Hannes Medelius, Head of Systems Management Radio von Ericsson, erforscht, wie die ACAP Technology für neue Mobilfunkprodukte in Zeiten von 5G genutzt werden kann.

(Bild: Nicole Ahner)

Der Automobilhersteller Daimler hat auf einem XDF genannten Event in Frankfurt/Main erstmals Details zu seiner technischen Kooperation mit Xilinx rund um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) bei Innenraum-Anwendungen bekannt gegeben. Demnach stellt Xilinx eine neuartige Lösung im Bereich Künstlicher Intelligenz für das neue Mercedes GLE Sports Utility Vehicle zur Verfügung.

Dieser so genannte MBUX Interior Assistant erkennt die natürlichen Bewegungen der Fahrzeuginsassen und ihren Zusammenhang, so dass das Fahrzeug deren Bedürfnisse vorhersagen und ihnen Rechnung tragen kann, ohne dass ein Knopf gedrückt werden muss. Daimler demonstrierte Fähigkeiten wie die Funktion Searchlight, die versteht, was die Insassen in der Nacht im Fahrzeug sehen wollen. Der MBUX Interior Assistant reagiert, indem er automatisch Lichter auf Grund einer Armbewegung des Fahrers an- und ausschaltet.

Künstliche Intelligenz wird im Innenraum genutzt

Thomas Kaelberer, Manager of Intelligent Interior bei Daimler, erläutert, was der MBUX-Interior-Assistant, eine Lösung im Bereich Künstliche Intelligenz, leistet.

Thomas Kaelberer, Manager of Intelligent Interior bei Daimler, erläutert, was der MBUX-Interior-Assistant, eine Lösung im Bereich Künstliche Intelligenz, leistet. Nicole Ahner

Während bekannt ist, dass Künstliche Intelligenz beim autonomen Fahren helfen soll, möchte Daimler auch das Fahrerlebnis im Fahrzeug verändern: Komplexe Deep-Learning-Algorithmen sollen im Innenraum zum Einsatz kommen. Der Trend zu mehr Assistenzsystemen für Fahrer kombiniert mit längeren Fahrzeiten habe dazu geführt, dass man ein höheres Level an Automation selbst im Innnern des Fahrzeugs benötige, sagte Thomas Kaelberer, Manager of Intelligent Interior bei Daimler, auf dem XDF Frankfurt.

Als das Daimler-Team den MBUX Interior Assistant entwickelte, stand es vor der Herausforderung, dass dieser hohe Temperaturen aushalten musste, da er sich unter dem Dach des Fahrzeugs befindet. Dabei untersuchten die Ingenieure verschiedene Systeme, entschieden sich jedoch schließlich für Xilinx, da deren System nach Angaben von Daimler die beste Leistung und die niedrigste Latenz aufwies, kombiniert mit einer Eignung für Automotive. Rund zwei Jahre dauerte es, bis die Daimler-Entwicklungsteams aus Deutschland, Indien und den USA zusammen mit Xilinx das Projekt vollendet hatten.

Entwicklungen mit der ACAP-Technologie

Bereits seit einigen Jahren arbeitet Ericsson mit Xilinx im Bereich ACAP-Technologie zusammen, um herauszufinden, wie die Technologie genutzt werden kann, um den Herausforderungen der 5G-Mobilfunktechnik gerecht zu werden.

Bei der Entwicklung der nächsten Generation des Bordfunks stehen die Fachleute vor einer Reihe von Herausforderungen: So müssen sie zum Beispiel eine große Zahl von verschiedenen Produkten für verschiedene Frequenzbereiche entwickeln. Aktuell muss das Team von Hannes Medelius, Head of Systems Management Radio, zwei Bordfunk-Produkte pro Woche herausbringen.

Um seine Flexibilität zu erhöhen, entschied sich Ericsson dabei für die Platformm Versal von Xilinx. Versals Vector-Engines kombiniert mit einer spezifischen programmierbaren Logik seien sehr interessant für das Unternehmen bei 5G-Entwicklungen, sagte Medelius.

 

(na/gk)

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