Bereits das erste PTP-Messsystem bestand aus Messelektronik, Software sowie dem Shuttle inklusive Thermoschutz mit variabler Transportbreite und war mit kundenspezifisch ausgelegten Messboards lieferbar, kundenspezifisch sowohl was die Messboards für den Reflowprozess als auch für das Wellenlöten betrifft. Optional werden individuelle Transportbreiten berücksichtigt und verschieden viele und in der Ausführung unterschiedliche Messsensoren angeboten.

Echtzeit mit Bluetooth

Im Gegensatz zu den auf dem Markt für Temperatur-Profiler noch genutzten älteren Systemen, die als Daten-Logger bzw. Tracker bekannt sind, setzte man bereits mit dem ersten Produkt strikt auf modernste Funktechnik. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Integration der Bluetooth-Technologie als weltweit genutztem Funkstandard bot durch Pairing und Frequenz-Sprungverfahren von Sender und Empfänger nicht nur eine stabile Verbindung, sondern auch eine sichere verschlüsselte Datenübertragung.

Weitere Vorteile liegen darin, dass kein Setup vor und kein Download von gespeicherten Daten nach einer Messung vorgenommen werden müssen. Die Verfolgbarkeit der Profilmessung ist sozusagen in Echtzeit möglich.

Bereits mit Einschalten des PTP-Senders beginnt die Profilmessung. Der Profilverlauf in der Lötanlage wird sofort am PC-Monitor dargestellt und liegt nach dem Ofendurchlauf bereits umfassend ausgewertet vor.

Flexibel mit Standardhardhardware

Da anwenderspezifische Anforderungen bereits bei der Definition des Produktes als Spezifikation berücksichtigt wurden, konnten weitere Themen wie der Wunsch nach einer zuverlässigen Energiequelle ohne Memory-Effekt oder die prinzipielle Orientierung auf Standards erfüllt werden. Folgerichtig hatte bereits der erste PTP einen Li-Ionen-Akku, der über 4 Stunden Dauerbetrieb bot.

Die Nutzung der USB-Schnittstelle als Daten-Interface zur Stromversorgung der Empfangselektronik und zum Wiederaufladen des Akkus der Sendeelektronik führte zusätzlich zum Wegfall von Ladeadapter oder Netzteil.

Beim Design der Hardware erkennt man schnell, ob der Hersteller des Messsystems an den Anwender gedacht hat. Ein Anschlusskabel für eine Nicht-Standard-USB-Buchse oder ein Sondersteckverbinder an der Elektronik, der zum Kauf eines Adapters nötigt, um dann die Standard-Miniatursteckverbinder von Thermoelementen anschließen zu können, kam für das PTP-Konzept grundsätzlich nicht in Frage.

Immer aktuellste Software

Neben dem Hardware-Design gab es aber auch für den Bereich der Software viele kundenspezifische Anforderungen. So hatte die PTP-Software von Anfang an eine Exportfunktion für Messdaten zu MS Excel integriert. Jeder Windows-Nutzer kennt den monatlichen Update-Vorgang. Eine weitreichende Entscheidung von Globalpoint war, nicht nur diese kostenfreien Updates sondern auch alle zukünftigen Upgrades wie Weiterentwicklungen mit neuen Funktionen zur Auswertung und Nutzung allen Anwendern kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Diese Entscheidung gilt auch für das neuste 8-Kanal-Messsystem PTP Plus.

Plus mit Zusatzfeatures

PTP Plus kommt mit einem erweiterten Messbereich von -150 bis 1.350 °C und zusätzlicher Übertragung der Innentemperatur und des Akku-Ladezustandes (0…100 %) auf den Markt, dessen Nutzung nahtlos in die PTP-Software integriert wurde.

Im Reflowanlagenmarkt verankert

Die Globalpoint GmbH ist ISO 9001 zertifiziert und lässt das Messsystem PTP ausschließlich in Deutschland von namhaften und ebenfalls zertifizierten Dienstleistern fertigen. Das Kerngeschäft der Globalpoint konzentriert sich daher einzig auf die Entwicklung von Software, Elektronikschaltungs- und Messboard-Design.

Wie kann Globalpoint gegen die meist internationalen Wettbewerbern, oft mit Fertigung in Billiglohn-Ländern, nicht nur bestehen sondern Maßstäbe setzen? Dieser Anspruch wurde bisher durch die Mitwirkung starker Partner realisiert. So setzen namhafte deutsche und internationale Lötanlagen-Hersteller wie Ersa, Asscon, IBL, Heller, Rehm und andere PTP-Produkte in ihrer Fertigung ein und vertreiben diese weltweit. So hat z.B. der umsatzstärkste Lötanlagen-Hersteller vor einigen Jahren Temperatur-Profiler-Messsysteme evaluiert und sich in Folge für das PTP-System entschieden.

Selbst internationale Wettbewerber haben Interesse bezüglich Auftragsentwicklung oder Lieferung von PTP-Produkten gezeigt. Ein Ergebnis war die Aufnahme von PTP-Messboards und dem VP8-Messsystem in das Lieferprogram der US-Firma ECD.

Das Vapourphase-VP8-Messsystem ist ein weiterer Beleg für eine mit dem Innovationspreis 2008 ausgezeichnete Entwicklungsleistung. Der VP8-Profiler war und ist der erste Temperatur-Profiler für Dampfphasen-Lötanlagen mit Echtzeit-Funkübertragung, der zusätzlich auch unter Vakuum arbeitet.

Kompetente Partner mit im Boot

In vielen Ländern steht Made in Germany für höchsten Entwicklungsstand und höchste Qualität. Damit dies für den PTP so bleibt sind weitere Projekte mit der TU Dresden und dem Fraunhofer Institut ISIT in Itzehoe geplant. Ein besonderes Ergebnis ist die Zusammenarbeit von Globalpoint und ISIT beim Projekt „Profilvorhersage“. Die Realisierung wurde mit dem Innovationspreis IT 2012 ausgezeichnet.

In Zusammenarbeit mit Fraunhofer Institut ISIT wurden die theoretischen Zusammenhänge aufbereitet und durch Globalpoint in der PTP-Software integriert. Software-Feature wie die Profilvorhersage waren bekannt, beinhalteten aber sehr aufwändige Ermittlungen und mehrere Messungen an der Anlage.

Ausblick

Die Entwicklung der Temperatur-Messtechnik, speziell für die Lötprozesse, befindet sich auf einem hohen und anwenderfreundlichen Stand. Trotzdem warten bereits neue Herausforderungen auf Lösungen. Für Globalpoint ist der gestiegene Bedarf an Selektiv-Lötanlagen Basis für ein neues Selektiv-Messboard. Es wird neben der Prüfung von Positionier-Genauigkeit, diversen Temperaturen auch ein Video-Modul mit vielfältigen Auswertungen beinhalten – natürlich wieder in Echtzeit per Funk.

Renate John

Geschäftsführerin der Globalpoint ICS GmbH.

(hb)

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