IEE-Chefredakteur Stefan Kuppinger

IEE-Chefredakteur Stefan Kuppinger (Bild: Redaktion)

Frisch gekürt, sagte Dr. Jan Michael Mrosik, CEO der Siemens Division Digital Factory, im Januar 2017: „MindSphere ist künftig die zentrale , auf der alle Aktivitäten im Siemens-Konzern – und davon gibt es einige – zusammengeführt werden. Alle Divisionen werden diese Plattform nutzen und ihre Applikationen darauf aufsetzen und Dienstleistungen anbieten.“ Und weiter: Über die offengelegte so genannte Northbound-API können auch Endanwender und Dienstleister eigene Applikationen einbinden.

Künftig werden das nun Maschinenbauer wie Trumpf, Weinig, Eisenmann, Heller oder die Index-Werke können. Sie gehören zu den 18 Gründungsmitgliedern der Nutzerorganisation des Cloud-basierten – laut Siemens – offenen IoT-Betriebssystems. Künftig haben die Fertigungsunternehmen, deren Dienstleister und Maschinenlieferanten nun Zugriff auf die Datentöpfe, die viele inzwischen als den eigentlichen Schatz ansehen.

Was passiert im Süden?

Zur Offenheit gehört auch der unein­geschränkte Zugang aus der Geräteebene in die . Schließlich müssen die Rohdaten in die MindSphere transferiert werden, damit Maschinenbetreiber und ihre Dienstleister das Gold extrahieren können.

Bis dato propagiert Siemens vor allem die Anbindung der Datenquellen über OPC UA und verschiedene Kommunikationsprotokolle. Viel einfacher wäre es doch, wenn die Komponenten, , bis hin zu Steuerungen gleich im MindSphere-Duktus sprechen würden.

Das weiß man auch bei Siemens, weshalb auch zur Geräteseite hin, der South-Bound, mit MindConnect ein offenes Interface in Arbeit ist. Mithilfe der können Drittanbieter weitere Protokolle implementieren. Die Siemens-eigenen Komponenten werden das Interface sicher unterstützen. „Mitte 2017 soll eine South-Bound-API die Offenheit auf eine breite Basis stellen“, betonte Dr. Mrosik damals. Jetzt haben wir Anfang 2018 und mit der MindSphere World eine Organisation, die für eine unabhängige Weiterentwicklung der Southbound-API ­sorgen könnte. Die Zeit scheint also reif.

Wird MindSphere World die Datendreh­scheibe für alle?

Ob Anbieter wie SEW, Lenze, Turck, Beckhoff, B&R/ABB, Schneider Electric,, Mitsubishi oder Rockwell ihre Daten einfach in der MindSphere abliefern wollen, bleibt abzuwarten.

Auch in Sachen Cloud ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Mit Microsoft, Amazon, IBM, GE und SAP gibt es ernstzunehmende Konkurrenten. Allein die SAP AG weiß mit der DSAG , der deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe, über 3000 Unternehmen hinter sich. Und letztlich bestimmen die Endanwender wo sie sich ihre Daten vergolden lassen wollen.

Vorstand und Beirat der MindSphere World

Stefan Kuppinger

ist Chefredakteur der IEE

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