Viele Faktoren spielen in die Auswahl eines Evaluationboards hinein. Letztlich ist jeder einzelne ein entscheidender Baustein dafür, ob ein spezielles Board wirklich den Ansprüchen der Anwendung und den Bedürfnissen des Entwicklers entspricht.
Bei Beachtung der folgenden 12 Hinweise ist man bei der Auswahl auf der sicheren Seite.
1. Prüfen Sie Bewertungen und Meinungen anderer Entwickler.
Gibt es vielleicht Erfahrungsberichte auf www.designspark.com? Unter www.designspark.com sind Design-Informationen, Bewertungen von Benutzern und neue kostenlose Tools versammelt, die den Design-Vorgang beschleunigen. Ein wichtiges Merkmal von DesignSpark ist eine Bibliothek unabhängiger Bewertungen für Development-Kits und Testplattformen. DesignSpark ermöglicht seinen Benutzern außerdem den Zugang zu einem eigenen Design-Center, das Technologietipps von DesignSpark-Mitgliedern enthält. Die unabhängige Sichtweise eines erfahrenen Praktikers birgt oftmals mehr relevante Informationen für die Auswahl des richtigen Evaluationskits als die Produktdokumentation des Herstellers.
2. Nehmen Sie die Stückliste des Evaluationboards unter die Lupe.
Sind darin Teile enthalten, die Ihrem Evaluationsdesign entsprechen? Beispielsweise könnte eine passende Leistungssteuerschaltung vorhanden sein. Auch USB-Schnittstellenlösungen lassen sich oft für die eigenen Zwecke nutzen.
3. Sind passende Interfaces zur Erweiterung verfügbar?
Ist es auf einfache Weise möglich, andere Boards mit diesem zu verbinden und können Sie dies für Ihre Zwecke nutzen? Wenn dies der Fall ist, unterstützt die verfügbare Software die weitere Evaluation oder sind Sie gezwungen, darüber hinaus-gehende Programmierungen vorzunehmen?
4. Werfen Sie einen Blick auf das Errata Sheet, das der Hersteller für das Board herausgegeben hat.
Oft haben Evaluationboards bekannte Fehlfunktionen oder es gibt bestimmte Probleme beim Einsatz. Nur der Entwickler selbst kann bestimmen, ob diese bereits bekannten Vorkommnisse Auswirkungen auf die Evaluation der Komponenten haben, die für ihn im Fokus stehen.
5. Sehen Sie sich den Prozessor, der auf dem Board zum Einsatz kommt, genau an.
Auch bei Chips sind Fehlfunktionen an der Tagesordnung und Sie sollten sie kennen, bevor Sie sich für den Kauf entscheiden. Lesen Sie sich die vom Hersteller herausgegebene Dokumentation für den auf dem Board eingesetzten Prozessor intensiv durch. Denken Sie aber auch daran, dass der auf dem Board derzeit tatsächlich eingesetzte Chip von jenem abweichen kann, der zu dem Zeitpunkt aktuell war, als die Dokumentation für das Board verfasst wurde.
6. Unterziehen Sie die Demonstrationssoftware einer kritischen Prüfung.
Oft ist die Software entscheidend für die Evaluation der Leistungsfähigkeit elektronischer Bauteile. Gibt es vielleicht sogar eine Demonstrationssoftware, die Sie zur Evaluation einsetzen können, ohne dass Sie Ihren eigenen Code programmieren müssen?
7. Welche Möglichkeiten lässt die integrierte Entwicklungsumgebung (Abkürzung IDE, von engl. integrated development environment), die der Hersteller mit dem Evaluationboard liefert?
Mit einer solchen Sammlung von Anwendungsprogrammen soll die Softwareentwicklung möglichst ohne Medienbrüche bearbeitet werden können. Umfangreichere integrierte Entwicklungsumgebungen enthalten oft weitere hilfreiche Komponenten wie Versionsverwaltung, Projektmanagement oder die Möglichkeit der einfachen Erstellung von grafischen Benutzeroberflächen. Manche Boards werden aber mit einer Standard-Entwicklungsumgebung geliefert, die an die Möglichkeiten des Evaluationskits an sich gebunden ist und nicht für die Entwicklung anderer Hardware genutzt werden kann. Ober aber sie ist dahingehend begrenzt, dass der Compiler nur einen Code von bestimmter Länge verarbeiten kann.
8. Ist ein Board Support Package (BSP) erhältlich, das für Ihren Einsatzzweck passend ist?
Zu vielen Boards sind autorisierte BSPs erhältlich. Mit ihnen können Sie Ihr Projekt sofort starten. Sie sparen viel kostbare Zeit, wenn Sie auf ein solches Package zurückgreifen.
9. Informieren Sie sich darüber, welche Möglichkeiten es zur technischen Anwendungsberatung gibt.
Nachdem Sie das passende Evaluationboard gefunden haben, ist es wichtig, auch die beste Bezugsquelle ausfindig zu machen. Nichts ist frustrierender als zwar das richtige Board in der Hand zu haben, aber keinen Ansprechpartner, wenn es Anlaufschwierigkeiten gibt. Vergewissern Sie sich also, dass Sie ein Evaluationsboard bei einem Distributor kaufen, der Sie in technischer Hinsicht beratend unterstützen kann.
10. Klären Sie ab,
ob der Distributor Ihnen ein Rückgaberecht einräumt und schadhafte Kits ersetzt.
11. Stellen Sie sicher, dass das von Ihnen bevorzugte Board auch in einer annehmbaren Zeit lieferbar ist.
Es dürfte kaum befriedigend sein, wenn das Entwicklungskit zwar in vielen Punkten hervorragend mit den Anforderungen des Referenzdesigns übereinstimmt, aber erst in 26 Wochen lieferbar ist.
12. Lesen Sie das vorhandene Dokumentationsmaterial sehr genau.
Dass das Handbuch nicht gelesen wurde, ist der Hauptgrund, wa-rum Entwickler bei Evaluationboards Hilfe von außen anfordern. Wenn Sie an einer Stelle nicht weiter kommen, sehen Sie nach, ob es nicht Unterlagen gibt, die Sie weiterbringen.
Viele Informationen, die weit über diese Tipps hinausgehen, beantworten Ihnen Pear to Pear-Netzwerke oder Entwicklerforen wie www.designspark.com. Hier treffen sich Praktiker, um Informationen aus erster Hand zu erhalten. Mit seiner Auswahl an Prototyp- und Entwicklungsplatinen werden Kunden bei RS Components auf einfachstem Wege finden, was auch immer man sucht oder braucht. Außerdem schneller Versand und Online-Zugang zum kompletten Sortiment.
Schritt für Schritt unterstützt der Webshop Entwickler bei der Produktsuche und der sicheren und schnellen Online-Bestellung. Abgesehen von Prototyp- und Entwicklungsplatinen kann man weitere Produkte aus der Reihe der Elektronische Bauelemente, Stromversorgung und Steckverbinder bestellen.
Frank Behrens
(sb)