… oder versagen ganz. Eine neue Windsensor-Baureihe von Kriwan Industrie-Elektronik verhindert das Vereisen.
Seit den späten 1990er und frühen 2000er Jahren hat die Bedeutung von Windenergie in europäischen Ländern wie Deutschland, Spanien, Großbritannien und Dänemark sowie in Nordamerika stark zugenommen. Mitte 2000 begann auch die chinesische Regierung, Windenergie stark zu unterstützen. Heute wird die Windenergie-Branche vor allem durch einen weltweiten Trend bestimmt: Regierungen kürzen die Subventionen für die Windenergie, und infolgedessen sind die Erträge pro Kilowattstunde stark gesunken. Als Reaktion auf diese Entwicklung werden Windparks auf dem Festland zunehmend in Höhenlagen gebaut, weil dort die durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten höher sind.
Auf die Schnelle
Die neu entwickelten Sensoren von Kriwan für die Windgeschwindigkeit und die Windrichtung können nicht mehr vereisen.
Sie besitzen eine Heizung,
die in die mechanisch bewegten Messteile (Schalenstern und Windfahne) integriert ist.
Die Windsensoren sind einfach nachrüstbar.
Die Höhenlage macht aber auch eine bessere Produktivität bei eisigen Wetterbedingungen erforderlich. Zudem verlangen die Investoren Kostensenkungen von den Herstellern von Windkraftanlagen. Vor diesem Hintergrund hat Kriwan Industrie-Elektronik eine Baureihe von mechanischen Windsensoren entwickelt, bei der eine Vereisung durch gefrierenden Regen oder bei eisigen Wetterbedingungen – wie Raueis, Raureif oder feuchter Schnee – verhindert wird: INT10-ICEfight-Sensoren für die Messung der Windgeschwindigkeit und INT30-ICEfight-Sensoren für die Messung der Windrichtung. Die mechanischen Sensoren sind zudem kostengünstiger als die vergleichsweise teuren Ultraschall-Sensoren.
Neue Heiztechnik gegen Vereisung
Bei herkömmlichen mechanischen Windsensoren wird nur das Lager im Sensor-Gehäuse beheizt, und es wird versucht, die Wärme um den Sensor in den mechanischen Teil weiterzuverbreiten, um einen Ausfall des Sensors unter eisigen Witterungsbedingungen zu vermeiden. Speziell im beweglichen Teil des Sensors befinden sich jedoch zahlreiche nicht beheizte Stellen. Diese Beheizung ist bei Eis und gefrierendem Regen jedoch nicht ausreichend, um den Sensor ordnungsgemäß betreiben zu können, wie Thermograhiebilder zeigen.
Um die oben beschriebenen Vereisungsprobleme herkömmlicher Windsensoren mit beheizten Lagern zu überwinden, setzt Kriwan ein völlig anderes Heizsystem ein. Die selbstregulierende Heizung ist nun in den beweglichen Teil des Sensors integriert (Schalenstern beziehungsweise Windfahne) und erzeugt dort über eine kabellose Verbindung mit hoher Leistungsdichte (hochfrequente Induktion) die Wärme dort, wo sie am dringendsten benötigt wird. Die Heizleistung im Windsensor beträgt 120 W.
Die Auslegung der Windsensoren er-folgte gemeinsam mit Branchenexperten und Herstellern von Windkraftanlagen, um die Anlage gegen jegliche Eisbildung resistent zu machen. Mit ihrer selbstregulierenden Heizung liefern die Windsensoren zudem sehr genaue Messdaten an die Windkraftanlage, um den sicheren Betrieb zu gewährleisten.
Zudem ist die Messgenauigkeit der mechanischen Windsensoren im Vergleich zu Ultraschallsensoren über den vollständigen Messbereich sehr stabil und genau. Die Windsensoren verfügen außerdem über eine hohe EMV-Störfestigkeit, auch in Bezug auf indirekten Blitzeinschlag.
Robert Liu
Michael Neidhöfer
(dw)