Mit dem neuen Derivat CYT4DN der Traveo-T2G-Familie adressiert Infineon Applikationen in den Bereichen Instrumenten-Cluster und Head-Up-Displays in Fahrzeugen. Der Baustein vereint zwei mit bis zu 320 MHz getaktete Arm-Cortex‑M7-Kerne mit speziellen Subsystemen für Grafik und Sound auf einem Chip. Zusätzlich ist für Security-Aufgaben ein Arm Cortex-M0+-Core integriert. Die Speicherausstattung umfasst 6 MByte Flash, 640 KByte SRAM sowie 4 MByte Embedded-Video-RAM (VRAM).
Um den hohen Anforderungen in puncto Fehlersuche und Softwaretest Rechnung zu tragen, bietet die UDE unter anderem echtes Multi-Core-Debugging. Alle Kerne sind in einer Debugger-Oberfläche sichtbar und können von dort aus auch gesteuert werden. Es ist also nicht erforderlich, separate Debugger-Instanzen für die einzelnen Kerne zu öffnen. Durch die standardmäßige Synchronisation beider Kerne ist sichergestellt, dass beide Cortex-M7-Rechenkerne gleichzeitig an einem Breakpoint angehalten und von dort auch gleichzeitig wieder gestartet werden können. Synchroner Einzelschrittbetrieb ist so ebenfalls möglich. Bei Bedarf kann dieses Verhalten durch den Entwickler so abgeändert werden, dass die Debug-Aktionen jeweils nur auf einen der beiden Kerne wirken. Multi-Core-Breakpoints unterstützen zudem das Debuggen von gemeinsam genutztem Code. Ein Multi-Core-Breakpoint wirkt dabei immer, also völlig unabhängig davon, welcher Core den betreffenden Code gerade ausführt. Die Programmierung der Applikation in den Flash des Controllers erfolgt über das integrierte UDE MemTool.
Die Benutzeroberfläche lässt sich leicht auf die jeweiligen Bedürfnisse anpassen und sie unterstützt Multi-Bildschirm-Betrieb. Frei konfigurierbare Perspektiven erlauben es, innerhalb einer Debugger-Sitzung mehrere Ansichten zu definieren und zwischen ihnen umzuschalten, um den Fokus auf eine bestimmte Debugging-Aufgabe zu legen. Mitgelieferte Konfigurationen für die durch die UDE unterstützten MCUs sowie für die verfügbaren Evaluation-Boards ermöglichen es Entwicklern, mit der eigentlichen Debug- oder Testaufgabe zu starten, ohne detaillierte Einstellungen vornehmen zu müssen.
Für einen schnellen und zuverlässigen Zugang zu den Traveo-T2G-MCUs sorgen die Geräte UAD2pro, UAD2next und UAD3+ der Universal Access Device-Familie von PLS. Die physische Verbindung zur Arm-spezifischen Serial Wire Debug (SWD) -Schnittstelle erfolgt über den Standard-Arm-Adapter, der sich universell für alle drei Geräte verwenden lässt. Für anspruchsvolle Umgebungsbedingungen ist dieser Adapter optional auch mit zusätzlicher galvanischer Isolation erhältlich.
Die Unterstützung weiterer Bausteine aus der Traveo-T2G-Familie ist in Vorbereitung.