster Linie für Applikationen im Automotive-Bereich entwickelt, beispielsweise für Dashboards, Infotainment- und Navigationssysteme oder Fahrerassistenzsysteme (ADAS). Darüber hinaus kann Hyperbus für die Entwicklung von mobilen Displays, digitalen Kameras und Projektoren sowie für Applikationen in der Automatisierungstechnik, Medizintechnik oder der Hausautomation zum Einsatz kommen.“ In einem Punkt ist sich Rainer Flattich sicher: „Hyperbus ist eine proprietäre Lösung von Spansion, aber Hyperbus wird sich zum de-Facto-Standard entwickeln.“ Auch die Tür für eine Second-Source stehe bewusst weit offen, aber die Details hierzu will Spansion derzeit nicht öffentlich diskutieren. Immerhin erklärte das Unternehmen, dass das Hyperbus-Interface „bereits von führenden SoC-Herstellern implementiert“ wird.
Das mit 12 Pins realisierte Hyperbus-Interface senkt Spansion zufolge auch die Systemkosten. Acht Pins sind für den Adress-/Datenbus reserviert. Darüber hinaus gibt es einen differenziellen Takteingang mit zwei Signalen, einen Chip-Select-Pin sowie einen Read-Data-Strobe-Pin für den Controller.
Die NOR-Flashspeicher des Typs Hyperflash liefert Spansion ab dem zweiten Quartal für Versorgungsspannungen von 3 V beziehungsweise 1,8 V – und zwar zunächst mit Speicherkapazitäten von 128 Mbit, 256 Mbit und 512 Mbit. Als Gehäuse dient jeweils ein 8 mm x 6 mm großes BGA.
Alfred Vollmer
(av)