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(Bild: Igus)

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Auf der Online-Plattform RBTX konfigurierte Roboter lassen sich in die virtuelle Umgebung des späteren Einsatzorts einbinden und testen. Igus

Auf rund 120 Neuheiten kommen Geschäftsführer Frank Blase und sein Team, die auf der Hannover Messe vorgestellt wurden – vom intelligenten Gleitlager bis hin zur ersten Online-Plattform, die Anbieter und Anwender von kostengünstiger Robotik zusammenbringt: RBTX.

„In unserer Kerntechnologie wagen wir uns jedes Jahr in neue Bereiche vor“, stellt Igus-Geschäftsführer Frank Blase heraus: 3D-Druck für Verschleißteile mit online kalkulierbarer Lebensdauer, Energieketten mit 1 000 Meter Verfahrweg oder schmierfreie Polymerkugellager mit 10-facher Laufzeit, das sind nur einige Beispiele.

Dass die Kölner mit ‚smart plastics‘ nicht schlecht fahren, spiegelt der Umsatz wider: 748 Mio. Euro stehen für 2018 in den Büchern ‒ 8,5 % mehr als in 2017. „Und wir wachsen auch im ersten Quartal 2019″, so Frank Blase mit Blick auf die markt­politischen Unsicherheiten: „Viele unsere Kunden sagen aber, dass es im Sommer eventuell etwas weniger werden könnte.“

Start-up-Mentalität sorgt für den richtigen Speed

Doch das hält igus nicht davon ab, kontinuierlich Märkte wie die Bühnentechnik oder Solarindustrie für sich zu erschließen. „Durch agile Arbeitsmethoden und offene Strukturen sind wir in der Lage, Ideen schnell in Sprint-Teams umzusetzen“, stellt Blase heraus.

Beleg dafür sind die 120 Neuheiten, die auf der Hannover Messe präsentiert wurden, beispielsweise smarte Gleitlager, die ihren Verschleiß melden. Dazu sind entsprechende Signalgeber im Kunststoff vergossen. Zusammen mit dem Kommunikationsmodul icom.plus wird der Abnutzungsgrad erfasst. Wichtig für Blase ist, „dass der Kunde entscheidet, in welcher Form er die Daten nutzen möchte, als Offline-Version für restriktive Umgebungen bis hin zur Übertragung der Werte an unseren igus Server, zur automatischen Ersatzteilbestellung.“

Energie-Kette

Bachkiesel als Designvorlage

Die E4Q ist der erste Vertreter einer neuen Generation E-Ketten mit einem speziellen Design und besonderen Eigenschaften. Zur Gewichtsreduktion haben die einzelnen Kettenglieder ein ‚bachkieselförmiges‘Design (Kettenglieder und Anschläge). Trotz der Material- und damit Gewichtseinsparungen hat die Baureihe eine mit der Serie E4.1 vergleichbare Festigkeit und Stabilität. Zudem ermöglicht das spezielle Öffnungskonzept der Stege, die Kettenglieder in Sekunden ohne Werkzeug zu öffnen und wieder zu verschließen. Auf der Oberseite des Stegs befinden sich dazu zwei Mulden für die Finger, mit denen die Verschlusshaken aufgezogen werden können. An beiden Seiten entriegelt, lässt sich der Öffnungssteg mit nur wenig Kraftaufwand nach oben entnehmen. Dies ermöglicht das einfache Öffnen und Schließen der Kette selbst in Führungsrinnen. Als Zeitgewinn beim Befüllen einer Kette gibt Igus bis zu 40 % an. Ein weiterer Vorteil: Die spezielle Bauform des Öffnungsstegs sorgt im verriegelten Zustand deutlich höhere Ausreißkräfte als bei vergleichbaren E-Ketten. Als typische Einsatzgebiete werden lange freitragende Strecken und Verfahrwege mit viel Füllgewicht genannt.

Portal für Lean Robotik

Hochleistungspolymere erweitern auch die Möglichkeiten der eigenen Low-Cost-Automation. „Wenn man Roboter mit Getrieben und vielen anderen Teilen aus Kunststoff baut, sind enorme Kosteneinsparungen möglich“, zeigt Blase auf. ­Roboter ab 3000 Euro sind bereits Realität. Der Roboter allein, macht aber noch keine Applikation. Deshalb hat Igus mit der Online-Plattform RBTX.com einen Marktplatz aufgesetzt, in den aktuell 16 Partner ihre Komponenten und Expertise­ einbringen. Im Portal können sich Anwender nicht nur die verschiedenen Igus-Roboter konfigurieren, sondern gleich die passenden Sensoren und Greifer dazu. Die Idee: Kunden sollen sich mit wenigen Klicks ihre Roboterlösung zusammenstellen können. Das elektromechanische Grundgerüst bildet dabei zum Start diverse ‚Rohboter‘ von igus, darunter Gelenkarmroboter, Deltaroboter und kartesische Roboter. Diese Basis lässt sich im nächsten Schritt um Einzelkomponenten verschiedener Hersteller erweitern, etwa Greifer, Kameras und Steuerungen. Der Vorteil: „Die Komponenten sind mit Sicherheit kompatibel“, betonte Christian Batz, Leiter des Bereichs Digital bei Igus. In Zukunft soll die Plattform auch die Konfiguration der Robotermechanik selbst ermöglichen, beginnend bei Getrieben, Gelenken und Verbindungsbauteilen. Das Ergebnis kann dann – wie in Hannover gezeigt – direkt in der Realität überprüft werden. Der Digital Twin einer Konfiguration lässt sich dazu via Augmented Reality (AR) in die Produktionsumgebung integrieren und die Bewegungsabläufe simulieren. Der Anwender ist dadurch in der Lage, direkt an seiner Maschine den Roboter samt Reichweite und Bewegungen zu betrachten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. „Auf einem Tablet sieht der Anwender anhand des digitalen Roboters, ob seine Konfiguration funk­tioniert und zum individuellen Einsatzort passt“, so Christian Batz.

(sk)

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