Laut dem Mobility-Bericht Juni 2022 von Ericsson skaliert 5G heute schneller als jede frühere Generation der Mobiltechnologie, denn sie versprechen deutlich höhere Bandbreiten, nahezu verzögerungsfreie Verbindungen und verbesserte Sicherheitsmechanismen. Weil diese Funktechnologie für IT (Informationstechnologie)- und OT-Firmennetze (frühere ‚Betriebsnetze‘) eigene Frequenzen bereithält, gibt es keine Beschränkungen in Bezug auf Zuverlässigkeit, Bandbreite, Geschwindigkeit und Latenzzeit mehr.
Die daraus resultierenden Vorteile sind u.a. die schlankere Anbindung von Sensor-Anwendungen, Datenaustausch in Echtzeit und die nahtlose Kommunikation zwischen Geräten in IT- und OT-Umgebungen.
5G bildet das Fundament für die sichere Kommunikation über Mobilfunk
Die 5G-Technologie ermöglicht den Aufbau privater, für die Öffentlichkeit unzugänglicher Campusnetze und eine weitere Verbesserung von Leistung, Datenschutz und Sicherheit des Netzwerks erzielen, bei zugleich garantierter Dienstqualität. Damit bildet 5G das Fundament für die sichere Kommunikation über Mobilfunk zwischen IT und OT. In der IT werden Informationen mithilfe von Computern verarbeitet, verwaltet und gespeichert, das beinhaltet u. a. SW-Entwicklung, Kommunikation, Sicherheit, Infrastruktur. Hier ist ein Datenverlust genauso untragbar wie in der OT, wo Hard- und Software zur direkten Überwachung und/oder Steuerung von Industrieanlagen, Abläufen und Ereignissen zum Einsatz kommen. Indem sie ereignisorientiert funktioniert, erkennt oder verursacht sie eine Änderung, wobei inzwischen die Grenzen im Zuge der IT-/OT-Konvergenz immer mehr verschwinden. Kommt nun noch die 5G-Technologie hinzu, entsteht enormes Potenzial für die digitale Transformation und die Automatisierung.
Warum 5G für produzierende Unternehmen interessant ist
Mit besserer Datenerfassung und –analyse ermöglichen digitalisierte Abläufe eine schnellere Entscheidungsfindung und den effizienteren Betrieb. 5G ist dank der größeren Flexibilität speziell für produzierende Unternehmen hochinteressant – hier liegt die IT-/OT-Konvergenz den Grundstein für die zuverlässige Steuerung von u.a. hochdynamischen Produktionssystemen mit mobilen Robotern. Auch die Fabrikautomation lässt sich dank 5G schneller und effektiver gestalten, bei zugleich sicherem Datenaustausch. So können Hersteller schneller auf notwendige Anforderungen von Kunden oder des Marktes reagieren und ihre Prozesse entsprechend optimieren. Zusätzlich kann 5G auch neue Ansätze für Modernisierung von bestehenden Anlagen liefern, zum Beispiel bei der Prozesssteuerung in Echtzeit, wo oft noch drahtgebundene Steuerungen und Sensoren zum Einsatz kommen.
Die Einführung von 5G erfordert geeignete Hardware
Auch wenn 5G noch nicht allgegenwärtig ist – die Zukunft ist eindeutig darauf ausgerichtet. Ob und wie schnell ein Unternehmen auf den neuen 5G-Trend aufspringt, bedeutet für viele Unternehmen noch einen Schwebezustand und strategische Entscheidungen. Die vollständige Einführung von 5G erfordert vermutlich die Anschaffung neuer Hardware, die (vorerst) kostspieliger ist als die bestehende Hardware, die frühere Generationen, wie z. B. 4G, unterstützt. Dies, weil die Produkte noch mit einer höheren Leistung arbeiten müssen, um die Vorteile der 5G-Technologie auszuschöpfen.
In Zukunft, wenn 5G sich immer mehr durchsetzt, ist damit zu rechnen, dass die Preise für Hardware sinken. Zu bedenken ist auch, dass der Einsatz von 5G-fähiger Hardware heute nicht automatisch eine Garantie für den Zugriff auf ein 5G-Netzwerk ist – Voraussetzung dafür ist, dass die Technologie in der eigenen Umgebung verfügbar ist.
Wann sollten Unternehmen in 5G investieren?
Es stellt sich also die Frage: Jetzt oder später in 5G investieren? Der richtige Zeitpunkt dafür hängt von der Anwendung ab, denn nicht jede verlangt hohe Datenraten. Ein Unternehmen sollte also überlegen, welche Technologie zum Einsatz kommt. Unternehmenskritische Anwendungen mit hoher Leistung, die eine hohe Geschwindigkeit, geringe Latenz und große Kapazität erfordern, werden am meisten von 5G profitieren. Dazu zählen beispielsweise:
- Autonome Fahrzeuge
- Technologien der künstlichen Intelligenz und virtuellen Realität in Außenbereichen
- Intelligente Fertigungsautomatisierung
- Remote-Diagnose und -Überwachung im Gesundheitswesen
- Videostreaming von öffentlichen Sicherheitskameras
Bei der Umstellung auf 5G ist jeder Bestandteil innerhalb des Systems wichtig
Um ein bestehendes Netzwerk zukunftsfähig und für die Digitalisierung im Zuge der Konvergenz von IT und OT zu gestalten, müssen eventuell die aktiven und passiven Geräte – z.B. Router, Antennen, Kabel – ausgetauscht werden. Es macht wenig Sinn, in eine 5G-Infrastruktur zu investieren, um dann festzustellen, dass das Netz nicht die erwartete Leistung erbringt, das führt nur zu Nutzern, die über Verbindungsunterbrechungen und einen langsamen Service frustriert sind. Diese unzureichende Leistung tritt auf, wenn ein System nicht für eine echte End-to-End-Funktion ausgelegt ist. Jeder Bestandteil innerhalb eines Systems ist also wichtig.
So wie Reifen die Leistung eines Neuwagens beeinflussen, ist auch die Zusatzausstattung wichtig, wenn es um die 5G-Leistung geht. Auch wenn man in ein hochwertiges Fahrzeug investiert, erlebt man ein schlechtes Fahrverhalten und eine schlechte Leistung, wenn die Qualität der Reifen nicht stimmt. Das Gleiche gilt für 5G: Auch wenn es vielleicht Zugriff auf die 5G-Technologie gibt, bestimmen die eingesetzten Geräte und die Infrastruktur, inwieweit sie funktioniert.
Mit dem richtigen Partner lässt sich das volle Potential ausschöpfen
Produzierende Unternehmen und Fabriken tauschen immer mehr Daten aus. Die Fähigkeit, Datenanalysen und Erkenntnisse voll zu nutzen, unterscheidet Marktführer von Mitläufern. Unternehmen, die effizient digitalisiert sind, haben einen klaren Wettbewerbsvorteil, wenn es um vorausschauende Wartung, reduzierte Ausfallzeiten, Mitarbeiterbindung und optimierte Energienutzung geht. Wenn ein Unternehmen sich für ein zukunftsweisendes Netzwerk entscheidet, sollte es zur Umsetzung auf einen Partner setzen, der die Bedeutung aller Komponenten des 5G-Netzwerks versteht. Nur so lässt sich das volle Potenzial der Digitalisierung und IT/OT- Konvergenz voll ausschöpfen und die eigene Pole-Position sichern.