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Auf einen Blick

Der chinesische Messgerätehersteller Rigol Technologies hat uns einen Einblick über den Geschäftsverlauf, speziell in Europa, sowie in die Messgeräteneuheiten dieses Herbstes im Bereich Low-End- und Midrange-Oszilloskope, Generatoren und Laborstromversorgungen gegeben.

Bis 2011 war der Messgerätehersteller Rigol ausschließlich durch Distributoren in Europa vertreten. In Puchheim bei München befindet sich seitdem eine für Europa zuständige eigene Niederlassung. Mit der Geschäftsentwicklung zeigt sich Rigol-Geschäftsführer Wolfgang Bartels sehr zufrieden: „Wir wachsen nach wie vor überdurchschnittlich. Beim Umsatz ist es deutlich im zweistelligem Prozentbereich, was unsere Entscheidung bestätigt hat in Europa eine Niederlassung eröffnet zu haben. Die Distributorenstruktur hat sich gefestigt und wir konzentrieren uns auf Partner, die nicht nur Shop-Business betreiben, sondern auch ein gewisses Know-how haben, Marktkenntnis mitbringen und Kundenbesuche und -beratung machen, speziell im Mid- und High-Range-Bereich. Wir werden eine ganze Menge tun um den Bekanntheitsgrad von Rigol noch weiter zu steigern.“ Die Mitarbeiterzahl hat sich zwischenzeitlich am Standort Puchheim verdoppelt.

Rigol-Geschäftsführer Wolfgang Bartels ist mit dem Geschäftsverlauf seit dem Start in Europa sehr zufrieden.

Rigol-Geschäftsführer Wolfgang Bartels ist mit dem Geschäftsverlauf seit dem Start in Europa sehr zufrieden.Rigol Technologies

Für Rigol sind weltweit mehr als 400 Mitarbeiter beschäftigt. Die Zentrale befindet sich mit Entwicklung und Fertigung auf über 74.000 m²  in Peking. Wie das LXI Consortium bekannt gab, befindet sich dort seit August dieses Jahres auch das erste LXI-Test-Haus auf asiatischem Boden, in dem der  LXI-Standard, aber auch die sogenannten LXI Extended Functions getestet werden können. Ende dieses Jahres soll eine weitere Fertigung mit produktbegleitender Entwicklung auf fast 28.000 m² in der Nähe von Shanghai, genauer gesagt in Suzhou, eröffnet werden. Stolz kann Rigol auch auf die bereits über 300 erteilten Patente sein, davon sind mehr als 200 wichtige technische Innovationen.

Nachfolgend ein Blick auf die Rigol-Geräteneuheiten dieses Herbstes.

Mixed-Signal-Oszilloskope bis 500 MHz

Bild 1: Oben rechts das 500-MHz-Mixed-Signal-Oszilloskop 4054, links daneben das Oszilloskop DS1104Z, beide mit Ultra Vision, darunter der 60-MHz-Funktions-/Arb-Generator DG1062Z.

Bild 1: Oben rechts das 500-MHz-Mixed-Signal-Oszilloskop 4054, links daneben das Oszilloskop DS1104Z, beide mit Ultra Vision, darunter der 60-MHz-Funktions-/Arb-Generator DG1062Z.Rigol Technologies

Ein Oszilloskop steht auf nahezu jedem Arbeitsplatz eines Elektronikentwicklers. Der umsatzstärkste Bereich bei den Oszilloskopen liegt bei Bandbreiten bis 500 MHz. Hier ist  der chinesische Hersteller Rigol seit einiger Zeit mit der zwei- und vierkanaligen Digitaloszilloskop-Serie DS4000 vertreten. Jetzt ist die Serie mit Mixed-Signal-Varianten (MSOs) ergänzt worden (Bild 1). Sowohl die DS- also auch die MSO-Geräte sind mit Bandbreiten von 500, 350, 200 und 100 MHz erhältlich. Die analogen Signale werden mit bis zu 4 GSample/s, die digitalen mit bis zu 1 GSample/s abgetastet. Rigol legt Wert auf große Speicher pro Kanal. Dabei wird bei allen Geräten der Serie die innovative Ultra-Vision-Technik eingesetzt (siehe Seite 22 bis 24 in diesem Heft). Die Speichertiefen betragen bis zu 140 M Punkte für die Analog-Kanäle und bis zu 28 M Punkte bei den digitalen Kanälen der Mixed-Signal-Oszilloskope. Wie auch bei anderen MSO-Wettbewerbern sind 16 digitale Kanäle vorhanden. Es können bis zu 110.000 Signalzüge pro Sekunde erfasst werden. Wenn gleichzeitig die digitalen Kanäle gemessen werden, sind es immer noch 85.000 Signalzüge pro Sekunde. Die Preise beginnen bei 2475 Euro für das zweikanalige 100-MHz-MSO 4012 und enden beim 500-MHz-MSO mit 6465 Euro (alle Preisangaben in diesem Beitrag verstehen sich plus der jeweils gültigen Mehrwertsteuer).

Digitaloszilloskope unter 1000 Euro

Für die kostenbewussten Anwender, die für vierkanalige Digitaloszilloskope mit Bandbreiten von 70 MHz und 100 MHz nicht mehr als 1000 Euro ausgeben wollen, hat Rigol die Serie DS1000Z auf den Markt gebracht. Alle Geräte der Serie arbeiten mit einer Abtastrate von 1 GSamples/s und haben eine Speichertiefe von 12 M Punkten (optional 24 M Punkte). Auch in dieser Preisklasse ist die Ultra-Vision-Technologie eingebaut. Erfasst werden hier bis zu 30.000 komplette Signale pro Sekunde, optional können bis zu 60.000 Frames pro Sekunde in Echtzeit aufgezeichnet werden. Option sind ebenfalls Trigger und Decodierung serieller Busse wie beispielsweise RS-232, I2C und SPI. An Schnittstellen sind vorhanden LAN/LXI, USB (Host und Device), Aux sowie optional USB-GPIB. Zwei der vier Modelle haben einen zweikanaligen Signalgenerator für Frequenzen bis 25 MHz eingebaut. Die Preise für bewegen sich von 450 Euro für den DS1074Z mit 70 MHz Bandbreite bis zu 753 Euro für den DS1104Z-S mit 100 MHz und integriertem Zweikanal-Signalgenerator.

30 und 60 MHz Funktions-/Arb-Generator

Bild 2: Display der Funktions-/Arb-Generatorenserie DG1000Z in die erstmals Signal Fidelity Technik (Si Fi) eingebaut ist.

Bild 2: Display der Funktions-/Arb-Generatorenserie DG1000Z in die erstmals Signal Fidelity Technik (Si Fi) eingebaut ist.Rigol Technologies

Wer mit in Oszilloskope eingebaute Signalquellen nicht so richtig was anfangen will kann bei Rigol auch auf neue arbiträre Funktionsgeneratoren der Serie DG1000Z zurückgreifen. In diese 30- und 60-MHz-Geräte hat das Unternehmen erstmals ihre Signal-Fidelity-Technik (Si Fi) eingebaut. Damit lassen sich kundenspezifische Signale Punkt-für-Punkt und ohne irgendwelche Störungen individuell zusammensetzen (Bild 2). Mit sehr genau einstellbarer Sample-Rate bis 200 MSample/s (vertikale Auflösung 14 Bit) und einem Jitter von weniger als 200 ps. Der Speicher für die individuelle Signalform ist standardmäßig 8 M Punkte groß (optional sind 16 M Punkte möglich). Die beiden Kanäle können als zwei unabhängige Generatoren genutzt werden. Die Frequenzstabilität wird mit ±1 ppm angegeben und das Phasenrauschen mit -125 dBc/Hz. Es können Harmonische bis zur 8. Ordnung generiert werden. Eingebaut ist auch ein siebenstelliger Frequenzzähler mit 200 MHz Bandbreite. Es sind bis zu 160 Signalformen eingebaut sowie zahlreiche Modulationstypen wie beispielsweise AM, FM, PM, ASK, FSK, PSK und PWM. Die kostengünstigen Geräte haben einen Startpreis von 467 Euro für die 30-MHz-Version DG1032Z und 588 Euro für den 60-MHz-Generator DG1062Z.

3- und 6-GHz-Signalgenerator

Bild 3: Der 6-GHz-Signalgenerator DSG 3060 mit LXI-Schnittstelle.

Bild 3: Der 6-GHz-Signalgenerator DSG 3060 mit LXI-Schnittstelle. Rigol Technologies

Deutlich mehr Geld muss man für HF-Signalgeneratoren in die Hand nehmen. Rigol hat hier jetzt die Serie DSG3000 im Programm. Der DSG3030 deckt für 5218 Euro den Frequenzbereich von 9 kHz bis 3 GHz ab, für den Signalgenerator DSG3060 muss man 7497 Euro hinlegen, kann damit aber einen Frequenzbereich von 9 kHz bis 6 GHz abdecken (Bild 3). Zu den Modulationsarten gehören, Amplituden-, Frequenz und Phasenmodulation sowie Impuls- und I/Q-Modulation. Die typische Amplitudenungenauigkeit ist kleiner als 0,5 dB und die Ausgangsamplitude kann sich im Bereich -130 bis 13 dBm bewegen. Ein interner 0,5 x10-6 genauer Takt ist Standard, als Option ist ein auf 5 x 10-9 genauer Takt verfügbar. Durch das 2 HE hohe Gerätedesign ist der Einbau in einen 19-Zoll-Rahmen relativ einfach, außerdem ist ein Rack-Mount-Kit erhältlich. Als Schnittstellen sind USB, LAN/LXI und GPIB mit SCPI-Support vorhanden.

Laborstromversorgung

Bild 4: Die 140 W Laborstromversorgung DP821A liefert zwei voneinander unabhängige stabile Ausgangsspannungen.

Bild 4: Die 140 W Laborstromversorgung DP821A liefert zwei voneinander unabhängige stabile Ausgangsspannungen.Rigol Technologies

Labornetzgeräte werden traditionell der Messtechnik zugeordnet. Auch hier gehen bei Rigol neue lineare programmierbare Gleichstromversorgungen an den Start. DP800 ist der Name der Serie (Bild 4). In ihr sind Geräte mit Dreifach-Ausgang und Leistungen von 160 und 195 W enthalten, sowie 200 W mit einem Ausgang (DP811A) und 140 W mit zwei Ausgangsspannungen (DP821A). Jeder Kanal kann individuell eingestellt werden. Ausgangs-Rippel und -Rauschen bewegen sich unterhalb von 350 µVeff beziehungsweise 2 mVpp. Die Regelung der Ausgangsspannung, auch bei Laständerungen, erfolgt in weniger als 50 µs. Der Schutz gegen zu hohe Spannungen, Ströme und Temperaturen gehört zum Standard, ebenso eine Timing-Funktion. Außerdem werden Ausgangsverzögerungs-, Analyse-, Monitor- und Preset-Funktionen unterstützt. Das intuitive Benutzerinterface gibt Auskunft über Spannungen, Ströme, Leistungen sowie den Verläufen der Ausgangsspannungen. Als Schnittstellen sind USB, LAN/LXI, RS-232 Digital-IO vorhanden sowie als Option USB-GPIB erhältlich.

Hans Jaschinski

ist Chefredakteur der Zeitschrift elektronik industrie, Hüthig GmbH.

(jj)

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Rigol Technologies EU GmbH

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82205 Gilching
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