Reflow-Lötanlage SMT Quattro Peak L von SMT

Die Reflow-Lötanlage SMT Quattro Peak L, die bei MSC Technologies zum Einsatz kommt, verfügt über das integrierte Prozessgas-Reinigungssystem KAT, das eine hohe Anlagenverfügbarkeit ermöglicht. (Bild: SMT-Wertheim)

Produktive Innovationen entstehen oft in enger Zusammenarbeit mit Kunden. SMT Thermal Discoveries aus Wertheim orientiert sich bei seiner Forschung und Entwicklung eng an Kundenanforderungen und aktuellen Trends. Das Unternehmen hält mehrere Patente und hat jüngst das Prozessgas-Reinigungssystem KAT entwickelt. Die Reflow-Lötanlage Quattro Peak L, die an MSC Technologies geliefert wurde, ist mit zwei dieser Prozessgas-Reinigungssysteme ausgestattet worden.

Effizientes Prozessgasreinigungskonzept

MSC Technologies bietet als ODM (Original Design Manufacturer) eine Kombination aus umfassender Entwicklungskompetenz und Fertigungserfahrung. Die drei Produktionsstandorte in Freiburg, Stutensee und Malta sind mit modernen vollautomatischen Fertigungsgeräten ausgerüstet. Während Leiterplatten in Stutensee und alternativ in Malta bestückt werden, ist die Fertigung von komplexen Systemen am Standort Freiburg konzentriert. Dank der Fertigung im eigenen Haus lassen sich Projekte in sehr hoher Qualität und ebenso großer Flexibilität erfolgreich realisieren.

Zum Einsatz kommt die Reflow-Lötanlage Quattro Peak L mit integriertem Prozessgasreinigungskonzept am Firmensitz in Stutensee. Die Anforderung von MSC Technologies war es, den Wartungsaufwand deutlich zu reduzieren und die Anlagenverfügbarkeit zu steigern: Wurde bis dahin einmal im Monat (im Zwei-Schicht-Betrieb) eine Wartung durchgeführt, galt es nun, dies erheblich zu reduzieren. Dies gelang nun mit der Prozessgas-Reinigung KAT: Eine Reinigung der Anlage findet heute alle 10 Wochen statt, was die Linienverfügbarkeit stark verbessert hat. Thomas Schwarting, Teamleader SMD Assembly von MSC Technologies äußert sich begeistert: „Mit der Reflow-Lötanlage und dem darin integrierten KAT-System sind wir sehr zufrieden. Seit über vier Monaten ist die integrierte Prozessgasreinigung im Einsatz und wir konnten unseren Wartungsaufwand um über 50 Prozent reduzieren. Der Prozessraum bleibt sauberer und die Wartungsintervalle konnten signifikant erhöht werden. Durch die Verringerung der Stillstandzeiten haben wir die Produktivität gesteigert. Das ist ein sehr wichtiger Aspekt.“

Software für hohe Anlagenverfügbarkeit

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Die Software-Suite Thermal Tool sorgt für Zeitersparnis durch Stabilität sowie Sicherheit und ermöglicht eine intuitive Bedienung. SMT Wertheim

Zur productronica 2019 hat SMT Thermal Discoveries mit Thermal Tools eine Software-Suite vorgestellt, die auf einem für SMT angepassten Linux-System basiert. Die Vorteile hierbei sind neben einer sehr guten Stabilität, die extrem wichtige Sicherheit gegenüber Viren, verspricht das Unternehmen. Auch an die Nutzer der Windowswelt wurde gedacht. Durch die Windows-Kompatibilität sind Schnittstellenoptionen wie MES, KIC, CFX oder anderen Liniensoftware-Lösungen einfach zu realisieren. Da die Windows- und die SMT-Software auf zwei voneinander unabhängigen Systemen arbeiten, läuft die SMT-Maschinensoftware und somit die Anlage stabil weiter, auch wenn das Windowssystem durch beispielsweise Updates oder Programmabstürze ausfällt. Das bedeutet neben einer Zeitersparnis auch eine Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit. Ein weiterer Vorteil von Thermal Tools ist die kundenorientierte Updateroutine, die der Kunde selbständig durchführen kann und dabei keine Rücksicht auf unterschiedliche Windowsversionen nehmen muss und somit Zeit einspart. Mit der intuitiven Bediensoftware „Thermal Tools“ entfällt ein langes Einarbeiten und man erreicht mit einer Zwei-Ebenenstruktur mit nur zwei Klicks die richtige Seite. Der Softwareaufbau punktet zudem durch fallbezogene Serviceseiten sowie mit dem eigens programmierten Fernwartungstool „Smart Access“.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Prozessgas-Reinigungssystemen setzt SMT Thermal Discoveries seit Jahren auf Systeme ohne aufwändige und anfällige Verrohrung. Hiervon profitiert der Kunde und spart sich neben Energieverlusten in den Rohren jährlich eine mehrtägige Wartung. Zudem kann er bei Systemen den Katalysator selbst wechseln. Die Weiterentwicklung dieser Technologie sorgt nun für eine weitere Verbesserung der Reinigung und des Handlings. Die Anlagenverfügbarkeit wird dadurch erneut gesteigert.

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Prozessraum der Reflow-Lötanlage SMT Quattro Peak L: Mit dem Prozessgas-Reinigungssystem KAT konnte MSC Technologies seinen Wartungsaufwand um über 50 Prozent reduzieren. SMT-Wertheim

Prozessgas-Reinigungssystem

Unter einer Katalyse versteht man die Änderung der Kinetik einer chemischen Reaktion mittels eines Katalysators. Durch diese Kinetikänderung wird eine chemische Reaktion wie das Aufspalten langer Kohlenwasserstoffketten oder deren Oxidation erst aktiviert oder beschleunigt. Dieser Vorgang findet auch im Katalysator eines Autos statt, wo die Abgase des Verbrennungsmotors im Katalysator größtenteils gereinigt werden. Ähnlich wie bei der Abgasnachbehandlung im Fahrzeug arbeitet der Katalysator in der Reflow-Lötanlage. Die langkettigen Kohlenwasserstoffketten, welche während dem Reflow-Lötprozess im Ofen freigesetzt werden, kondensieren an kälteren Stellen in der Reflow-Lötanlage und sorgen zum Teil für harzige und ölige Verunreinigungen. In der Lötanlage wird durch das Prozessgas-Reinigungssystem Luft aus der Prozesskammer der Reflow-Lötanlage gesaugt und bei hoher Temperatur durch den neuen Katalysator geleitet und anschließend zurück in den Ofen (Prozesskammer) geführt. Die große Oberfläche des mit speziellen Edelmetallen beschichteten Katalysators sorgt für eine optimale Reinigungswirkung.

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Schaubild der KAT-Katalyse: Eine optimierte Luftführung sorgt für bessere Reinigungsprozessbedingungen und das Energierückgewinnungssystem bewirkt eine hohe Energieeinsparung. SMT-Wertheim

Dr. Andreas Steindamm, Projektmanager von SMT Thermal Discoveries, betont daher: „Das neue KAT-Reinigungssystem verfügt neben dem verbesserten Katalysator über eine optimierte Luftführung, die zu besseren Reinigungsprozessbedingungen führt. Zudem ist sie mit einem Energierückgewinnungssystem ausgestattet, das eine enorme Energieeinsparung bewirkt.“ Die bei MSC produzierende Reflow-Lötanlage Quattro Peak L ist mit zwei KAT-Systemen ausgestattet worden: jeweils eine in der Vorheiz- und Peakzone. „Die Sauberkeit und Effizienz des Lötprozesses ist somit sichergestellt und es sollte eine enorme Reduzierung des Wartungsaufwandes erreicht werden“, unterstreicht Steindamm, der auch einen weiteren Aspekt hinweist: „Das KAT-Prozessgas-Reinigungssystem lässt sich standardmäßig in allen unseren Reflow-Lötsystemen ab der R-Serie einbauen.“

Marisa Robles

Chefredakteurin Productronic, nach Unterlagen von SMT Wertheim

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