Das Groov-System von Opto 22 (Vertrieb: Hy-Line Systems) basiert komplett auf Internet-Technologien wie HTML5, CSS3, SVG (Scalable Vector Graphics) und kommt ohne Plug-Ins aus. Flash, Silverlight oder ähnliches wird nicht benötigt. Die mit Groov erstellten Anwendungen lassen sich mit jedem Betriebssystem und aktuellen Webbrowser ausführen.
Die Endgeräte können unter Windows, Mac OS, Linux, Android oder iOS laufen. Somit sind für das Erstellen und Verwalten der Prozessvisualisierung und der Bedienoberfläche keine betriebssystemspezifischen Kenntnisse erforderlich. Der Entwickler muss sich nicht mit My-SQL, PHP und Apache befassen und kann sich stattdessen sich voll auf die jeweilige HMI-Aufgabe konzentrieren.
Alle Endgeräte, alle Steuerungen, alle Displaygrößen
Mit Groov lassen sich Anwendungen auf unterschiedliche Endgeräte wie PC, Mac, Smartphone und Tablet verteilen. Die Skalierung der Bedienelemente wird dabei automatisch an die Displaygröße angepasst. Mit der Version Groov-2.0 ist die Kommunikation zu allen bekannten industriellen Steuerungssystemen möglich. Dazu zählen Steuerungssysteme wie Siemens Simatic, Schneider Electric Modicon und GE Pac-Systems. Der Datenaustausch erfolgt hier mit dem OPC-UA-Standardprotokoll. Die Daten sind somit unternehmens- und weltweit verfügbar.
Software- oder Hardwarelösung
Opto 22 entwickelte den softwarebasierten Groov-Server, den man einfach auf einen bereits vorhandenen Server installiert. Dieser kann ein Windows 7/8-Rechner sein, sodass keine zusätzliche Hardware im Firmennetzwerk notwendig ist. Der Groov-Server erstellt Prozessabbilder und verteilt die Daten auf allen Endgeräten mit aktuellen Webbrowsern. Außer dem rein softwarebasierten Server steht die Groov-Box zur Verfügung. Bei ihr handelt es sich um einen Industrie-PC, der über zwei 1-Gbps-Anschlüsse, einen USB- und einen 802.11b/g/n-WLAN-Anschluss verfügt. Die Groov-Box ist komplett vorinstalliert und übernimmt die Aufgabe des Servers im Netzwerk.
Webbrowser als Entwicklungsumgebung
Die Visualisierungsoberflächen von Überwachungs- und Steuerungsanwendungen lassen sich mit jedem aktuellen Webbrowser erstellen. Der Entwickler hat eine große Auswahl an Gadgets, passend für jede Anwendung. Zu Verfügung stehen Trendanzeigen, Rundinstrumente, Tasten, Schalter, Webcam-Anbindung und vieles mehr.
Mit dem Browser-Tab lässt sich zwischen der Desktop- und der Handheld-Ansicht umschalten. Während die Handheld-Ansicht auf mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets zugeschnitten ist, dient die Desktop-Ansicht zur Darstellung auf PCs und Smart-TVs.
Die hohe Flexibilität des Designs von Anwendungen zeigt sich beispielsweise daran, dass sich die HMI-Elemente in der Handheld-Ansicht völlig anders als in der Desktop-Ansicht platzieren lassen. Ohne manuellen Eingriff übernimmt und skaliert die Handheld-Ansicht automtisch die Anordnung der HMI-Elemente auf der Desktop-Ansicht.
Einfache Systemarchitektur
Der Groov-Server als Hard-oder Softwaremodell agiert eingebunden in das IT-Netzwerk des Unternehmens. Aus Sicherheitsgründen ist die Kommunikation zwischen den Endgeräten und dem Groov-Server mittels Secure Sockets Layer (SSL) verschlüsselt. Eine höhere Sicherheitsstufe ermöglicht ein VPN-Tunnel (Virtual Private Network).
Das Aufsetzen des Groov-Servers benötigt keine Spezialkenntnisse. Nach dem Verbinden mit dem Unternehmensnetzwerk erkennt die Groov-Entwicklungsumgebung alle Device-Tags der angeschlossenen SPS-Systeme. Der Entwickler kann sofort mit der Umsetzung der HMI-Anwendung beginnen. Der Zugriff auf Datenpunkte von verschiedenen SPS-Herstellern im Netzwerk ist somit spielend möglich.
Auf einen Blick
Das HMI-Modell Groov eignet sich dort, wo Überwachungs- und Steuerungsanwendungen über verschiedene moderne Endgeräte wie Smartphones, Tablet-PCs, Notebooks oder Panel-PCs laufen. Zu den Einsatzgebieten zählen Prozessüberwachung, Maschinensteuerung, Fernwartung und Anbindung von Service-Personal.
(rao)