In seinen 50 PET-Werken stellt das Unternehmen eine Vielzahl verschiedener Kunststoffverpackungen her. Die PET-Flasche ist natürlich auch dabei.

In seinen 50 PET-Werken stellt das Unternehmen eine Vielzahl verschiedener Kunststoffverpackungen her. Die PET-Flasche ist natürlich auch dabei.Amcor

Wie viele Fertigungsunternehmen stand Amcor vor der Herausforderung, eine hohe Bestandsgenauigkeit und eine lückenlose Rückverfolgbarkeit im weltweiten Produktionsbetrieb nachweisen zu müssen. Das MES Apriso Flexnet erfüllt genau diese Anforderungen. Es bietet umfassende Rückverfolgungs- und Überwachungsfunktionen, von der Anlieferung im Lager bis hin zur Auslieferung der Fertigerzeugnisse an die Kunden. Diese Vorteile machte sich das Unternehmen dadurch zu Nutze, dass es die Produktions- und Lagerfunktionen sowohl werksintern als auch unternehmensweit synchronisierte. Mittlerweile ist das MES weltweit in 50 PET-Werken von Amcor im Einsatz und an das SAP-System des Konzerns angebunden, wodurch das Unternehmen die Prozesse in der Lagerverwaltung, Qualitätskontrolle, Verpackung und Produktion aufeinander abstimmen kann. Das macht die Betriebsabläufe transparenter und die Materialflüsse und Produktionsprozesse leichter kontrollierbar. Mithilfe von tragbaren und in den Fahrzeugen eingebauten Erfassungsgeräten, Strichcodes und fahrerlosen Transportfahrzeugen, die direkt mit dem MES verbunden sind, koordiniert das System die Bewegungen von Werkstoffen sowie Halbfertig- und Fertig­erzeugnissen. Mithilfe der Rückverfolgung erzielte das Unternehmen eine Bestandsgenauigkeit von über 99 %. „Mit Flexnet verfügen wir nun über ein einfaches, zuverlässiges Cycle-Counting-Verfahren. Durch diese regelmäßige automatische Bestandserfassung ersparen wir uns die körperliche Inventur von A bis Z sowie die beleggebundene Rückverfolgung des Produktherstellungsprozesses“, erklärt Lee Allen Paree, Chief Information Officer von Amcor PET.

Qualitätsmanagement und Schadensbegrenzung

Mit Flexnet kann jedes Amcor-Werk die Qualität von Halbfabrikaten und Rohmaterialien, die in den jeweiligen Chargen verarbeitet werden, überprüfen, ein effektives Qualitätsmanagement durchführen und schneller auf Kundenanforderungen reagieren. Dies ist vor allem für die in Kundennähe angesiedelten Werke wichtig, die die Fertigerzeugnisse von der Produktion zu den Abfüll- beziehungsweise Blasformanlagen des Abnehmers befördern. Unter solchen Gegebenheiten müssen Qualitätsmängel umgehend beseitigt werden. Unzulängliche Materialen schnell erkennen und aussondern zu können, ist für die Kundenzufriedenheit daher von entscheidender Bedeutung.

Mehr als 3.600 Beschäftigte bei Amcor PET Packaging in den Vereinigten Staaten, Latein­amerika und Kanada nutzen das MES.

Mehr als 3.600 Beschäftigte bei Amcor PET Packaging in den Vereinigten Staaten, Latein­amerika und Kanada nutzen das MES.Amcor

Möglichst wenig verschwenden

Die PET-Werke von Amcor sind 365 Tage im Jahr in Betrieb und kommen der Just-in-Time-Belieferung sehr nahe. Durch die Automatisierung der zuvor manuell ausgeführten Prozesse in Lagerhaltung, Produktion und Qualitätssicherung ließ sich die Bestands- und Packgenauigkeit deutlich erhöhen, da menschliches Versagen ausgeschaltet und die Vorgaben der Kunden und die Vorschriften für Verpackungen überprüft werden konnten. So war es beispielsweise möglich, die Verschwendung in der Wertschöpfungskette zu minimieren, indem der Transport innerhalb des Lagers, die aufgetretenen Mängel, die überschüssigen Lagerbestände sowie die Bewegungen von Werkstoffen, Mitarbeitern und Betriebsmitteln innerhalb des Lagers verringert wurden. Eine automatische Etikettierfunktion sorgt zudem dafür, dass das richtige Produkt mit dem richtigen Etikett versehen und damit auf Anhieb korrekt und in der richtigen Stückzahl ausgeliefert wird.

„Das umfassende Profil von Flexnet war für Amcor ausschlaggebend, da wir damit alle Bereiche unseres Unternehmens einbinden können. Somit haben wir unsere Betriebsabläufe vereinheitlicht und die Best Practices für ein besseres Qualitätsmanagement ausgeweitet“, erläutert Paree. Mehr als 3.600 Beschäftigte bei Amcor PET Packaging in den Vereinigten Staaten, Lateinamerika und Kanada nutzen das MES. In den größeren Werken belaufen sich die Transaktionen zwischen Apriso und den globalen, konzernweiten Anwendungen auf über 10.000 pro Tag. Das System automatisiert und steuert die Produktion von Stückzahlen von über 25 Millionen in den weit verstreuten Werken in Echtzeit.

Eine einfache Bedienbarkeit verringert Kosten

Flexnet kann nahtlos in Echtzeit mit anderen Produktions- und Qualitätssicherungsprozessen kommunizieren. Es zeigt die im Lager durchzuführenden Trans­aktionen am Bildschirm an und ermöglicht es den Bedienern, diese sofort zu veranlassen. Diese Benutzerfreundlichkeit schlägt sich auch in konkreten Kosteneinsparungen nieder. Nach einer Schulung von lediglich vier Stunden waren die Bediener in das System eingearbeitet. „Für unser gesamtes System benötigen wir gerade einmal zwei IT-Fachleute – und das bei einem Unternehmen unserer Größe“, bemerkt Paree. „Mit Flexnet belaufen sich unsere IT-Gesamtkosten auf lediglich 0,7 % des Umsatzes und damit auf weniger als die Hälfte des Branchendurchschnitts“, freut er sich. Außerdem bleibt das MES der einzelnen Werke auch dann funktionsfähig, wenn die Anbindung an das unternehmensweite System unterbrochen sein sollte.

Höhere Qualität, weniger Verschwendung

Amcor nutzt Flexnet auch zur Analyse der operativen Leistungsindikatoren, von der Produktion bis hin zum Lager, um verschiedene Niederlassungen miteinander zu vergleichen. Somit liefert das MES aussagekräftige Erkenntnisse über die Betriebsleistung und bietet zugleich die Möglichkeit, Probleme im Lager, beim Versand oder der Qualität schnell zu beheben. Apriso gilt mittlerweile als strategischer Partner und sein MES als unternehmensweiter Standard für Amcor.

Tom Hennessey

ist Vizepräsident Marketing & Communications bei der Apriso GmbH in München.

(dl)

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