Mit dem Einzug der LED-Technologie in die Beleuchtungswelt entstanden gänzlich neue Herausforderungen für die Marktteilnehmer. Der technologische Wandel, gepaart mit den Marktverschiebungen, führte zu mehr oder weniger großen Unsicherheiten und Fragestellungen nach der richtigen Ausrichtung für die kommenden Jahre.
Dabei ist die technologische Roadmap, die auf einer abgesicherten Technologie-Strategie beruhen sollte, ein wichtiges Element um eine erfolgreiche Firmenstrategie entwerfen zu können. Um eine erfolgreiche Technologie‐Zukunft planen zu können stellt die LpS 2012 vier zentrale Bausteine vor.
Baustein 1: Leitstrategien im Umfeld
Die Einbettung industrieller Entwicklung in den Kontext der politischen Vorgaben ist für die langfristige Ausrichtung ein wesentlicher Bestandteil der Strategie. Die Europäische Kommission hat mit dem Green-Paper „Lighting the Future“ diese Zielsetzungen neu formuliert und präzisiert. Neben dem politischen Umfeld ist die Anwendung der zweite exogene Faktor, der die Technologieauswahl wesentlich beeinflusst. Hier sind die Anforderungen an Lichtsysteme von Bedeutung, die von unterschiedlichen Anspruchsgruppen formuliert werden und die Stoßrichtung für neue Designs definieren. Im Kongress werden die Zielsetzung der Europäischen Kommission (Dr. Michael Ziegler, EU Commission), Kern-Strategien eines Leuchtenherstellers (Dr. Hans Nikol, Philips Lighting) sowie Schlüssel-Trends aus realen Projekten (Prof. Andreas Schulz, Kunst Licht Kunst AG) präsentiert.
Baustein 2: Schutzrechte
Die Zahlen der Schutzrechtsanmeldungen im Bereich LED und angewandter LED-Systeme sind exorbitant. Zahlreiche Schutzrechtsklagen und Abkommen sowie Lizenzierungsmodelle begleiten die Einführung dieser neuen Technologie. Hier stellen sich daher mehrere Fragen. Wie lassen sich eigene Entwicklungen in diesem Umfeld überhaupt noch absichern? Wie kann man in Bereiche vorstoßen, die offensichtlich bereits intensiv bearbeitet wurden? Kann man noch Innovationen platzieren und für das Unternehmen geltend machen?
Der Workshop „Operating Beyond Competition“ erklärt an Beispielen aus dem LED-Sektor und anderen Industrien, wie man Wettbewerbspatente durch die Anwendung von TRIZ und „Function Analysis“ umgehen kann. Die Teilnehmer erhalten Einblicke in die Anwendung verschiedener Methoden und Tools wie zum Beispiel Trimming Techniken. Diese Techniken ermöglichen den Teilnehmern ihre eigenen Schutzrechte zu stärken indem sie eine Patent-Firewall um ihr geistiges Eigentum aufbauen. Fallbeispiele aus dem LED Sektor verdeutlichen die praktischen Anwendungsmöglichkeiten.
Baustein 3: Technologie-Trends
Die technologischen Entwicklungen im LED-Bereich sind äußerst komplex, da sie unterschiedliche Ebenen und Fachgebiete betreffen. Zudem spielen Rahmenbedingungen wie zum Beispiel die Standardisierung eine große Rolle. Neben den funktionalen Eigenschaften von LED-Beleuchtungssystemen sind auch Kostenfragen und Nachhaltigkeit von großer Bedeutung um strategische Festlegungen ableiten zu können. Bei der entscheidenden Fragestellung handelt es sich dabei immer um die richtige Auswahl von Kern-Technologien. Welche erfolgsversprechenden Lösungsansätze sind zu verfolgen und werden von Experten faktenbasiert als die Schlüssel-Technologien angesehen?
Das aus LED und Lichtexperten international besetzte LpS 2012 Advisory Board hat in einem aufwändigen, objektiven Selektionsprozess die Zukunftstrends analysiert. In acht Sessions werden 26 ausgewählte Fachbeiträge vorgestellt. Ein kurzer Auszug aus den präsentierten Zukunftstechnologien:
LEDs basierend auf Si-on-GaN Technologie, treiberlose, AC-gesteuerte Licht-Module, OLED-Technologie, Remote Phosphor Technologien, Zhaga Standardisierung, Lebensdauer und Sicherheit von LED-Beleuchtung,Technologien für die Außenanwendung.
Baustein 4: Kooperations-Partner in Wissenschaft und Industrie
Gute LED-Lichtsysteme entstehen durch die ausgewogene Verschmelzung von Lichtquelle, Elektronik, Optik, Kühlung und Mechanik. Man benötigt kompetente Partner im jeweiligen Wissensgebiet, um das Gesamtsystem dem Stand der Technik nach entwickeln zu können. Zugang zu dem „Leading-Network“ ist entscheidend um die Partnerschaften der Zukunft verankern zu können.
(jj)