Praxisleitfaden Klimaziele erreichen

Klimaziele erfordern eine solide Datenbasis. Auf dem iDay23 am 14.09.2023 in Berlin stellte Nils F. Nissen, Abteilungsleiter im Fraunhofer IZM, erste Ergebnisse aus dem Praxisleitfaden vor. (Bild: Fraunhofer IZM)

Viele Elektronik- und IKT-Unternehmen verfolgen ehrgeizige Klimaziele, erkennen jedoch, dass Treibhausgas-Emissionen hauptsächlich in den Lieferketten entstehen. Um den CO2-Fußabdruck maßgeblich zu reduzieren und eines Tages wirklich klimaneutral zu werden, muss deshalb die gesamte Wertschöpfung in den Blick genommen werden. Der erste Schritt dafür ist die Bewertung der Lieferketten. Ein Praxisleitfaden im Projekt scope3transparent, geleitet vom Fraunhofer IZM, unterstützt Unternehmen bei der Bewertung ihrer Lieferketten, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

Der Fokus liegt auf den vorherigen Prozessen, da dort über 85% der Emissionen auftreten. Der Leitfaden führt in fünf Phasen und einer Checkliste durch den Bilanzierungsprozess und identifiziert Schlüsselkomponenten. Darüber hinaus gibt es Praxistipps, die den Bilanzierungsprozess erleichtern sollen, z.B. zur Beschaffung von IT-Geräten im Unternehmen oder zum Umgang mit sehr komplexen Elektronikprodukten. Denn gerade die Baugruppenfertigung in der Elektronik ist mit der Herausforderung konfrontiert, dass die Stückliste häufig mehrere hundert Komponenten umfasst und daher die Lieferantenanzahl sehr groß ist. Die Erwartung, für eine derartige Stückliste vollständige belastbare Primärdaten aus der Lieferkette zu erhalten, ist utopisch und fern der gängigen Praxis.
In Ergänzung an das Vorgehen des Greenhouse Gas Protocol wird anhand konkreter Beispiele entlang der Lieferkette elektronischer Komponenten und Produkte aufgezeigt, worauf bei der Scope-3-Bilanzierung geachtet werden sollte.

Zielgruppe sind insbesondere Baugruppenhersteller, aber auch Leiterplattenfertiger, sowie die IT-Beschaffung.

Den Praxisleitfaden gibt es hier

Sie möchten gerne weiterlesen?