Auf einen Blick
Werkzeugloser Leiteranschluss, hohe Funktionalität und kleine Baugrößen sind die wesentlichen Anforderungen an moderne Anschlusstechnik. Hersteller, die ihre Geräte daraufhin ausrichten und die wirtschaftliche Konfektionierung im Feld stets im Auge haben, können sich in einem Markt besser behaupten, in dem die Geräte technisch immer ähnlicher werden. Um welche Branche es auch geht – Phoenix Contact bietet hier ein breites Spektrum an Leiterplattenklemmen und Steckverbindern mit Schnellanschlusstechnik für den Einsatz in elektronischen Geräten.
Leistung regeln, Bewegungen steuern, Frequenzen umwandeln, Energie erzeugen und übertragen – dies und vieles mehr müssen Industriegeräte heute leisten. In ganz unterschiedlichen Industriezweigen wurden dafür zahlreiche Geräte entwickelt, darunter Frequenzumrichter, Pitch-Controller, Wechselrichter oder Motorsteuerungen. Die verschiedenen Anforderungen in den unterschiedlichen Branchen bringen Geräte hervor, die sich im Hinblick auf Funktion und Design deutlich unterscheiden.
So unterscheiden sich nicht nur die normativen Vorgaben, auch die Zielgruppen und Einsatzgebiete der Peripherien werden immer differenzierter. Insbesondere bei den Leiter-Anschlüssen der Geräte gibt es zahlreiche ausgefeilte Features, mit denen der Gerätehersteller seine Position im Wettbewerb verbessert.
Zeitsparende PV-Verkabelung
Schneller, kompakter, wirtschaftlicher, immer funktionaler – das sind die wichtigsten Anforderungen an die neuen Gerätegenerationen. Was die Schnittstelle vom Inneren der Geräte an die Außenwelt betrifft, steht hier die Schnellanschlusstechnik deutlich im Fokus. Grundsätzlich wird über alle Branchen hinweg unterschieden, ob die Geräte im Feld oder in einer industriellen Umgebung verdrahtet werden. So ist die Feldverdrahtung typisch für die Wechselrichter in der Photovoltaik. Hier erhöht die selbsterklärende und zeitsparende Konfektionierung der Geräte die Wirtschaftlichkeit der Anlage. Denn je schneller eine PV-Anlage ans Netz kommt, desto geringer sind die anteiligen Montagekosten, und desto schneller erwirtschaftet die Anlage Gewinne.
Aus diesen Gründen setzen immer mehr Gerätehersteller aus der PV-Branche auf die Push-Lock-Anschlusstechnik von Phoenix Contact: Angeschlossen werden die Leitungen durch Herunterdrücken (push) eines Betätigungshebels bis zum Anschlag und Einrasten (lock) der integrierten Feder. Für die verschiedenen Leiterquerschnitte und Stromstärken gibt es die Hebelklemme in unterschiedlichen Ausführungen. Die Hebeltechnik kann in Form einer direkt in die Leiterplatte eingelöteten Printklemme eingesetzt werden – wie bei den Baureihen PLH und PLA. Sie kommt aber auch in der fest im Gerät installierten Durchführungsklemme PLW zum Einsatz. Mit 16 mm² Leitungsanschluss und Funktionen wie etwa einer Plombierungsmöglichkeit hat sich diese Klemme im AC-Anschlussbereich von Wechselrichtern etabliert.
Werkzeuglose Verdrahtung
Ein Leiter-Anschluss ohne Betätigungswerkzeug bringt auch in der industriellen Großserien-Produktion von Geräten viele Vorteile. Bei den SPT-Printklemmen mit Push-in-Federkrafttechnik braucht nicht einmal mehr ein Hebel betätigt werden – starre Leiter oder Leiter mit Aderendhülse lassen sich direkt in die Klemmstelle einführen und kontaktieren schnell und sicher Leiter bis 16 mm². Diese Push-in-Printklemmen gibt es in drei verschiedenen Anschlussrichtungen der Leiter:
- Horizontal – also parallel zur Leiterplatte.
- Vertikal von oben.
- Im Winkel von 35°.
So findet sich für jede Gerätebauform und Leiterplattenlage die richtige Bedienungsrichtung.
Anders als bei den Printklemmen gibt es die Push-in-Technik auch in steckbarer Ausführung. Die Produkt-Familien SPC sind in den gleichen Leistungsklassen wie die Einlöt-Varianten erhältlich: bis 6 mm² für 41 A und bis 16 mm² für 76 A. Diese Klemmen, mit denen die Leitungen vorkonfektioniert werden können, werden gern bei Geräten in der Schaltschrankverdrahtung eingesetzt. Denn bereits verkabelte Steckverbinder können schnell und fehlerfrei nach dem Plug&Play-Prinzip angeschlossen werden.
Schirmungsauflagen für die EMV
Weitere Anforderungen kommen aus der Leistungselektronik – hier kommt es besonders auf elektromagnetische Verträglichkeit mit möglichst geringen Störeinflüssen an. Dafür hat Phoenix Contact Steckverbinder mit sogenannten Schirmungsauflagen im Programm. Über das am Steckverbinder angebrachte Schirmmetall können geschirmte Leitungen entweder direkt zum Gerätegehäuse verbunden oder über ein Zusatzbauteil im Inneren des Gerätes per Flachsteckanschluss zum nächstgelegenen Bezugspunkt geführt werden.
Die bei den Frequenzumrichtern der Leistungselektronik auftretenden Vibrationen, die rauen Bedingungen in der Windkraftbranche sowie zusätzliche Sicherheitsanforderungen in der Bahnindustrie machen deutlich, dass Geräte vibrationssicher, gasdicht und leistungsstabil ausgelegt und angeschlossen werden müssen. Im Bereich der 6 mm²-Push-in-Steckverbinder gibt es neben dem seitlichen Schraubflansch eine werkzeuglose Verriegelung, mit der die Stecker am eingelöteten Grundgehäuse befestigt werden. Diese werkzeuglose Verriegelung wird Click & Lock genannt: bereits beim Stecken greift die Verriegelung, und ein Click-Geräusch signalisiert die korrekte Endposition des Steckers. Die Verriegelung erfüllt die erhöhten Vibrationsanforderungen und entspricht außerdem der Bahn-Norm.
Wie bei der Hebeltechnik gibt es auch beim Push-in-Anschluss eine Wanddurchführung, die fest im Gerät integriert werden kann. Die PWO-Klemme führt 16 mm²-Leiter in schräger Anschlussrichtung an das Gerät. Damit spart sie Verdrahtungsraum und macht den Zugang einfacher. Weil sich diese Durchführungsklemme gut zum Vergießen eignet, wird sie gern in EMV-Filtern, Batterien und Netzgeräten, die mit viskosen Massen gefüllt werden, eingesetzt.
Schnelle Klemme auf kompaktem Raum
Bei der gängigen Verkabelung einer PV-Anlage haben sich einpolige Steckverbinder als Standard etabliert. Sie sind speziell für die rauen Umgebungsbedingungen ausgelegt und verfügen über die Schutzart IP65/67. Die hier gängige Crimp-Anschlusstechnik erfordert bei der Installation im Feld viel Zeit und Spezialwerkzeug. Das Kontaktelement muss zunächst mit einer speziellen Zange auf den Leiter aufgecrimpt werden, erst dann werden die einzelnen Komponenten des Steckverbinders montiert.
Hier bietet Phoenix Contact im Produktprogramm Sunclix einen einteiligen Federkraft-Steckverbinder, der schneller, weniger fehleranfällig und viel leichter zu installieren ist. Diese Anschlusstechnik wurde konsequent weiterentwickelt, und das Produktprogramm wurde um eine Leiterplattenklemme ergänzt. Die Leiterplattenklemme mit der Bezeichnung PTSPL 6 bietet eine Alternative für alle gecrimpten, verschraubten und manuell verlöteten Verbindungen innerhalb eines Gerätes.
Grundsätzlich soll immer mehr Leistung auf kleinerem Raum übertragen werden. Es gibt aber auch spezielle Anwendungen, bei denen insbesondere die Bauhöhe eines Leiter-Anschlusses eine Rolle spielt – etwa die Anschlussdosen auf der Rückseite von PV-Modulen. Diese sollten vom Design her so flach wie möglich sein, damit die Packungsdichte der PV-Module nicht über den Modulrand hinaus negativ beeinflusst wird.
Die Printklemme PTSPL 6 besitzt keinen Isolierkörper aus Kunststoff, mit einer Bauhöhe von zirca 11 mm und einem maximalen Anschlussquerschnitt von 6 mm² ist sie recht kompakt. Außerdem eignet sie sich als erste Hochstrom-Printklemme überhaupt für den THR- (Through-Hole-Reflow) Lötprozess. So fügt sie sich gut in den Fertigungsprozess von Leistungselektronik-Leiterplatten ein. Aufgrund der Gurtverpackung, dem sogenannten Tape on Reel, kann die neue Federkraft-Printklemme automatisiert auf die Leiterplatte bestückt werden. Die Printklemme arbeitet mit dem im Markt bewährten Sunclix-Federkraft-Prinzip. Mit der geschlossenen Klemmenausführung werden flexible Leiter mit Aderendhülse bequem im Push-in-Direktsteckverfahren angeschlossen.
(ah)