Die ultradünne Kamera in Facettenaugentechnologie ist interessant für den Einsatz in Smartphones und lässt sich in großen Stückzahlen kostengünstig auf Wafern produzieren.

Die ultradünne Kamera in Facettenaugentechnologie ist interessant für den Einsatz in Smartphones und lässt sich in großen Stückzahlen kostengünstig auf Wafern produzieren. (Bild: Fraunhofer IOF)

Die Fraunhofer-Forscher nennen ihr Konzept in Anlehnung an das Vorbild aus dem Tierreich facetVISION. Wie das Insektenauge setzt sich die Technologie aus vielen gleichförmigen Linsen zusammen, von denen jede nur einen Teil der Umgebung wahrnimmt. Zusammengesetzt wird das Bild durch Mikrolinsen- und Blendenarrays. „Zukünftig erreichen wir mit dieser aus der Natur übernommenen Technik bei einer  Kameradicke von nur zwei Millimetern eine Auflösung von bis zu vier Megapixel.“ erklärt Projektleiter  Andreas Brückner. „Das ist eine deutlich höhere Auflösung als bei Kameras in der Industrie – etwa in der Robotik oder Automobilproduktion.“ Die Technologie wurde gemeinsam dem Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen entwickelt und von der Fraunhofer-Zukunftsstiftung gefördert.

Die Mikrooptik lässt sich in großen Stückzahlen kostengünstig auf Wafern produzieren. Anwendungsfelder für die Minikameras sieht Andreas Brückner unter anderem bei optischen Sensoren zur Blutuntersuchung in der Medizintechnik, in der Druckindustrie zur Überprüfung des Druckbildes bei laufender Maschine, bei Einparkassistenzsystemen im Automobil oder im Einsatz in Industrierobotern. Besonders interessant könnte die Kamera in Facettentechnologie für den Einsatz in Smartphones werden. Kameraobjektive in Smartphones sind derzeit fünf Millimeter dick und ragen deshalb aus der Fläche heraus. Das erschwert den Herstellern das Design von superdünnen Geräten.

Die Fraunhofer-Forscher möchten das Facettenaugenprinzip in die Spritzguss-Produktionstechnologie in der Smartphoneherstellung überführen. „Auflösungen von mehr als 10 Megapixel bei einer Kameradicke von nur etwa dreieinhalb Millimetern wären möglich,“ so Andreas Brückner.

(na)

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