ASM 01-SMT-2017-Booth

ASM Assembly Systems bewies auf der SMT Hybrid Packaging 2017mit konkreten Umsetzungen und Realisierungen, dass Smart SMT Factory keine ferne Vision ist. (Bild: ASM Assembly Systems)

Der an allen drei Tagen stets gut besuchte Messestand während der SMT Hybrid Packaging 2017 zeigte anschaulich, wohin die Reise in den nächsten Jahren gehen wird.

An Workflow-Stationen für typische SMT-Prozesse sowie an der integrierten Produktionslinie mit den DEK-Druckern Neo Horizon, ASM Process Expert und den Siplace SX zeigten SMT-Experten einige Lösungen, mit denen sich der Vernetzungs- und Automatisierungsgrad in der SMT-Produktion laut ASM nachweislich erheblich steigern lässt. Besonderer Fokus in diesem Jahr waren konkrete Industrie-4.0-Praxis in europäischen SMT-Produktionen.

Gobal vernetzte Kommunikation

Über eine ASM Plug-and-Work-Box werden Siplace-Bestückautomaten, DEK-Druckerlösungen und andere Tools und Systeme von ASM in ein Netzwerk integriert, welches, nach einer Service-Anfrage des Elektronikherstellers, durch einen speziellen Tunnel zugänglich wird. ASM zeigte, wie Experten sich bei Bedarf auf ein ausgewähltes System aufschalten und dieses per Fernzugriff analysieren, entstören und optimieren können.

Dass ASM Remote Smart Factory auf die Bedürfnisse der abgestimmt ist, daran lässt Gabriela Reckewerth, Senior Director Global Marketing von ASM, keinen Zweifel: „Viele Equipmentlieferanten zeigen dieses Jahr erste Bausteine auf dem Weg zu smarten Produktionskonzepten.”

Ins ASM-Konzept passt es denn auch, dass sich immer mehr Kunden dem jüngst aus der Taufe gehobenen globalen Smart-SMT-Factory-Netzwerk anschließen. „Unser Smart-SMT-Factory-Konzept ist voll ausgereift, alle Prozesse durchdacht”, begründet Gabriela Reckewerth die zunehmende Akzeptanz.

Wie ausgereift die smarte Fertigung ist, zeigte das Unternehmen auf seinem Messestand: Fachbesucher erhielten anhand der Videos gute Einblicke in die smarte Fertigungsrealität europäischer Elektronikfertiger. Das Besondere an deren SMT-Produktionen: über ASM Lösungen wurden smarte Fertigungskonzepte realisiert. Im engen Schulterschluss mit den Netzwerkpartnern will ASM künftig die Smart-Factory-Theorie schnellen Schrittes in die Realität katapultieren und damit die Vernetzung und Automatisierung aller Prozesse vor Ort vorantreiben.

„Unsere Kunden vernetzen sich außerdem untereinander, inspirieren sich, tauschen sich aus“, versichert Reckewerth, die zuversichtlich zur Weltleitmesse productronica 2017 blickt: „Auf das volle Ausmaß des globalen Smart Factory Netzwerkes und unserer Lösungen darf man gespannt bleiben.”

Die Zukunft des technischen Supports

Messebesucher konnten live erleben, wie sich mit ASM Remote Smart Factory über ein Remote-Support-Netzwerk und mittels moderner Hilfsmittel wie Smart Glasses und Smartphones die Prozess- und Fertigungsqualität dauerhaft steigern lassen.

ASM Remote Smart Factory erlaubt eine sichere, globale Vernetzung zwischen Equipmentlieferant und Elektronikfertigern – Support-Spezialisten und Prozessexperten rücken dadurch permanent in Reichweite. Aufwände für Instandhaltung und Optimierung der SMT-Fertigungslinien lassen sich mit ASM Remote Smart Factory durch zuverlässige 24-Stunden-Betreuung und Preventive-Maintenance-Support reduzieren. Zusätzlich können Elektronikfertiger die vernetze Plattform als internes Werkzeug für die nahtlose Factory-to-Factory-Kommunikation nutzen.

ASM-Milomir-Djokic

Milomir-Djokic von ASM Assembly Systems: „Wir haben technischen Support neu gedacht“, so ASM-Experte Milomir Djokic im Gespräch. ASM Assembly Systems

Interview: Fünf Fragen an Milomir Djokic, ASM-Experte

Mit all ihren Vorzügen bringt die Smart Factory auch neue Herausforderungen mit sich. Ein Beispiel: der passende technische Support für smarte Maschinen. Die moderne Kommunikationsplattform ASM Remote Smart Factory beweist, dass man auch in diesem Bereich auf neue Technologien nicht nur reagieren kann, sondern sie gewinnbringend zum Einsatz bringen muss. ASM-Experte Milomir Djokic im Gespräch.

Herr Djokic, ASM hat die neue Kommunikationsplattform ASM Remote Smart Factory als smarten Meilenstein für den technischen Support präsentiert. Was steckt dahinter?

Die heutigen Servicestrukturen, die sie bei vielen Elektronikfertigern und deren Lieferanten finden werden, wurden etabliert, als es beim effektiven technischen Support hauptsächlich darum ging, Defekte an einzelnen Maschinen zu beheben. Heute, wo immer mehr Fertiger einzelne Maschinen, Linien und Prozesse stärker miteinander vernetzen, müssen wir auch beim Support umdenken, soll heißen, Fix-and-Repair ist nicht mehr aktuell, Prozess-Support ist gefragt. Als Hersteller müssen wir bereit sein, Kunden auf dieser Ebene zu unterstützen, da geht es um Software, Konfigurationen, verteilte Fehler und Optimierung oder Synchronisierung komplexer Prozesse. Damit wir schnell und wirkungsvoll arbeiten können, benötigen wir auch Prozessdaten und Einstellungen aller Maschinen und Systeme – bis hin zum aktiven Eingriff und Upload von Software im Fernzugriff als Basis von Predictive und Preventive Maintenance. Mit ASM Remote Smart Factory schaffen wir die Voraussetzungen dafür – unter Einhaltung höchster IT-Sicherheitsstandards.

Der ASM-Techniker erhält also nicht nur einen Überblick über eine einzelne Maschine, sondern über die gesamte Produktion und wie die einzelnen Fertigungsinseln verbunden sind?

Richtig. Und im Gegensatz zu früher muss der Techniker dafür nicht notgedrungen vor Ort sein: Über die Plug-and-Work-Box, eine eigens entwickelte Hardware, ist es möglich, unsere Siplace-Bestückautomaten, DEK-Drucker und andere ASM-Systeme beim Kunden in ein lokales Netzwerk, einem Remote Smart Factory LAN, zu integrieren. Unabhängig von IT-Netzen des Kunden lässt sich darüber eine gesicherte Verbindung zu unserem globalen ASM-Internet-Service-Portal aufbauen. Dadurch können sich die Servicetechniker auf alle vernetzten Systeme der SMT-Linien eines Kunden aufschalten und diese per Fernzugriff analysieren, entstören und optimieren. Für Konfiguration, Rechtevergabe etc. durch den Kunden dient die Software Remote Smart Factory Cockpit.

Sie hatten es bereits angesprochen, ein solches Konzept setzt hohe IT-Sicherheitsstandards voraus.

Absolut. Daran haben wir gedacht. Sobald technischer Support beim Kunden gefragt ist, baut die Plug-and-Work-Box eine hochsichere, mit moderner TLS-Technik eine gesicherte und verschlüsselte VPN-Verbindung zum weltweiten Internet-Service-Portal auf. Jeder Remote-Zugriff muss vom Kunden über ein Support-Ticket angefordert werden, zusätzlich muss sich der ASM-Techniker legitimieren. Der Kunde hat jederzeit die volle Kontrolle über den Zugriff, kann die Zugriffsrechte auf bestimmte Techniker und Maßnahmen wie View oder Write, oder Maschinen begrenzen. Alle Daten die während der Session übermittelt werden, werden verschlüsselt, jede einzelne Aktion in der Session über Log-Protokolle dokumentiert und an ASM übertragene Daten werden isoliert gespeichert und nach jeder Session automatisch gelöscht. Die Elektronikfertiger behalten die volle Kontrolle über ihre sensiblen Fertigungsdaten.

Wie darf man sich eine solche Remote-Session vorstellen? Bisher haben die Elektronikfertiger bei Ihnen angerufen, das ist sozusagen auch ‚remote‘ – was ist anders mit ASM Remote Smart Factory?

Wir nutzen neue Technologien, haben technischen Support auf Basis derer ganz neu gedacht. Einmal aufgeschaltet kann der ASM-Techniker auf alle ihm zugewiesenen Maschinen, Systeme und Tools zugreifen, sie analysieren, Einstellungen optimieren und bei Bedarf auch neue Software einspielen. Das minimiert den Aufwand auf Seiten des Kunden. Gleichzeitig erlaubt es den Servicetechnikern und Prozess-Support-Teams, selbst komplexe, maschinenübergreifende Linienprozesse per Remote-Zugriff zu optimieren. Sind manuelle Eingriffe an der Hardware erforderlich, muss der ASM-Techniker nicht zwangsläufig anreisen, sondern kann die Anwender beim Kunden via Video und Chatfunktionen über mobile Clients wie Notebooks, Tablets oder Datenbrillen durch jeden Prozessschritt und bei jedem Handgriff führen.

Inwiefern lässt sich die Kommunikationsplattform auch anderweitig verwenden?

Bei diesem einen Anwendungsfall muss es nicht bleiben. Einmal installiert lässt sich die Kommunikationsplattform auch anderweitig nutzen. Die Chat- und Remote-Funktionen kann der Kunde auch intern nutzen, etwa zum Best-Practise-Sharing zwischen verschiedenen Standorten. Gleichzeitig lassen sich terminierte oder ad-hoc Trainings und Prozessberatungen durchführen, bei dem sich Teams beim Hersteller und Kunden über ASM Remote Smart Factory zusammenschalten – immer mit der Möglichkeit, reale Daten aus der Fertigung zu nutzen oder Optimierungen sofort auf die Maschinen des Kunden zu übertragen.

Die Fragen stellte Melanie Bechmann, Marketing Communications von ASM Assembly Systems

Marisa Robles

Chefredakteurin Productronic

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