Die Boxit Gehäuse & Systeme ist auf die Bearbeitung, Konfektionierung und Lieferung von Schaltschränken und Anschlusskästen spezialisiert und stattet die Solarbranche mit allen Komponenten aus, die für den sicheren Betrieb einer Solarstrom-Anlage auf DC- und AC-Seite notwendig sind. Da sich Photovoltaik-Anlagen im Unterschied zu anderen Stromerzeugern nicht völlig stromlos schalten lassen, muss der Wechselrichter auf der Gleichstromseite über einen Trennschalter von den Modulen getrennt werden können, um im Notfall oder bei Wartungsarbeiten den Stromfluss zu unterbrechen. Verursacht durch defekte Solarmodule können außerdem große Gleichspannungen und gefährliche Lichtbögen auftreten. Zur Absicherung der DC-Installation werden daher Überspannungsschutzelemente, Sperrdioden oder Sicherungen zum Beispiel in Generator-Anschlussgehäusen installiert.
Die von Boxit angebotene Komplettbestückung von Generator-Anschlusskästen und Niederspannungsverteilern umfasst alle gebotenen Sicherheitskomponenten wie Freischalt-, Fehlerstromschutz- und Überspannungsschutz-Einrichtungen. Sämtliche Systeme werden anschlussfertig gekapselt in vollisolierten und UV-beständigen Kunststoffgehäusen ausgeliefert, die mit Druckausgleichselementen gegen Kondenswasser geschützt sind. Zum Schutz ergänzender Elektronik sind Ausführungen mit Schaltschrankheizung erhältlich, die auch bei tiefen Temperaturen für eine konstante Innenraumtemperatur sorgen. Um die Stromausbeute der zu sogenannten Strings in Reihe geschalteten Solarmodule über String-Leitungen in den Generator-Anschlusskästen zu sammeln und über Wechselrichter in das Stromnetz einzuspeisen, werden bei großen Anlagen oft Hunderte Niederspannungsverteiler benötigt. Boxit liefert diese Verteiler wahlweise in ein- oder in drei-phasiger Ausführung. Bei den drei-phasigen Systemen sorgen Eingangs-Schaltleisten für die Leitungsabsicherung, bei ein-phasigen Ausführungen übernehmen Sicherungsautomaten diese Aufgabe. Die Geräteverbindung erfolgt entweder über Sammelschienen oder bei kleineren Anlagen durch Tragschienenkomponenten. Zusätzlich zum obligatorischen Lasttrennschalter lassen sich Verteiler und Wechselrichter auch mit Überspannungs- und Blitzschutz ausstatten.
Mit einem Handgriff kontaktiert
Für die AC-seitigen Bestückung seiner Verteilerkästen verwendet das Unternehmen das sichere, zudem leicht und variabel zu installierende Schaltkomponenten-System von Wöhner. „Wir haben nach einem Hersteller mit großer Bandbreite gesucht, der uns sämtliche Komponenten von den Schienenträgern und Sammelschienen über Halterungen, Lasttrenn- und NH-Sicherungslasttrennschalter bis zum Überspannungsschutz schnell und zuverlässig liefern kann“, erklärt Boxit-Geschäftsführer Gerd Rittinghaus. „Die Geräte sind wegen ihres logischen Designs leicht zu handhaben.“ Denn Wöhner legt einen Schwerpunkt auf die einfache und sichere Montage seiner Systemkomponenten. Mit wenigen Handgriffen können die Techniker sie durch Aufrasten der mitgelieferten Adapter auf 60-mm-Sammelschienen sowohl montieren als auch kontaktieren. Dies sorgt für einen problemlosen Einbau, erübrigt umständliche Montagebohrungen und ermöglicht es, einzelne Schaltelemente einfach und sicher auszutauschen. Ebenso einfach gestaltet sich das Wechseln der Abgangsrichtung. Wegen ihres modularen Aufbaus lassen sich alle Komponenten der Quadron-60-Classic-Baureihe variabel und den jeweiligen Anforderungen entsprechend ohne großen Verdrahtungsaufwand auf den Sammelschienen befestigen. Die Schienen sind in unterschiedlichen Querschnitten bis 30 mal 10 mm erhältlich und zur sicheren Übertragung hoher Ströme bis 2.500 A auch als doppel-, dreifach-T oder TCC-Profile lieferbar.
Leichte Gehäuse in rauer Umgebung
Weil im Außeneinsatz hohe Anforderungen an die Schalt- und Verteilerkästen gestellt werden, hat sich Boxit für Gehäuselösungen von Fibox entschieden. „Die in Solarparks installierten Verteilergehäuse müssen 20 Jahre bei jedem Wind und Wetter schadlos überstehen. Neben einer möglichst witterungs- und UV-geschützten Anbringung sind deshalb besondere Gehäuseeigenschaften erforderlich“, erläutert Rittinghaus. „Unsere Wahl fiel auf die Arca-IEC-Schaltschränke, denn sie verfügen über eine hohe UV-Beständigkeit, Stoß- und Schlagfestigkeit sowie Dichtwirkung.“ Ihre Polycarbonat-Mischung befähigt die Gehäuse zum dauerhaften Einsatz in Außenbereichen, verleiht ihnen eine bis IK10 reichende Festigkeit gegen Schlag- und Stoßeinwirkungen und macht sie ebenso korrosionsfrei wie witterungsbeständig. Somit entfällt der bei herkömmlichen Stahlblechschränken erforderliche Wartungsaufwand aufgrund beschädigter Schutzbeschichtungen oder die Dichtwirkung beeinträchtigender Blechschäden. Auch die sonst nötige Erdung erübrigt sich bei den berührungssicher ausgeführten Gehäusen, die für eine Nennstromstärke von 630 A und eine Nennisolationsspannung von 1.500 V DC ausgelegt sind. Zugleich sparen die in Schutzart IP66 gefertigten Polycarbonat-Gehäuse Gewicht. Die Einsparung gegenüber gleichgroßen Stahlblechkonstruktionen beträgt bis zu 50 %, was sowohl Transport als auch Installation erleichtert. Das Gehäusematerial vereinfacht auch die Bearbeitung. So können Durchbrüche für Kabel oder für das Anbringen von Komponenten schnell und präzise in der Werkstatt und, falls erforderlich, auch noch am Einsatzort mit einem Stufenbohrer vorgenommen werden. Alle Elektro- und Elektronikkomponenten können außerhalb des Schaltschranks auf einem Montagerahmen montiert und verdrahtet werden. Die komplette Installation lässt sich anschließend einfach in das Gehäuse schieben und dort verschrauben. Alternativ lassen sich Montageplatten mit selbstschneidenden Schrauben und speziellen Montagedomen an allen Innenseiten sowie der Tür, im Gehäuseunterteil und an der Türinnenseite anbringen. „Der funktionale Aufbau der Gehäuse spart uns viel Zeit und Aufwand, weil wir alle Bauteile für die Elektrik und Elektronik auf der Montageplatte komplett vorkonfektionieren können und sich auch kundenspezifische Modifikationen, wie der Einbau spezieller Schließzylinder, leicht realisieren lassen“, resümiert Boxit-Geschäftsführer Rittinghaus.
Hans-Martin Reimler
(mf)